AAEL-PlayBook

Lese­zeit: 61 Minu­ten

AAEL-Praxis-PlayBook zur AAEL-Reise: handlungsorientiert und partizipativ

PlayBook zum Rahmenwerk Ambidextrous Agile Educational Leadership (AAEL) für die Praxis von (Hochschul-)Bildung in der Post-Digitalität

Teil I Zum AAEL-Praxis-PlayBook

Es ist bereits Vieles da

Ganz im Sin­ne eines Zwergs auf Schul­tern von Rie­sen – wie es in der Ein­füh­rung zum AAEL-Rah­men­werk zu lesen ist – lässt sich auch und beson­ders für den AAEL-Pra­xis-Trans­fer auf bekann­te Metho­den und zurück­grei­fen. Dazu zäh­len für mög­li­che Wege einer Umset­zung von AAEL allen vor­an Prak­ti­ken aus den Kon­tex­ten (sys­te­mi­scher) Bera­tung und Coa­ching sowie (agi­ler) Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung.

Denn: Es ist bereits Vie­les da, um im Rah­men von AAEL Hoch­schul­bil­dung für und in der Post-Digi­ta­li­tät, in der Ana­lo­ges wie Digi­ta­les selbst­ver­ständ­lich mit­ein­an­der ver­schmel­zen, gemein­sam bes­ser zu gestal­ten. Bestehen­de Metho­den und Prak­ti­ken kön­nen für ein Lea­der­ship in der Pra­xis der (Hochschul-)Bildung im Wan­del pas­send zum AAEL-Rah­men direkt über­nom­men wer­den – oder die­nen als Inspi­ra­ti­on und Aus­gangs­punkt für Wei­ter- und gänz­li­che Neuentwicklungen.

Zum AAEL-Praxis-PlayBook

In die­sem AAEL-Pra­xis-Play­Book liegt der Schwer­punkt dar­auf, hand­lungs­ori­en­tier­te Ideen und Impul­se für die gemein­sa­me, pro­ak­ti­ve Gestal­tung einer Pra­xis von Hoch­schul­bil­dung im Wan­del mit Ambi­dex­trous Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship zu geben. Der ver­kürz­te Begriff „AAEL-Pra­xis“ umfasst dabei wei­ter­hin das gesam­te Feld der Pra­xis und Prak­ti­ken, in dem die Umset­zung und Inte­gra­ti­on die­ses spe­zi­fi­schen Lea­der­ship-Ansat­zes von der Mikro- bis zur Makro­ebe­ne mit sei­nen Prin­zi­pi­en im Sin­ne des AAEL-Rah­men­werks statt­fin­den kann.

Das AAEL-Play­Book folgt dazu einem eigen­stän­di­gen Stil: Es bie­tet aus einer sys­te­mi­schen Per­spek­ti­ve bei­spiel­haft kon­kre­te pra­xis­na­he Anre­gun­gen, die sich ver­tie­fend mit den ein­zel­nen Ele­men­ten des AAEL-Rah­men­werks und in ihrem Zusam­men­spiel aus­ein­an­der­set­zen – fra­gend, inter­agie­rend und reflek­tie­rend und mit dem Ziel direkt mit dem nächs­ten Schritt ins han­deln zu kom­men. Die Impul­se ste­hen nicht erschöp­fend für alle Mög­lich­kei­ten der Umset­zung, son­dern bei­spiel­haft für eine stim­mi­ge Rich­tung im Sin­ne des Rah­men­werks.

Für die­je­ni­gen, die den AAEL-Rah­men direkt vom Play­Book zu erschlie­ßen suchen, wur­den an den rele­van­ten Stel­len optio­na­le Hin­wei­se auf Ver­tie­fun­gen und Quer­ver­wei­se zu den ande­ren Kapi­teln gesetzt. Es ist nicht zwin­gend nötig, die­ses Kapi­tel line­ar zu lesen – wenn­gleich es über den Text­fluss der­zeit line­ar auf­ge­baut ist.

Gemeinsam den Startpunkt suchen

Wenn es dar­um geht, einen Anfang zu machen, wird man schnell ver­lei­tet, line­ar zu den­ken, in Stu­fen und Pha­sen und vor allem auf den „rich­ti­gen“ oder einen Start­punkt zu war­ten bzw. ihn zu erwar­ten. Anfan­gen im Sin­ne von AAEL meint aber nicht, bei null anzu­fan­gen, son­dern direkt zu begin­nen. Mit einem ers­ten über­schau­ba­ren Expe­ri­ment oder Ver­such. Und zwar dort, wo der größ­te Hand­lungs­druck zu spü­ren ist oder eine zügi­ge Ver­än­de­rung ver­mu­tet wird und orga­ni­sa­tio­nal wie per­so­nell mach­bar ist und passt. Also einen smar­ten Ansatz­punkt und Ziel­raum bestim­men, der einer­seits viel­fäl­ti­ge Betrach­tun­gen zulässt und für die Betei­lig­ten als sinn­voll erlebt wird und von ech­tem Inter­es­se ist, aber auch in einem über­schau­ba­ren Zeit­raum rea­lis­tisch mach­bar ist. Die­se Klar­heit in Ansatz­punkt oder Hebel sowie Ziel­feld oder Ziel­raum (jeweils) zu Beginn ist wich­tig, weil ein sol­cher Pro­zess von den betei­lig­ten Akteur_innen (ein­schließ­lich inter­nen wie exter­nen Stakeholder_innen) mit­un­ter als Extra-Mühe sowohl in der Umset­zung als auch in der fort­lau­fen­den kri­ti­schen (Selbst-)Reflexion emp­fun­den und erlebt wer­den könn­te.

Der Auf­trag zum Start besteht also dar­in, gemein­sam einen guten Ansatz- und Start­punkt zu fin­den, um aktiv zu begin­nen. Das gelingt gut durch genau­es Hin­schau­en und genau­es Hin­hö­ren wie auch genau­es Hin­spü­ren und Sen­si­bi­li­tät für Dyna­mi­ken und Bezie­hun­gen; um in Erfah­rung zu brin­gen, was bereits da ist und wor­an ange­knüpft oder auf­ge­baut wer­den kann. Wel­che Akteur_innen dabei für ein Gemein­sam ste­hen, ist im jewei­li­gen Fall mit Blick auf die Beson­der­hei­ten der eige­nen Hoch­schu­le pas­send zu bestim­men.

Das nach­fol­gen­de Pra­xis-Play­Book greift zur pra­xis­na­hen Illus­tra­ti­on bewusst auf ein kon­stru­ier­tes, fik­ti­ves Fall­bei­spiel einer Hoch­schu­le zurück, das bereits im Pra­xis-Trans­fer vor­kommt – auf die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU). Ziel des­sen ist es, anschau­lich einen mög­li­chen Umgang mit den AAEL-Hand­lungs­prin­zi­pi­en sicht­bar zu machen. Dadurch wer­den kon­kre­te metho­di­sche Zugän­ge hof­fent­lich nach­voll­zieh­ba­rer und kön­nen so zur Anwen­dung und Adap­ti­on in der eige­nen Hoch­schu­le inspi­rie­ren und ermutigen.

Teil II Den Anfang machen!

Wir sind wie­der an der fik­ti­ven Lear­ning Uni­ver­si­ty. Es hat ori­en­tie­ren­de Vor­ge­sprä­che gege­ben.
Und nun stel­len wir uns fol­gen­de kur­ze Sze­ne im Zuge eines ers­ten per­sön­li­chen Tref­fens einer klei­nen Grup­pe von Per­so­nen vor:

— „Okay. Und wo und mit wem fan­ge ich bzw. fan­gen wir nun ganz kon­kret bei uns an?“ — 
— „Wel­che Fra­ge oder wel­ches The­ma drängt denn gera­de? Wo sind Per­so­nen für wel­che The­men mit denen sich zusam­men ein ers­tes Vor­ha­ben als Hand­lungs­feld kon­struk­tiv pilo­tie­ren und gemein­sam expe­ri­men­tie­ren lässt? Hier fan­gen wir an!“ — 
— „Und wann kön­nen wir starten?“ — 
— „Jetzt!“ — 
— „Und wie kön­nen wir genau starten?“ — 
— „Das kommt dar­auf an: Es gibt vie­le Mög­lich­kei­ten 1 zwi­schen wei­chem und har­tem Start mit AAEL, zwi­schen ana­ly­ti­schem, krea­ti­ven oder sozia­len Zugang – und eben­so vie­le dazu pas­sen­de Metho­den und stra­te­gi­sche Vor­ge­hens­wei­sen. 2 Hier im AAEL-Rah­men geht es ums gemein­sa­mes Gestal­ten. Und es geht erst­mal um das genaue Hin­schau­en und Hin­hö­ren und auch Hin­spü­ren von dem, was ist, um ein gutes Gefühl für die Orga­ni­sa­ti­on und die Bedar­fe zu bekommen.“ — 
— „Das klingt erst­mal ganz schön unkon­kret, sol­len wir wirk­lich ein­fach so jetzt star­ten – oder nicht doch erst etwas vor­be­rei­ten und präsentieren?“ — 
— „Mein Vor­schlag: Lasst uns im wahrs­ten Sin­ne ein Gefühl dafür bekom­men, wie es gera­de ist, wo wir star­ten soll­ten und mit wem – und zwar krea­tiv und gestal­te­risch. Das heißt, wir ver­su­chen im ers­ten Schritt das, was und wie es bereits da ist, für uns sicht­bar und begreif­bar und damit bes­ser erfahr­bar zu machen. Und durch­aus aus der Per­spek­ti­ve des AAEL-Rah­men­werks mit sei­nen Ele­men­ten einen ana­ly­ti­schen Blick auf die Lear­ning Uni­ver­si­ty zu wer­fen. Wo erlebt ihr bei­spiels­wei­se ein Being im Sin­ne von AAEL und wo bereits ein Doing AAEL? Was liegt näher bei­ein­an­der und was wei­ter von­ein­an­der entfernt?“ — 
— „Okay, wir las­sen uns ein­fach mal dar­auf ein.
Und wie machen wir das jetzt?“ — 
— „Wir model­lie­ren gemeinsam!“ — 
Mit den Händen denken – Die eigene Hochschule modellieren
Die Grup­pe blickt sich an. 

„Mit Modelliermasse?“
fragt eine Leh­ren­de skeptisch. 

Ein ande­rer Teil­neh­mer lacht: 
„Haben zuletzt mei­ne Kin­der in der Grund­schu­le benutzt.
Und das soll uns jetzt helfen?“ 

Und die nächs­te sagt: 
„Ich war noch nie gut im Bas­teln,
das kön­nen ande­re bestimmt besser.“ 

Doch es geht hier gera­de nicht um hand­werk­lich geschick­tes Model­lie­ren oder dar­um, per­fek­te For­men zu erschaf­fen. Wir nut­zen hier das Model­lie­ren, um in den Dia­log zu kom­men (ein ähn­li­cher Zugang wie er beim Bau­en mit Lego®Serious Play®.

Es geht viel­mehr dar­um, ein gemein­sa­mes Ver­ständ­nis von AAEL für die eige­ne Hoch­schu­le, für Hoch­schul­struk­tu­ren und Ver­än­de­rungs­pro­zes­se nicht allein theo­re­tisch zu dis­ku­tie­ren, son­dern intui­tiv, krea­tiv und hap­tisch zu erle­ben. Model­lier­mas­se als Mate­ri­al ermög­licht es, Struk­tu­ren, Pro­zes­se, Bezie­hun­gen und Dyna­mi­ken plas­tisch zu gestal­ten und erfahr­bar zu machen, zu erspü­ren und dar­über ins Gespräch zu kom­men. Das klingt erst­mal anspruchs­voll. Doch hier geht es weni­ger um ein per­fek­tes oder rich­ti­ges Ergeb­nis, als mehr um den Pro­zess selbst – und gemein­sa­mes Ver­trau­en in die­sen Pro­zess.

Jede Per­son bringt dabei das mit ein, was in ihr steckt, was ihr spon­tan auf­fällt, sie sieht oder visua­li­sie­ren möch­te, wenn sie all­ge­mein an ihre Hoch­schu­le und kon­kre­ten an ihren Arbeits- und Hand­lungs­be­reich denkt. Denn wenn wir über Hoch­schul­ent­wick­lung spre­chen, gera­ten wir schnell in mit­un­ter auch abs­trak­te Kon­zep­te: Gover­nan­ce, Struk­tu­ren, Pro­zes­se, Kul­tur. Doch Hoch­schu­len sind nicht nur aus Tex­ten und Orga­ni­gram­men gemacht – sie ste­hen auch für Men­schen, Inter­ak­tio­nen, Bezie­hun­gen, Räu­men, Span­nun­gen, Ver­bin­dun­gen und Mög­lich­kei­ten.

Wer mag, kann sozu­sa­gen kon­kret die eige­ne Hoch­schu­le oder Tei­le davon mit Model­lier­mas­se nach­bil­den – oder abs­trakt das abbil­den, was er oder sie als AAEL-rele­van­te Pro­zes­se wahrnimmt:

🔗 Fragen zur Reflexion
  • Wel­che Struk­tu­ren behindern?
  • Wo sind blin­de Flecken?
  • Wo sind Netz­wer­ke oder Brücken?
  • Was ist beson­ders stabil?
  • Wo braucht es neue Wege?
  • Was fühlt sich heu­te schon leben­dig an?

Die 12 Far­ben zum Model­lie­ren ste­hen zugleich für die zwölf AAEL-Ele­men­te und die The­men, die sie im Rah­men­werk reprä­sen­tie­ren, sodass die Hoch­schu­le als Sys­tem ent­lang fol­gen­der Leit­fra­gen sicht­bar wer­den kann:

🏷️ Modellierfarben und Leitfragen und zu den (folgenden) Fokus-Abschnitten
  • Grau: Wie erle­ben wir Digi­ta­li­sie­rung
    als all­ge­gen­wär­ti­ge Bedin­gung in der Post-Digi­ta­li­tät?
  • Oran­ge: Wo ste­hen wir zwi­schen Bewah­ren und Erneu­ern – wie zeigt sich
    unse­re Ambi­dex­trie?
  • Grün: Wo sind wir fle­xi­bel? Wo fest­ge­fah­ren? Wo zeigt sich unse­re Agi­li­tät?
  • Blau: Wel­che Bil­dungs­idea­le prä­gen uns? Oder auch: Unse­re Posi­ti­on zu Edu­ca­tio­nal?
  • Gelb: Wer über­nimmt Ver­ant­wor­tung? Wer bleibt pas­siv? Wo zeigt sich Lea­der­ship?
  • Pink: Wel­che Hal­tun­gen prä­gen unser Den­ken und Han­deln im Being?
  • Hell-vio­lett: Wie sind Struk­tu­ren – in der Orga­ni­sa­ti­on – mit­ein­an­der verbunden?
  • Pur­pur: Wel­che Metho­den set­zen wir im Doing kon­kret um?
  • Vio­lett: Welch Rol­le spie­le ich als – Per­son – in die­sem System? 
  • Rosa: Wel­che ethi­schen Grund­la­gen – wel­che Wer­te – bestim­men unser Handeln? 
  • Vio­lett: Wel­chen hand­lungs­lei­ten­den Prin­zi­pi­en fol­gen wir?
  • Petrol: Wel­che unaus­ge­spro­che­nen Regeln bestim­men den All­tag in unse­rer Kul­tur?
Der Ablauf – Hochschule als Modell erleben

Ziel­grup­pe:
Leh­ren­de, Stu­die­ren­de, Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ten­de (gemischt); KI-Agen­t_in­nen (als eigen­stän­di­ge, inter­ak­ti­ve Akteur:innen)
Ziel (der Metho­de):
Hoch­schul­struk­tu­ren greif­bar machen

Die Teil­neh­men­den arbei­ten als eine klei­ne Grup­pe zusam­men an einem Modell oder in meh­re­ren klei­nen Grup­pen.
Die Auf­ga­be lautet:

🧭 Aufgabe: Modelliert gemeinsam eure Hochschule oder einen Ausschnitt davon.

Nutzt die Far­ben, um AAEL-Ele­men­te sicht­bar zu machen:

Wo erlebt ihr bereits Ambi­dex­trie? Wo spürt ihr Agi­li­tät? Wo gibt es Wider­stän­de, Lücken, feh­len­de Verbindungen? 

Schritt 1 — Wahrnehmen & Modellieren
⚓️ Wie sieht unsere Hochschule aus?
  • Wie erle­ben wir zen­tra­le und dezen­tra­le Strukturen?
  • Wel­che Ent­schei­dungs­we­ge gibt es?
  • Wo sind Bar­rie­ren, Netz­wer­ke, Engpässe?
  • Wo ent­steht Inno­va­ti­on – und wo stockt sie?
🔋Erweiterung durch KI-Analyse

Wäh­rend die Grup­pen arbei­ten, kön­nen Gesprä­che auf­ge­zeich­net und tran­skri­biert wer­den. Eine KI-gestütz­te Ana­ly­se wer­tet die Dis­kus­si­on aus und erkennt Muster: 

  • Wel­che Begrif­fe dominieren?
  • Gibt es Wider­sprü­che zwi­schen gesag­tem und model­lier­tem Bild?
  • Wel­che Wer­te und Prin­zi­pi­en tau­chen am häu­figs­ten auf?
Schritt 2 — Reflexion & Interpretation
🔗 Was erkennen wir?
  • Wel­che Struk­tu­ren sind sta­bil – wel­che beweglich?
  • Wo ent­ste­hen Blo­cka­den? Wo gibt es blin­de Flecken?
  • Wel­che Berei­che sind beson­ders gut ver­netzt – wo feh­len Verbindungen?
🔋 KI-Agent_innen als Impulsgebende

Fotos der Model­le wer­den hoch­ge­la­den, und eine KI gene­riert Begrif­fe oder Clus­ter, z. B., um Struk­tu­ren zu ver­ste­hen und neue Per­spek­ti­ven zu gewinnen: 

  • „Zen­tra­li­sier­te Steue­rung vs. agi­le Netzwerke“
  • „Fach­kul­tu­ren mit wenig Austausch“
  • „Span­nung zwi­schen Ver­wal­tung und Lehre“
Schritt 3 — Handlung & Experiment
📍 Was können wir sofort ändern?

Wel­che eine wäre eine gute ers­te Maß­nah­me, um sie in eurer Hoch­schu­le anzu­sto­ßen und was wäre ein mach­ba­rer ers­ter Schritt? 

📍 Kleines Experiment statt großer Reform:
  • Einen Ent­schei­dungs­pro­zess trans­pa­ren­ter gestalten?
  • Eine inter­dis­zi­pli­nä­re Koope­ra­ti­on starten?
  • Ein Expe­ri­men­tier­raum für neue Lehr­me­tho­den eröffnen?
🔋 KI-gestütztes Review

Wel­che Begrif­fe tauch­ten in der ers­ten Refle­xi­on häu­fig auf – wel­che wur­den am Ende durch kon­kre­te Maß­nah­men aufgegriffen? 

Schritt 4 (optional) — Meta-Reflexion: Erkenntnisse aus dem Modellieren

Nach­dem die Model­le fer­tig sind, folgt eine bewusst geführ­te Reflexionsrunde.

🧭 Aufgabe: Entscheidet als Gruppe!

Möch­tet ihr euer Modell jetzt aus­här­ten und als Doku­men­ta­ti­on behal­ten
oder es offen­las­sen für spä­te­re Weiterentwicklung?!!

🔗 Fragen zur Meta-Reflexion:
  • Was ist euch wäh­rend des Model­lie­rens bewusst geworden?
  • Wel­che Struk­tu­ren habt ihr gebaut, ohne es zu merken?
  • Wel­che Span­nun­gen oder Her­aus­for­de­run­gen wur­den erst durch das Model­lie­ren sichtbar?
  • Inwie­fern ver­än­dert sich durch die­se Metho­de euer Blick auf die eige­ne Hochschule?
  • Wie erlebt ihr per­sön­li­che Ambi­dex­trie im Model­lie­ren – wo fühlt ihr euch eher fest­ge­legt, wo eher flexibel?
AAEL-Handlungsprinzip: Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung 

Durch die krea­ti­ve Aus­ein­an­der­set­zung wird Hoch­schul­ent­wick­lung nicht nur dis­ku­tiert, son­dern hap­tisch erlebt – das för­dert Dia­log, Refle­xi­on und gemein­sa­me Verständigung.

Teil III — Den nächsten Schritt gehen

In die­sem Kapi­tel wer­den im Sin­ne der Ent­wick­lung und Anwen­dung eines AAEL-Being und AAEL-Doing eine Aus­wahl pas­sen­der metho­di­scher Zugän­ge und Vari­an­ten vor­ge­stellt und sys­te­ma­tisch ent­lang der Bau­stei­ne der AAEL-Visua­li­sie­rung für die Pra­xis nach­voll­zieh­bar gemacht.

Nach­dem im Kapi­tel AAEL-Pra­xis-Trans­fer Regeln, Prin­zi­pi­en und das rah­men­de fik­ti­ve Bei­spiel der Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) benannt sind, wer­den hier nun bei­spiel­haf­te Prak­ti­ken ent­lang der Prin­zi­pi­en des AAEL-Rah­mens für ein Pra­xis von Hoch­schul­bil­dung vor­ge­stellt.

Um dem Gan­zen eine Struk­tur zu geben, wird von den jewei­li­gen Bau­stei­nen aus der Visua­li­sie­rung als Fokus aus­ge­gan­gen. Dafür sei hier noch­mals an die Visua­li­sie­rung mit ihren zwölf Ele­men­ten erin­nert, die nun für die­ses Kapi­tel wie folgt als Glie­de­rung genutzt werden:

Abbil­dung: Visua­li­sie­rung zum Rah­men­werk AAEL – Ambi­dex­trous Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship für die gemein­sa­me Gestal­tung von (Hochschul-)Bildung in der Post-Digi­ta­li­tät, Ver­si­on 2.1.

Die­se Rei­hung kann mit Blick auf die Pra­xis von Hoch­schul­bil­dung auch in eine eige­ne Abfol­ge gebracht und betrach­tet wer­den. Es gilt hier viel­mehr ganz in einem sys­te­mi­schen, mul­ti­per­spek­ti­vi­schen Sin­ne zum einen alle ande­ren Ele­men­te den­noch mit im Blick zu haben und ganz kon­kret zu schau­en, inwie­fern es zu wel­chen Ele­men­ten im jewei­li­gen Fall beson­ders star­ke Über­schnei­dun­gen gibt.

Dabei wer­den auch die in der Visua­li­sie­rung zuge­ord­ne­ten Far­ben zur hof­fent­lich bes­se­ren Ori­en­tie­rung mit ein­ge­bun­den. Und es wer­den exem­pla­risch unter Rück­griff auf das fik­ti­ve Bei­spiel der Lear­ning-Uni­ver­si­ty mal Mikro‑, mal Meso- und mal Makro­ebe­ne und eben­so exem­pla­risch jeweils aus­ge­wähl­te Akteur_innen adres­siert. Sie sol­len zei­gen, dass ein AAEL wirk­lich alle Akteur_innen auf allen Ebe­nen in ihrem Zusam­men­spiel im Blick hat.

Jeder Bau­stein ist dann wie­der­um ent­lang der fol­gen­den Punk­te gegliedert:

📍 Hin­ter­grund und Aus­gangs­la­ge an der Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU)
💭 Fik­ti­ve Situa­ti­on als Fall­bei­spiel an der LU 
🔗 (Sys­te­mi­sche) Fra­gen zur Reflexion 
🎉Skiz­ze einer Metho­de zur Anwen­dung als bei­spiel­haf­te Vorgehensvariante 
💡Zusam­men­schau

Und es bleibt dabei: Dies ist ein Rah­men und kei­ne Anlei­tung. Die Ele­men­te des AAEL-Rah­men­werks wer­den nach­fol­gend exem­pla­risch ein­zeln behan­delt für einen Ein­druck, wie ein nächs­ter Schritt mit beson­de­rem Fokus aus­se­hen könn­te. Alle Vor­schlä­ge sind nur ein Anstoß und kei­ne ver­bind­li­che Vor­la­ge. Es ist stets zu prü­fen, wel­che Vari­an­te oder Anpas­sung zur eige­nen, indi­vi­du­el­len Hoch­schul­kul­tur passt und wel­che Anpas­sun­gen nötig sind.

Und: Viel­leicht inspi­riert allein das Lesen des Vor­schlags bereits zu einem eige­nen – eben­so pas­sen­den – Vorgehen?

📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

Die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) hat sich bewusst ent­schie­den, Bil­dung nicht län­ger in Kate­go­rien von „ana­log“ oder „digi­tal“ zu tren­nen. Viel­mehr gestal­tet sie Lern‑, Lehr- und Arbeits­um­ge­bun­gen selbst­ver­ständ­lich post-digi­tal: Phy­si­sche und vir­tu­el­le Räu­me ver­schmel­zen mit­ein­an­der und schaf­fen neue, inte­gra­ti­ve und hybri­de Bil­dungs­räu­me. Die­ses schließt auch archi­tek­to­ni­sche Fra­gen mit Blick auf die Aus­ge­stal­tung von Räu­men und Gebäu­den auf dem Cam­pus mit ein.

Das Rek­to­rat und die Fakul­tä­ten ver­ste­hen, dass die post-digi­ta­len Ent­wick­lun­gen grund­le­gend ver­än­dern, wie Hoch­schu­le funk­tio­niert. Gleich­zei­tig ist klar, dass per­sön­li­che Begeg­nun­gen im phy­si­schen Raum wei­ter­hin ihren unver­zicht­ba­ren Wert haben. Bei­de Per­spek­ti­ven sol­len bewusst inte­griert und gleich­wer­tig gestal­tet wer­den, um an der LU selbst­ver­ständ­lich gelebt wer­den zu kön­nen.

Für die LU als ler­nen­de Orga­ni­sa­ti­on stellt sich dabei die Her­aus­for­de­rung, ihre Iden­ti­tät als Prä­senz­hoch­schu­le neu zu den­ken und zu gestal­ten: Es gilt, sowohl den Wert per­sön­li­cher Begeg­nun­gen, Kon­tak­te und Inter­ak­tio­nen bewusst zu stär­ken als auch den Wert vir­tu­el­ler Begeg­nun­gen und digi­ta­ler Kom­mu­ni­ka­ti­on aktiv zu nut­zen.

In die­sem Zusam­men­hang wird von den Akteur_innen in der Hoch­schu­le ver­mehrt auf von ihnen erstell­te KI-Agen­t_in­nen als Unter­stüt­zung in unter­schied­li­chen Funk­tio­nen gesetzt. Gene­ra­ti­ve Sprach­mo­del­le oder GenAI wird hier nicht län­ger bloß als Werk­zeu­ge genutzt, son­dern als unter­stüt­zen­de, akti­ve Akteur_innen und Spar­ring- oder Reflexionpartner_innen in Lern- und Arbeits­pro­zes­se ein­ge­bun­den – sowohl auf der Mikro-Ebe­ne (z.B. Semi­na­re), auf der Meso­ebe­ne (z.B. Fakul­täts­struk­tu­ren und ‑pro­zes­se) als auch auf der Makro­ebe­ne (u.a. stra­te­gi­sche und ethi­sche Fra­gen der Hoch­schul­ent­wick­lung). Durch die kon­ti­nu­ier­li­che Aus­wer­tung von Inter­ak­ti­ons­mus­tern und auto­ma­ti­sier­ten Feed­back-Loops hel­fen sie bei­spiels­wei­se, blin­de Fle­cken und sys­te­mi­sche Mus­ter sicht­bar zu machen und so zur Wei­ter­ent­wick­lung in den diver­sen Hand­lungs­be­rei­chen von Hoch­schul­bil­dung bei­zu­tra­gen.

Die­se bewuss­te Kom­bi­na­ti­on von Prä­senz und Vir­tua­li­tät eben­so wie die Refle­xi­on durch Men­schen und KI-Agen­t_in­nen prägt die­se Selbst­ver­ständ­lich­keit der Post-Digi­ta­li­tät an der LU.

⚓️ Es stellen sich daher folgende zentrale Fragen:
  • Wie kann die LU Bil­dung und Zusam­men­ar­beit gestal­ten, wenn ana­lo­ge und digi­ta­le Räu­me nicht mehr getrennt gedacht wer­den, son­dern selbst­ver­ständ­lich und sys­te­ma­tisch mit­ein­an­der verschmelzen?
  • Wie müs­sen wir den Umgang mit KI-Agen­t_in­nen bewusst und reflek­tiert gestal­ten, um die Vor­tei­le der Koope­ra­ti­on zu nut­zen und gleich­zei­tig Mensch­lich­keit und Ver­ant­wor­tung zu erhalten?
  • Wel­che Kom­pe­ten­zen und Hal­tung brau­chen Hoch­schul­mit­glie­der auf allen Ebe­nen, um sou­ve­rän und ver­ant­wor­tungs­be­wusst mit der post-digi­ta­len Rea­li­tät umzugehen?

Fokus 1: Post-Digitalität (grau)

💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
— Post-digitales Zusammenspiel
auf der Mikro‑, Meso‑, und Makro-Ebene
Es ist Vor­mit­tag. Eine inter­dis­zi­pli­nä­re Pro­jekt­grup­pe bestehend aus Leh­ren­den, Stu­die­ren­den, Ver­wal­tungs­per­so­nal und ihren KI-Agen­t_in­nen trifft sich in einem digi­ta­len Arbeits­raum, dem „LU-Workspace“. Die­ser Raum fühlt sich für alle Betei­lig­ten real an: Per­sön­li­che Ava­tare sit­zen neben­ein­an­der, tei­len Ideen, mode­rie­ren Gesprä­che und schla­gen eigen­stän­dig Schrit­te zur Pro­blem­lö­sung vor. KI-Agen­t_in­nen wer­den am Pro­zess betei­ligt, indem man sie eige­ne kri­ti­sche Rück­fra­gen stel­len lässt, die Per­spek­ti­ven für Ent­schei­dun­gen anbie­ten und Vor­schlä­ge erwei­tern und ver­bes­sern (kön­nen).

Par­al­lel dazu fin­det auf dem phy­si­schen Cam­pus ein Tref­fen in Prä­senz statt:
Deka­nin Leo­nie Han­sen bespricht mit ihren Kolleg_innen aus unter­schied­li­chen Fakul­tä­ten und der Ver­wal­tung, wie KI-Agen­t_in­nen sozi­al, orga­ni­sa­to­risch und ethisch inte­griert wer­den kön­nen.

Han­sen betont:
„Unse­re KI-Agen­t_in­nen sind längst Team­mit­glie­der gewor­den. Sie über­neh­men nicht nur Rou­ti­nen, son­dern bie­ten Vor­schlä­ge und kri­ti­sche Refle­xio­nen an, die uns hel­fen kön­nen, wei­ter zu den­ken und Ent­schei­dun­gen vor­zu­be­rei­ten. Sie simu­lie­ren mehr mensch­li­ches Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­hal­ten. Doch wir brau­chen kla­re Leit­li­ni­en: Wo genau ver­lau­fen für uns die Gren­zen zwi­schen mensch­li­cher Ver­ant­wor­tung und KI-Handlungsspielraum?“ 

Eine Stu­den­tin ergänzt nach­denk­lich:
„Mein KI-Agent fühlt sich oft wie ein för­der­li­cher Gesprächs­part­ner an. Er hilft mir enorm, for­dert mich aber auch her­aus, Ver­ant­wor­tung und per­sön­li­che Ent­schei­dun­gen nicht voll­stän­dig an ihn abzugeben.“ 

In einer kur­zen Gesprächs­pau­se ergänzt Pro­fes­sor Hen­rik Meiss­ner:
„Das ver­än­dert per­spek­ti­visch grund­le­gend unse­re Vor­stel­lun­gen von sozia­ler Inter­ak­ti­on, Ver­ant­wor­tung und auch Lea­der­ship. Gera­de jetzt ist es essen­zi­ell, dass wir als Hoch­schu­le nicht in ein Ent­we­der-Oder zwi­schen Prä­senz und Vir­tua­li­tät gera­ten, son­dern bewusst die beson­de­ren Stär­ken vie­ler mög­li­cher Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Lern­for­men mit­ein­an­der verzahnen.“ 
AAEL-Handlungsprinzip: Selbstverständliche Post-Digitalität

Digi­ta­le und ana­lo­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on wer­den bewusst und gleich­wer­tig kom­bi­niert. Digi­ta­li­tät und KI wer­den als selbst­ver­ständ­li­che Bestand­tei­le der Hoch­schul­kul­tur ver­stan­den und kri­tisch reflektiert

🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
  • Wie ver­än­dert der Umgang mit KI in der Hoch­schul­bil­dung und KI-Agen­t_in­nen unse­re Auf­fas­sung von Bil­dung, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ver­ant­wor­tung an der Hochschule?
  • Wie ver­än­dert die Inte­gra­ti­on von KI in der Hoch­schul­bil­dung und KI-Agen­t_in­nen unse­re Wahr­neh­mung von Ver­ant­wor­tung, Lea­der­ship und sozia­ler Interaktion?
  • Wie kön­nen wir den Wert per­sön­li­cher Begeg­nun­gen und digi­ta­ler Kom­mu­ni­ka­ti­on gezielt för­dern und mit­ein­an­der verzahnen?
  • Wel­che Rah­men­be­din­gun­gen sind nötig, damit sich Men­schen im Zusam­men­spiel mit KI-Agen­t_in­nen sicher füh­len und Ver­ant­wor­tung klar gere­gelt bleibt?
  • Wie sichern wir per­sön­li­che Ver­ant­wor­tung und Ent­schei­dungs­au­to­no­mie, wenn KI zuneh­mend selbst­stän­dig agiert?
  • Wel­che Rah­men­be­din­gun­gen benö­ti­gen Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge, um sou­ve­rän und reflek­tiert in einer post-digi­ta­len Umge­bung mit KI-Agen­t_in­nen zusammenzuarbeiten?
  • Wel­che ethi­schen und wer­te­ba­sier­ten Leit­li­ni­en benö­ti­gen wir für eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Zusam­men­ar­beit mit KI-Agent_innen?
🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
Reflective Integration Workshop

Ziel­grup­pe:
Leh­ren­de, Stu­die­ren­de, Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ten­de (gemischt); KI-Agen­t_in­nen (als eigen­stän­di­ge, inter­ak­ti­ve Akteur_innen)
Ziel (der Metho­de):
Geziel­te und reflek­tier­te Inte­gra­ti­on von KI in in der Hoch­schul­bil­dung und KI-Agen­t_in­nen in Arbeits- und Lern­pro­zes­se.
Dabei steht im Vor­der­grund, bewusst die Balan­ce zwi­schen Mensch und KI zu gestal­ten und Ver­ant­wor­tungs­be­rei­che klar zu definieren.

Schritt 1 — Rollenbewusstsein (Being AAEL)
⚓️ (Klein-)Gruppen reflektieren gemeinsam ihre Haltung zur Zusammenarbeit mit KI-Agent_innen:
  • Wel­che Rol­le über­neh­men KI-Agen­t_in­nen der­zeit in unse­ren Prozessen?
  • Wie ver­än­dert die Prä­senz der KI unse­re Inter­ak­tio­nen und Entscheidungsprozesse?
  • Wie beein­flusst das Zusam­men­spiel mit KI-Agen­t_in­nen unse­re Wer­te­hal­tung, ins­be­son­de­re in Bezug auf Ver­ant­wor­tung, Ver­trau­en und Offenheit?
  • Wel­che Hal­tung brau­chen wir, um sou­ve­rän und ethisch ver­ant­wort­lich zu agieren?
Schritt 2 — Rollenbewusstsein (Being AAEL)
🧭 Aufgabe: Bearbeitet in der Gruppe eine typische Arbeit gemeinsam mit einem oder einer KI-Agent_in

Teams bear­bei­ten kon­kre­te Auf­ga­ben (z.B. Pro­jekt­plä­ne, Ana­ly­sen, Tex­te) gemein­sam mit ihren KI-Agen­t_in­nen. Dabei doku­men­tie­ren sie expli­zit Momen­te, in denen KI-Agen­t_in­nen beson­ders hilf­reich, ver­wir­rend oder kri­tisch emp­fun­den wurden. 

Schritt 3 — Kritische Reflexion und Handlungsempfehlungen (Being & Doing AAEL)
⚓️ Gemeinsame Reflexion nach der Aufgabenbearbeitung:
  • Wo waren KI-Agen­t_in­nen beson­ders wertvoll?
  • Wo brau­chen wir kla­re Gren­zen und Regeln für die Interaktion?
🧭 Aufgabe: Erarbeitet eine Empfehlung für den verantwortungsvollen Umgang mit KI-Agent_innen in der Hochschule

AAEL-Handlungsprinzip: Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung 

Die Metho­de för­dert die bewuss­te Wer­te­ori­en­tie­rung, um ver­ant­wor­tungs­voll und reflek­tiert mit der Prä­senz von KI-Agen­t_in­nen umzugehen.

AAEL-Handlungsprinzip: Gesellschaftliche Verantwortung und Bildungsauftrag 

Bewuss­tes Reflek­tie­ren und Gestal­ten der Zusam­men­ar­beit mit KI-Agen­t_in­nen im Kon­text glo­ba­ler ethi­scher Verantwortung.

🏷️ Ergänzungen und Kommentare (globale Perspektive, Makro-Ebene):

In stra­te­gi­schen Dis­kus­sio­nen auf Makro-Ebe­ne dis­ku­tiert die Hoch­schul­lei­tung par­al­lel glo­ba­le und ethi­sche Impli­ka­tio­nen wie auch ihr Selbst­ver­ständ­nis als zukunfts­ori­en­tier­te Hoch­schu­le in der Post-Digitalität: 

  • Wel­che gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung tra­gen wir als Hoch­schu­le für den Umgang mit KI als eigen­stän­di­gen Akteur_innen?
  • Wel­che glo­bal rele­van­ten ethi­schen Stan­dards ver­fol­gen wir im Umgang mit KI-Agen­t_in­nen? Wel­che Hand­lungs­emp­feh­lun­gen gibt es bis­her, die wir über­neh­men kön­nen und sollten?
  • Wie gestal­ten wir einen post-digi­ta­len Cam­pus, der für Stu­die­ren­de ein attrak­ti­ve Lern- und Inter­ak­ti­ons­um­ge­bung darstellt?
  • Wie gestal­ten wir zeit­ge­mä­ße Hoch­schul­bil­dung, die zugleich inter­na­tio­na­le Maß­stä­be für ethisch und sozi­al ver­ant­wort­li­che KI-Inte­gra­ti­on setzt?
  • Wie posi­tio­nie­ren wir uns klar als zukunfts­fä­hi­ge Hoch­schu­le, die nicht zwi­schen ana­log und digi­tal trennt, son­dern selbst­be­wusst und sou­ve­rän neue Wege im Dazwi­schen geht und ein Vor­bild für die Hoch­schul­land­schaft sicht­bar wer­den kann?
💡 Zusammenschau

Die LU erkennt bewusst, dass KI-Agen­t_in­nen und digi­ta­le Räu­me längst selbst­ver­ständ­li­che Tei­le des Hoch­schul­all­tags gewor­den sind. Gleich­zei­tig ist klar, dass die phy­si­sche Begeg­nung ihren Wert behält.

Die Inte­gra­ti­on phy­si­scher und digi­ta­ler Inter­ak­ti­on sowie die reflek­tier­te Zusam­men­ar­beit mit KI-Agen­t_in­nen wird sys­te­ma­tisch geför­dert – sowohl auf wer­te­ori­en­tier­ter Hal­tungs­ebe­ne (Being AAEL) als auch auf metho­disch-prak­ti­scher Ebe­ne (Doing AAEL).

Dadurch kann nach­hal­tig eine emer­gen­te AAEL-Kul­tur ent­ste­hen, die digi­ta­le und ana­lo­ge Wel­ten sou­ve­rän verbindet.

Fokus 2: Ambidextrous (orange)

📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

Die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) bewegt sich als tra­di­ti­ons­rei­che Bil­dungs­in­sti­tu­ti­on im Span­nungs­feld zwi­schen der kon­ti­nu­ier­li­chen Opti­mie­rung bewähr­ter Struk­tu­ren und Pro­zes­se (Explo­ita­ti­on) und der not­wen­di­gen Offen­heit für Inno­va­ti­on und Erneue­rung (Explo­ra­ti­on). Im Zuge der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on – von klas­si­schem E‑Learning bis zur umfas­sen­den Inte­gra­ti­on Künst­li­cher Intel­li­genz (KI) in Leh­re, For­schung und Ver­wal­tung – ste­hen Hoch­schu­len vor der Her­aus­for­de­rung, viel­fäl­ti­ge, teils wider­sprüch­li­che Anfor­de­run­gen gleich­zei­tig zu bewäl­ti­gen. Dabei wird zuneh­mend deut­lich, dass ein­fa­che Lösun­gen und linea­re Ant­wor­ten nicht mehr aus­rei­chen. Hoch­schul­bil­dung geschieht heu­te in einem kom­ple­xen gesell­schaft­li­chen Kon­text, der ambi­dex­t­res und genau genom­men bei den mul­ti­plen Per­spek­ti­ven, die zu berück­sich­ti­gen sind, sogar mul­t­i­dex­t­res Den­ken und Han­deln erfor­dert.

Vor die­sem Hin­ter­grund hat sich die erwei­ter­te Hoch­schul­lei­tung der LU gemein­sam mit poli­ti­schen Akteur_innen bewusst ent­schie­den, Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen, in denen Hoch­schu­len zuneh­mend als „Expe­ri­men­tier­räu­me“ fun­gie­ren. Die­se sol­len ihnen ermög­li­chen, neue Wege jen­seits klas­si­scher regu­la­to­ri­scher Vor­ga­ben und tra­di­tio­nel­ler Gover­nan­ce-Struk­tu­ren zu beschrei­ten. Die LU erkennt dabei aus­drück­lich den Bedarf, ambi­dext­re Denk- und Hand­lungs­räu­me zu för­dern, um sou­ve­rän auf viel­fäl­ti­ge gesell­schaft­li­che Anfor­de­run­gen reagie­ren zu können.

⚓️ Es stellen sich daher folgende zentrale Fragen:
  • Wie kann die LU Bil­dung und Zusam­men­ar­beit gestal­ten, wenn ana­lo­ge und digi­ta­le Räu­me nicht mehr getrennt gedacht wer­den, son­dern selbst­ver­ständ­lich und sys­te­ma­tisch mit­ein­an­der verschmelzen?
  • Wie müs­sen wir den Umgang mit KI-Agen­t_in­nen bewusst und reflek­tiert gestal­ten, um die Vor­tei­le der Koope­ra­ti­on zu nut­zen und gleich­zei­tig Mensch­lich­keit und Ver­ant­wor­tung zu erhalten?
  • Wel­che Kom­pe­ten­zen und Hal­tung brau­chen Hoch­schul­mit­glie­der auf allen Ebe­nen, um sou­ve­rän und ver­ant­wor­tungs­be­wusst mit der post-digi­ta­len Rea­li­tät umzugehen?
💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
— Ambidextrie im Hochschulkontext: Zwischen Stabilität und Experimentierraum
am Beispiel der Meso- und Makroebene
Die erwei­ter­te Hoch­schul­lei­tung, bestehend aus dem Rek­to­rat, Pro-Rek­tor_in­nen, Senats­mit­glie­dern sowie exter­nen Stakeholder_innen aus Poli­tik und Gesell­schaft, trifft sich zu einem stra­te­gi­schen Work­shop. The­ma ist die grund­le­gen­de stra­te­gi­sche Aus­rich­tung der LU ange­sichts der Her­aus­for­de­run­gen durch Digi­ta­li­sie­rung und KI-Integration. 

Rek­to­rin Eva Adams eröff­net die Diskussion: 
„Unse­re Her­aus­for­de­rung ist offen­sicht­lich: Wir ste­hen zwi­schen zwei gro­ßen Polen. Einer­seits brau­chen wir eine ver­läss­li­che, sta­bi­le Basis – unse­re klas­si­schen, modu­la­ri­sier­ten Stu­di­en­gän­ge, fes­te Prü­fungs­ord­nun­gen und lang­fris­ti­ge Forschungsprogramme. 
Ande­rer­seits müs­sen wir offen und schnell auf neue Ent­wick­lun­gen reagie­ren, von Micro-Cre­den­ti­als bis hin zur sys­te­ma­ti­schen Inte­gra­ti­on von KI in alle Hoch­schul­be­rei­che. Und die Kon­kur­renz schläft nicht – schau­en Sie sich den Markt der pri­va­ten Hoch­schu­len an und deren Zulauf an Stu­die­ren­den, die bei uns feh­len oder feh­len werden.“ 

Die Pro-Rek­to­rin für Stu­di­um und Leh­re Nakoa Laux ergänzt: 
„Um sou­ve­rän han­deln zu kön­nen, müs­sen wir uns der Kom­ple­xi­tät unse­res Umfel­des bewusst sein. Wir soll­ten ambi­dext­re und genau genom­men mul­t­i­dext­re Denk­wei­sen und agi­le Gover­nan­ce-Struk­tu­ren ent­wi­ckeln, die uns erlau­ben, klas­si­sche Stu­di­en­gän­ge und kurz­fris­ti­ge Inno­va­ti­ons­pro­jek­te par­al­lel umzu­set­zen. Poli­tik und Hoch­schu­len müs­sen hier Hand in Hand gehen, damit ech­te Expe­ri­men­tier­räu­me ent­ste­hen. Auch mit Blick auf unse­re zukünf­ti­ge Handlungsfähigkeit.“ 

Ein Ver­tre­ter des Minis­te­ri­ums greift die­se Per­spek­ti­ve auf: 
„Wir ver­ste­hen, dass Hoch­schu­len aktu­ell zu stark durch klas­si­sche Regu­lie­run­gen gebun­den sind. Für eine agi­le Hoch­schul­ent­wick­lung brau­chen wir gezielt fle­xi­ble Rah­men­be­din­gun­gen. Wir sind daher offen, Expe­ri­men­tier­räu­me zu för­dern, die es Hoch­schu­len erlau­ben, schnell auf gesell­schaft­li­che Her­aus­for­de­run­gen wie KI-Inte­gra­ti­on und digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on zu reagieren.“ 
AAEL-Handlungsprinzip: Überbrückung der Dualität von Exploration und Exploitation 

Die LU posi­tio­niert sich bewusst als ambi­dex­ter Akteur, der Sta­bi­li­tät und Inno­va­ti­on gezielt und stra­te­gisch mit­ein­an­der verbindet.

🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
  • Wie schaf­fen wir eine Kul­tur und Struk­tur, in der wir gleich­zei­tig bestehen­de Pro­zes­se opti­mie­ren und neue, inno­va­ti­ve Lösun­gen explorieren?
  • Wie lässt sich ambi­dex­t­res Ver­hal­ten kon­kret an unse­rer Hoch­schu­le eta­blie­ren, und wel­che AAEL-Wer­te und ‑Prin­zi­pi­en hel­fen uns kon­kret dabei?
  • Wie kön­nen Poli­tik und Hoch­schu­len gemein­sam Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen, die ech­te agi­le Hand­lungs­fä­hig­keit ermöglichen?
  • Wie erken­nen wir, ob wir in unse­ren Hand­lun­gen die rich­ti­ge Balan­ce zwi­schen Sta­bi­li­tät und Inno­va­ti­on gefun­den haben?
🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
Ambidextrie-Review Workshop

Ziel­grup­pe:
Erwei­ter­te Hoch­schul­lei­tung (Rek­to­rat, Pro-Rek­tor_in­nen, Sena­te, Hoch­schul­rä­te); Vertreter_innen aus Bil­dungs­po­li­tik und Minis­te­ri­en; Exter­ne Expert_innen aus Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Gesell­schaft)
Ziel der Metho­de:
Regel­mä­ßi­ge stra­te­gi­sche Stand­ort­be­stim­mung zur ambi­dex­tren Aus­rich­tung der LU zwi­schen Explo­ra­ti­on und Explo­ita­ti­on, gemein­sam getra­gen durch Hoch­schul­lei­tung und poli­ti­sche Entscheidungsträger_innen.

Schritt 1 — Reflexion und Standortbestimmung (Being AAEL)
  • Sys­te­ma­ti­sche Ana­ly­se aktu­el­ler Span­nungs­fel­der zwi­schen klas­si­schen Hoch­schul­struk­tu­ren und inno­va­ti­ven Ansät­zen (Micro-Cre­den­ti­als, KI-Inte­gra­ti­on, etc.).
  • Ein­ord­nung aktu­el­ler Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen mit­hil­fe des Cyne­fin-Frame­works zur Komplexitätsanalyse.
Schritt 2 — Strategische Ambidextrie-Analyse (Doing AAEL)
  • Iden­ti­fi­ka­ti­on kon­kre­ter Pro­jek­te und Initia­ti­ven (z.B. Expe­ri­men­tier­räu­me), die exem­pla­risch die Span­nung zwi­schen Sta­bi­li­tät und Inno­va­ti­on sicht­bar machen.
  • Gemein­sa­me Bewer­tung von Erfol­gen, Miss­erfol­gen und Erkennt­nis­sen aus bereits umge­setz­ten Maßnahmen.
Schritt 3 — Politischer und struktureller Review (Being & Doing AAEL)
  • Offe­ne Dis­kus­si­on mit poli­ti­scher Ebe­ne über regu­la­to­ri­sche und struk­tu­rel­le Frei­räu­me für Ambi­dex­trie (Expe­ri­men­tier­räu­me).
  • Ent­wick­lung kon­kre­ter Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für poli­ti­sche und struk­tu­rel­le Rah­men­be­din­gun­gen, um ambi­dex­t­res (und mul­t­i­dex­t­res) Han­deln an der Hoch­schu­le nach­hal­tig zu ermöglichen.
AAEL-Handlungsprinzipien: Gesellschaftliche Verantwortung und Bildungsauftrag & Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung 

Poli­ti­sche und hoch­schul­in­ter­ne Stakeholder_innen gestal­ten gemein­sam ambi­dext und agil die Zukunfts­fä­hig­keit der LU, basie­rend auf einer bewuss­ten Wer­te­ori­en­tie­rung und gesell­schaft­li­cher Verantwortung.

💡 Zusammenschau

Die LU erkennt bewusst, dass Hoch­schul­bil­dung heu­te in kom­ple­xen gesell­schaft­li­chen Kon­tex­ten statt­fin­det, in denen eine ambi­dext­re Denk- und Hand­lungs­wei­se not­wen­dig ist. Gemein­sam mit poli­ti­schen Entscheidungsträger_innen schafft die LU stra­te­gi­sche und struk­tu­rel­le Rah­men­be­din­gun­gen, die es erlau­ben, sou­ve­rän zwi­schen Explo­ra­ti­on (Inno­va­ti­on) und Explo­ita­ti­on (Opti­mie­rung) zu navi­gie­ren. Dies geschieht bewusst und metho­disch sys­te­ma­tisch durch regel­mä­ßi­ge Reviews und expe­ri­men­tel­le Frei­räu­me, wodurch sich lang­fris­tig eine trag­fä­hi­ge, emer­gen­te AAEL-Kul­tur auch unter Ein­be­zug der Makro­ebe­ne erge­ben kann.

Fokus 3: Agile (grün)

📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

Agi­li­tät wird an der Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) nicht als Mode­be­griff miss­ver­stan­den, son­dern ist längst zu einer hand­lungs­lei­ten­den Per­spek­ti­ve und Hal­tung gewor­den: sou­ve­rä­nes, ite­ra­ti­ves, trans­pa­ren­tes und muti­ges Vor­ge­hen, um schnell und nach­hal­tig auf kom­ple­xe Her­aus­for­de­run­gen zu reagie­ren. Gleich­zei­tig weiß die LU: Agi­li­tät bedeu­tet nicht Cha­os oder ziel­lo­se Fle­xi­bi­li­tät, son­dern bewuss­tes Han­deln auf Grund­la­ge einer kla­ren, gemein­sa­men Wer­te­hal­tung – vor allem Mut, Trans­pa­renz, Feed­back und Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me – mit Blick auf die Qua­li­tät der Auf­ga­ben einer Hoch­schu­le und ihre Leis­tun­gen für die Wis­sen­schaft und Bil­dung für die Gesell­schaft.

Das Rek­to­rat hat sich ent­schie­den, sys­te­ma­tisch Rah­men­be­din­gun­gen zu ermög­li­chen, die agi­le Metho­den und Prak­ti­ken (Doing AAEL) sowie eine sou­ve­rä­ne Prin­zi­pi­en- und Wer­te­ori­en­tie­rung (Being AAEL) bei allen Hoch­schul­mit­glie­dern för­dern. Gera­de im Bereich der Lehr­ent­wick­lung in und zwi­schen den Fakul­tä­ten zeigt sich der­zeit ein Span­nungs­feld beson­ders deut­lich: Tra­di­tio­nel­le Hoch­schul­struk­tu­ren – wie fes­te Stu­di­en­gän­ge, Modu­le und Prü­fungs­ord­nun­gen – ste­hen in einem deut­li­chen Span­nungs­ver­hält­nis zu kurz­fris­ti­gen, bedarfs­ori­en­tier­ten und the­men­zen­trier­ten Bil­dungs­an­ge­bo­ten (z.B. Micro-Cre­den­ti­als zu KI, Nach­hal­tig­keit, Data Literacy).

⚓️ Vor diesem Hintergrund stellen sich wichtige Fragen:
  • Wie kön­nen wir agi­le Bil­dungs­an­ge­bo­te und tra­di­tio­nel­le Struk­tu­ren sou­ve­rän mit­ein­an­der verbinden?
  • Wel­che Wer­te und wel­che Hal­tung hel­fen uns dabei, muti­ge agi­le Schrit­te sys­te­ma­tisch und reflek­tiert zu gehen?
  • Wie kön­nen wir sys­te­ma­tisch und zugleich fle­xi­bel auf Ver­än­de­run­gen reagie­ren und dabei unse­re Bil­dungs­an­ge­bo­te agil weiterentwickeln?
  • Wie inte­grie­ren wir regel­mä­ßi­ge und zügi­ge Review- und Inspect-&-Adapt-Zyklen in unse­re Pro­zes­se, um gezielt exter­ne Per­spek­ti­ven wie etwa von KI-Agen­t_in­nen und exter­nen Partner_innen in die Ent­wick­lung und Zulas­sung zeit­ge­mä­ßer Stu­di­en-Ange­bo­te einzubeziehen?
💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
— Post-digitales Zusammenspiel
(Mikro‑, Meso‑, Makro-Ebene)
Dekan Hen­rik Meiss­ner sitzt gemein­sam mit Deka­nin Leo­nie Han­sen, Leh­ren­den, Studierendenvertreter_innen sowie Vertreter_innen aus Ver­wal­tung und Prü­fungs­äm­tern zusam­men, um über Cur­ri­cu­la ergän­zend zur klas­si­schen Stu­di­en­struk­tu­ren zu sprechen. 

Es geht zuneh­mend um neue, kurz­fris­ti­ge For­ma­te mit Micro-Cre­den­ti­als oder ähn­li­chen Prü­fungs­for­ma­ten. Design-Sprints kön­nen hier bei der Ent­wick­lung unterstützen. 

„Unse­re Her­aus­for­de­rung ist klar.“ 
sagt Meiss­ner.
„Unse­re tra­di­tio­nel­len Stu­di­en­gän­ge sind gut, aber zu unfle­xi­bel für aktu­el­le The­men wie KI, Data Liter­acy oder Nach­hal­tig­keit. Wir müs­sen mutig sein und die­se neu­en The­men agil in unser Ange­bot inte­grie­ren, ohne dabei Sta­bi­li­tät und Kon­ti­nui­tät zu verlieren.“ 

Deka­nin Leo­nie Han­sen ergänzt: 
„Dabei hilft es uns, expli­zit agi­le Prak­ti­ken wie regel­mä­ßi­ge Inspect-&-Adapt-Zyklen ein­zu­set­zen. Gleich­zei­tig müs­sen wir die Inte­gra­ti­on neu­er Bil­dungs­for­ma­te kri­tisch reflek­tie­ren – beson­ders in Reviews mit Stu­die­ren­den, exter­nen Partner_innen die uns als „Cri­ti­cal Fri­ends“ unter­stüt­zen und KI-Agen­t_in­nen als Reflexionspartner_innen.“ 

Der Stu­dent Sami Okoye ergänzt wei­ter:
„Agi­li­tät hilft uns enorm dabei, pra­xis­nah und aktu­ell zu ler­nen. Doch wir brau­chen kla­re Rah­men­be­din­gun­gen und eine trans­pa­ren­te Hal­tung: Wie offen sind wir wirk­lich für Feed­back von außen, etwa von KI-Agen­t_in­nen? Und wie stel­len wir sicher, dass die agi­le Pra­xis nicht auf Kos­ten unse­rer lang­fris­ti­gen Kom­pe­tenz­ent­wick­lung geht?“ 

Der Pro-Dekan für Stu­di­um und Leh­re der erzie­hungs­wis­sen­schaft­li­chen Fakul­tät Ste­fa­no Clark wirft zudem grund­sätz­li­cher die Fra­ge auf: 
„Inwie­fern machen Prü­fungs­for­ma­te noch Sinn in Zei­ten von KI? Und soll­ten wir nicht begin­nen, Stu­di­en­an­ge­bot im Sin­ne eines lebens­lan­gen Ler­nens über alle Lebens­pha­sen hin­weg als pas­sen­des Ange­bot neu zu denken?“ 
AAEL-Handlungsprinzip: Überbrückung von Exploration und Exploitation 

Agi­li­tät an der LU bedeu­tet bewusst, zwi­schen Inno­va­ti­on (Explo­ra­ti­on) und bewähr­ten Struk­tu­ren (Explo­ita­ti­on) zu navigieren.

🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
  • Wel­che agi­len Wer­te leben wir kon­kret, und wie beein­flus­sen sie unser täg­li­ches Han­deln in der Hochschule?
  • Wie schaf­fen wir Rah­men­be­din­gun­gen, damit agi­le und tra­di­tio­nel­le Bil­dungs­for­ma­te sich gegen­sei­tig ergän­zen und nicht behindern?
  • Wel­che Rol­le kön­nen KI-Agen­t_in­nen in agi­len Pro­zes­sen einnehmen?
  • Wie för­dern wir eine Feed­back-Kul­tur, die Trans­pa­renz, Mut und Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me in agi­len Pro­zes­sen stärkt?
🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
AAEL Agile Circle

Ziel­grup­pe:
Dekan_innen, Leh­ren­de, Stu­die­ren­de ver­schie­de­ner Fakul­tä­ten; Vertreter_innen aus Ver­wal­tung und Sup­port; Exter­ne Stakeholder_innen (z.B. Alum­ni, Praxispartner_innen); KI-Agen­t_in­nen als Refle­xi­ons- und Feedbackpartner_innen
Ziel der Metho­de:
Sys­te­ma­tisch und regel­mä­ßig agi­le Vor­ge­hens­wei­sen in Bil­dungs­pro­zes­sen üben, dabei gezielt Feed­back von inter­nen und exter­nen Stakeholder_innen – inklu­si­ve KI-Agen­t_in­nen – inte­grie­ren und dar­auf auf­bau­end Lern­an­ge­bo­te und ‑for­ma­te kon­ti­nu­ier­lich verbessern.

Schritt 1 — Planning (Doing AAEL)
  • Gemein­sa­me Pla­nung eines agi­len Bil­dungs­an­ge­bots (z.B. Micro-Cre­den­ti­al zu Data Liter­acy mit KI-Bezug)
  • Kla­re Defi­ni­ti­on von Zie­len, Rol­len und Zuständigkeiten
Schritt 2 — Sprint-Phase: Agile Umsetzung (Doing AAEL)
  • Klein­grup­pen ent­wi­ckeln agil und ite­ra­tiv kon­kre­te Lern­an­ge­bo­te inner­halb kur­zer Inter­val­le (1 bis 2 Wochen)
  • Wäh­rend­des­sen regel­mä­ßi­ger Aus­tausch und trans­pa­ren­tes Feed­back (Feed­back­kul­tur aktiv leben)
Schritt 3 — Inspect-&-Adapt-Review mit Stakeholder_innen (Being & Doing AAEL)
  • Sys­te­ma­ti­sches, mode­rier­tes Review nach jedem Sprint
  • Expli­zi­te Ein­bin­dung von KI-Agen­t_in­nen zur Unter­stüt­zung und exter­nen Partner_innen als “Cri­ti­cal Friends” 
    • „Wel­che blin­den Fle­cken erken­nen KI-Agen­t_in­nen, wel­che wir mög­li­cher­wei­se übersehen?“
    • „Wel­che Ver­än­de­run­gen schla­gen exter­ne Partner_innen vor?“
AAEL-Handlungsprinzipien: Gesellschaftliche Verantwortung und Bildungsauftrag/Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung 

Die LU nutzt das Review bewusst, um agi­le Wer­te wie Feed­back, Offen­heit und Mut prak­tisch zu leben.

Schritt 4 — Adaption und Iteration (Doing AAEL)
  • Sofor­ti­ge Anpas­sung der Bil­dungs­an­ge­bo­te auf Basis der Rückmeldungen
  • Neue agi­le Zyklen star­ten unmit­tel­bar danach
💡 Zusammenschau

Die Lear­ning Uni­ver­si­ty eta­bliert sys­te­ma­tisch agi­le Metho­den und Prak­ti­ken (Doing AAEL) auf Basis einer bewuss­ten Wer­te- und Hal­tungs­ori­en­tie­rung (Being AAEL). Im expli­zi­ten Zusam­men­spiel von Inspect-&-Adapt-Zyklen, regel­mä­ßi­gen Reviews mit inter­nen wie exter­nen Stakeholder_innen und reflek­tier­ter Wer­te­ori­en­tie­rung ent­steht eine sou­ve­rä­ne Agi­li­tät, wel­che tra­di­tio­nel­le und inno­va­ti­ve Bil­dungs­an­ge­bo­te glei­cher­ma­ßen wert­schätzt und ver­bin­det. Auf die­se Wei­se ent­wi­ckelt sich emer­gent eine nach­hal­ti­ge AAEL-Kul­tur, die Agi­li­tät nicht nur theo­re­tisch ver­steht, son­dern prak­tisch lebt und bewusst nutzt.

Fokus 4: Educational (blau)

📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

Die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) ver­steht Bil­dung als gemein­sa­men Pur­po­se und zen­tra­len Sinn, der alle Akteur_innen der Hoch­schu­le mit­ein­an­der ver­bin­det. Gera­de ange­sichts kom­ple­xer gesell­schaft­li­cher Her­aus­for­de­run­gen – von digi­ta­ler Trans­for­ma­ti­on und nach­hal­ti­ger Ent­wick­lung bis hin zu ethi­schen Fra­gen rund um Künst­li­che Intel­li­genz – reicht eine rein fach­li­che Wis­sens­ver­mitt­lung nicht mehr aus. Wis­sen ist heu­te digi­tal und frei ver­füg­bar; der eigent­li­che Wert einer Hoch­schu­le liegt somit nicht allein in der Ver­mitt­lung von Fach­wis­sen, son­dern zuneh­mend auch in der För­de­rung von Per­sön­lich­keits­bil­dung, sozia­ler Kom­pe­tenz und kri­ti­scher Refle­xi­ons­fä­hig­keit.

Die LU posi­tio­niert sich bewusst als Ort ganz­heit­li­cher Bil­dung, der jun­gen Men­schen und Erwach­se­nen neben fach­li­chen Kom­pe­ten­zen und Employa­bi­li­ty ins­be­son­de­re auch Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung ermög­licht. Gleich­zei­tig ist klar: Hoch­schu­len in Deutsch­land ste­hen intern vor der Her­aus­for­de­rung, lose gekop­pel­te Sys­te­me mit unter­schied­li­chen fach­li­chen Kul­tu­ren, Inter­es­sen, Res­sour­cen­ver­tei­lun­gen und Span­nungs­fel­dern (Zen­tra­li­tät vs. Dezen­tra­li­tät, For­schung vs. Leh­re, tra­di­tio­nel­le vs. agi­le Gover­nan­ce) zu inte­grie­ren und zu verbinden.

⚓️ Daraus ergeben sich für die LU zentrale Leitfragen:
  • Wie schaf­fen wir einen gemein­sa­men Sinn („Pur­po­se“) in kom­ple­xen Kon­tex­ten, der Stu­die­ren­de, Leh­ren­de, Ver­wal­tung und exter­ne Partner_innen glei­cher­ma­ßen ver­bin­det und motiviert?
  • Wie för­dern wir expli­zit neben Fach­wis­sen und Employa­bi­li­ty auch Per­sön­lich­keits­bil­dung und sozia­le Kom­pe­tenz­ent­wick­lung sys­te­ma­tisch und nachhaltig?
  • Wel­che metho­di­schen und struk­tu­rel­len Rah­men­be­din­gun­gen ermög­li­chen agi­le, ambi­dext­re und par­ti­zi­pa­ti­ve Bil­dungs­pro­zes­se im Sin­ne von AAEL über tra­di­tio­nel­le Silo-Struk­tu­ren hinaus?
💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
— Persönlichkeitsbildung gemeinsam ermöglichen“
(Mikro‑, Meso- und Makro-Ebene) 
In einem hoch­schul­wei­ten “Pur­po­se-Forum” dis­ku­tie­ren Stu­die­ren­de, Leh­ren­de, Mit­ar­bei­ten­de aus Ver­wal­tung, Dekan_innen und Hoch­schul­lei­tung gemein­sam mit exter­nen Stakeholder_innen aus Wirt­schaft, Poli­tik und Gesell­schaft wo sie den gemein­sa­men Sinn von ihrer Hoch­schul­bil­dung sehen. Dabei steht die­ses Mal neben fach­li­cher und kom­pe­tenz­ori­en­tier­ter Per­spek­ti­ve beson­ders die Stär­kung von Per­sön­lich­keits­bil­dung in der LU im Zen­trum. Und damit die Fra­ge nach dem Wofür mit Blick auf das spe­zi­fi­sche Pro­fil der LU

Rek­to­rin Eva Adams eröffnet: 
„Wis­sen kön­nen unse­re Stu­die­ren­den heu­te über­all erwer­ben. Unse­re beson­de­re Rol­le liegt dar­in, Bil­dungs­ge­le­gen­hei­ten in einem umfas­sen­den Sinn zu bie­ten: Raum für per­sön­li­che Ent­wick­lung, ethi­sche Refle­xi­on, kri­ti­sches Den­ken und sozia­le Ver­ant­wor­tung. Doch die­se Zie­le sind bis­lang oft nur Leit­bil­der auf dem Papier geblie­ben. Wie schaf­fen wir es, unse­ren Pur­po­se in Bezug auf Bil­dung wirk­lich nach­hal­tig und prak­tisch in unse­rem All­tag zu inte­grie­ren und zu realisieren?“ 

Stu­den­tin Aila­ni Chen ergänzt: 
„Ich wün­sche mir, dass Hoch­schul­bil­dung uns bewusst Räu­me gibt, um ethisch und kri­tisch mit digi­ta­len The­men wie KI umzu­ge­hen. Bil­dung soll­te heu­te nicht nur Berufs­fä­hig­keit, son­dern Lebens­fä­hig­keit vermitteln.“ 

Deka­nin Leo­nie Han­sen greift das auf: 
„Unse­re Her­aus­for­de­rung ist, dass wir noch immer in Silos den­ken. Fakul­tä­ten und Ver­wal­tung agie­ren oft neben­ein­an­der her. Wir brau­chen eine gemein­sam getra­ge­ne Pur­po­se-Ori­en­tie­rung, die auch wirk­lich gelebt wird.“ 

Die Pro-Rek­to­rin für Stu­di­um und Leh­re Nakoa Laux ergänzt: 
„Dafür benö­ti­gen wir neue, agi­le und inte­grier­te For­ma­te und Struk­tu­ren, die expli­zit auf gemein­sa­mer Sinn­ori­en­tie­rung und regel­mä­ßi­ger Refle­xi­on basie­ren. Las­sen Sie uns dies sys­te­ma­tisch und metho­disch etablieren.“ 
AAEL-Handlungsprinzipien: Gesellschaftliche Verantwortung und Bildungsauftrag/Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung 

Bil­dung wird als Pur­po­se ganz­heit­lich gedacht und expli­zit mit Per­sön­lich­keits­bil­dung, ethi­scher Refle­xi­on und sozia­ler Ver­ant­wor­tung verbunden.

🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
  • Wie defi­nie­ren wir unse­ren gemein­sa­men „Pur­po­se“ als Hoch­schu­le – jen­seits von blo­ßer Wissensvermittlung?
  • Wel­che per­sön­li­chen, ethi­schen und sozia­len Mög­lich­kei­ten für trans­for­ma­ti­ve Bil­dung wol­len wir gezielt för­dern und entwickeln?
  • Wo fokus­sie­ren wir uns bewusst auf eine Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung für zukünf­ti­ge Hand­lungs­fä­hig­keit und stär­ker auf trans­for­ma­to­ri­sche Kompetenzen?
  • Wel­che Struk­tu­ren oder Denk­wei­sen hin­dern uns aktu­ell dar­an, die­sen Pur­po­se gemein­sam zu leben?
  • Wel­che Metho­den und For­ma­te hel­fen uns, eine Pur­po­se-Ori­en­tie­rung hoch­schul­weit authen­tisch und nach­hal­tig umzusetzen?
🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
AAEL Purpose Circle

Ziel­grup­pe:
Stu­die­ren­de ver­schie­de­ner Fakul­tä­ten; Leh­ren­de und For­schen­de; Vertreter_innen aus Ver­wal­tung und Hoch­schul­ma­nage­ment; KI-Agen­t_in­nen 
Ziel der Metho­de:
Ent­wick­lung eines trag­fä­hi­gen, gemein­sa­men Pur­po­se, der Bil­dung nicht nur fach­lich, son­dern auch in Hin­blick auf Per­sön­lich­keits­bil­dung und sozia­le Kom­pe­tenz­ent­wick­lung ausrichtet.

Schritt 1 — Gemeinsame Purpose-Definition (Being AAEL)
  • Gemisch­te Grup­pen ent­wi­ckeln kon­kre­te Vor­schlä­ge für einen gemein­sa­men Pur­po­se der LU, der auch Per­sön­lich­keits­bil­dung expli­zit einschließt.
  • Dis­kus­si­on: Was bedeu­tet Bil­dung für uns heu­te ganzheitlich?
Schritt 2 — Analyse der aktuellen Praxis (Doing AAEL)
  • Grup­pen reflek­tie­ren kri­tisch, wo und wie der gemein­sa­me Pur­po­se in ihrem Bereich aktu­ell bereits gelebt wird und wo er bis­lang nur auf dem Papier steht.
Schritt 3 — Gemeinsame Purpose-Integration (Being & Doing AAEL)
  • Ent­wick­lung kon­kre­ter Schrit­te zur Inte­gra­ti­on von Pur­po­se und Per­sön­lich­keits­bil­dung in Leh­re, For­schung, Ver­wal­tung und Campusleben.
  • Pla­nung agi­ler Expe­ri­men­tier­räu­me für neue For­ma­te der Per­sön­lich­keits­bil­dung und sozia­len Kompetenzentwicklung.
AAEL-Handlungsprinzipien: Überbrückung der Dualität von Exploration und Exploitation & Souveräne Agilität im Bildungsbereich 

Pur­po­se und Per­sön­lich­keits­bil­dung wer­den bewusst agil ent­wi­ckelt, inte­griert und ite­ra­tiv weiterentwickelt.

💡 Zusammenschau

Fokus 5: Leadership (gelb)

📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

An der Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) wird Lea­der­ship nicht län­ger mit einer hier­ar­chi­schen Posi­ti­on ver­wech­selt. Viel­mehr ist Lea­der­ship eine Hal­tung und ein Han­deln, das aus­drück­lich von allen Hoch­schul­an­ge­hö­ri­gen getra­gen und gestal­tet wird – von Dekan_innen, Leh­ren­den und For­schen­den eben­so wie von Stu­die­ren­den und Mit­ar­bei­ten­den in der Admi­nis­tra­ti­on. Dies ist ins­be­son­de­re im Kon­text agi­ler und ambi­dex­trer Pro­zes­se erfor­der­lich, in denen dyna­mi­scher Wan­del und Unsi­cher­heit zum All­tag gehö­ren.

Das Rek­to­rat hat nun bewusst ent­schie­den, Rah­men­be­din­gun­gen zu ermög­li­chen, die eine akti­ve, breit ver­teil­te Lea­der­ship-Ver­ant­wor­tung för­dern. Die zen­tra­le Idee dahin­ter: Wenn die LU nach­hal­tig, agil und ambi­dext oder mul­t­i­dext agie­ren möch­te, müs­sen alle Betei­lig­ten ihre eige­ne Lea­der­ship-Rol­le erken­nen, anneh­men und in gemein­sa­men Pro­zes­sen prak­ti­zie­ren. Nur so kann eine ech­te AAEL-Kul­tur ent­ste­hen und nach­hal­tig wir­ken.

Hier wird der Fokus expli­zit auf die mitt­le­re Ebe­ne der Fakul­tä­ten gerich­tet, da die­se ent­schei­dend dafür ist, wie Wan­del und Inno­va­ti­on in Hoch­schu­len erfolg­reich umge­setzt wer­den. Zugleich sol­len bewusst alle Hoch­schul­mit­glie­der (u.a. Stu­die­ren­de, Ver­wal­tung, Leh­ren­de und wo sinn­voll auch Alum­ni) als Teil­neh­men­de ein­ge­bun­den werden.

💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
— Leadership in allen Bereichen übernehmen können. (Fokus: mittlere Ebene der Dekanate und Fakultäten) 
In den letz­ten Mona­ten hat sich an der LU die Erkennt­nis durch­ge­setzt, dass Lea­der­ship künf­tig nicht mehr nur „von oben“ aus der Hoch­schul­lei­tung kom­men darf, son­dern ins­be­son­de­re in der Mit­te der Hoch­schu­le – den Deka­na­ten und Fakul­tä­ten – ver­an­kert und wirk­sam wer­den muss. 

Deka­nin Leo­nie Han­sen bringt es auf den Punkt: 
„Gera­de weil wir uns in so agi­len und ambi­dex­tren Pro­zes­sen bewe­gen und stän­dig zwi­schen Bewähr­tem und Neu­em navi­gie­ren müs­sen, braucht es ein Lea­der­ship, das nicht von weni­gen Per­so­nen allein aus­geht. Jede und jeder in der Fakul­tät soll­te in der Lage sein, selbst sou­ve­rän und ver­ant­wor­tungs­voll im jewei­li­gen Hand­lungs­be­reich Lea­der­ship zu praktizieren.“ 

Dekan Hen­rik Meiss­ner ergänzt: 
„Das bedeu­tet zugleich, dass wir sys­te­ma­tisch eine Hal­tung ent­wi­ckeln müs­sen, die Wer­te­ori­en­tie­rung, Offen­heit und Empower­ment ermög­licht. Doch das geht nicht von selbst – wir müs­sen es gemein­sam in agi­len, reflek­tie­ren­den und sys­te­ma­ti­schen For­ma­ten ler­nen und üben.“ 

Vor die­sem Hin­ter­grund ent­schei­den die Dekan_innen gemein­sam mit der Hoch­schul­lei­tung, an der LU gezielt eine struk­tu­rier­te Cir­cle-Metho­de zu nut­zen, um inte­grier­tes Lea­der­ship auf brei­ter Ebe­ne zu stärken. 
🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
  • Wie ver­än­dert sich mein Ver­ständ­nis von Lea­der­ship, wenn ich es nicht hier­ar­chisch, son­dern inte­gra­tiv denke?
  • Was braucht es, damit ich selbst Lea­der­ship in mei­nem Umfeld mutig und zugleich ver­ant­wor­tungs­be­wusst über­neh­men kann?
  • Wie erle­be ich mei­ne Lea­der­ship-Hal­tung, wenn ich zwi­schen bewähr­ten Pro­zes­sen und neu­en, noch unsi­che­ren Metho­den navigiere?
  • Wel­che Rol­le kön­nen KI-Agen­t_in­nen als zusätz­li­che Akteur_innen in Lea­der­ship-Pro­zes­sen über­neh­men, und wie ver­än­dert das unse­re Hal­tung zu Lea­der­ship?

Ziel­grup­pe:
Dekan_innen, Leh­ren­de, Stu­die­ren­de ver­schie­de­ner Fakul­tä­ten; Vertreter_innen aus Ver­wal­tung und Sup­port; Exter­ne Stakeholder_innen (z.B. Alum­ni, Praxispartner_innen); KI-Agen­t_in­nen als Refle­xi­ons- und Feedbackpartner_innen
Ziel der Metho­de:
Die LU setzt künf­tig auf eine sys­te­ma­tisch ori­en­tier­te Cir­cle-Metho­de: den AAEL Peer-to-Peer-Lea­der­ship-Cir­cle (Arbeits­ti­tel: „Ambidextrie4me“[1]). Die Metho­de basiert auf einem sys­te­mi­schen Ansatz, bei dem Klein­grup­pen (4 bis 5 Per­so­nen) gemein­sam und regel­mä­ßig ihre Lea­der­ship-Kom­pe­ten­zen ent­wi­ckeln und prak­tisch anwen­den.

Gera­de in Klein­grup­pen lässt sich inte­grier­tes Lea­der­ship beson­ders gut ler­nen, weil hier alle Teil­neh­men­den aktiv betei­ligt sind und wech­sel­sei­ti­ges Ler­nen durch Refle­xi­on und Rück­mel­dung direkt erlebt wird. Jede Per­son über­nimmt sowohl die Rol­le eines Coa­ches als auch die einer gecoach­ten Per­son. Das schafft einen geschütz­ten Raum, för­dert Ver­trau­en und bie­tet zugleich schnel­le, ite­ra­ti­ve Lern­zy­klen, wie sie für agi­le und ambi­dext­re Orga­ni­sa­tio­nen essen­zi­ell sind.

Die „AAEL-Circle“-Methode star­tet mit einer kla­ren Aus­rich­tung auf die AAEL-Prin­zi­pi­en und -Wer­te und besteht aus fol­gen­den Phasen:

Schritt 1 — Standortbestimmung (Being AAEL)
  • Gemein­sa­me Klä­rung der per­sön­li­chen Lea­der­ship-Hal­tung
  • Aus­tausch über per­sön­li­che Erfah­run­gen und Her­aus­for­de­run­gen mit agi­lem und ambi­dex­trem Leadership
  • Refle­xi­on der eige­nen Hal­tung zu Ver­ant­wor­tung, Offen­heit, Ver­trau­en und Feedbackkultur
Schritt 2 — Peer-Coaching (Doing AAEL)
  • Cir­cle-Tref­fen alle 1 bis 2 Wochen
  • Wech­sel­sei­ti­ge Beglei­tung bei der Bear­bei­tung kon­kre­ter Lea­der­ship-Fra­ge­stel­lun­gen (z.B. Umgang mit Wider­stän­den in Chan­ge-Pro­zes­sen, Ver­ant­wort­lich­kei­ten im KI-Ein­satz klären)
Schritt 3 — KI-Agent_innen als ergänzende Reflexionspartner_innen
🔋 KI-Agent_innen als ergänzende Reflexionspartner_innen
  • KI-Agen­t_in­nen stel­len bewusst kri­ti­sche Rück­fra­gen und spie­geln mög­li­che „Lea­der­ship-Bia­ses“ der Teil­neh­men­den wider
  • Refle­xi­on der Aus­wir­kun­gen auf die Lea­der­ship-Hal­tung und die prak­ti­sche Zusammenarbeit
  • 🏷️ Ergänzungen und Kommentare (integrative Perspektive)
    • Lea­der­ship an der LU bedeu­tet expli­zit, Ver­ant­wor­tung und Steue­rung von Chan­ge-Pro­zes­sen auf vie­le Schul­tern zu ver­tei­len und bewusst agil und ambi­dext zu handeln.
    • KI-Agen­t_in­nen sind nicht nur Helfer_innen, son­dern bewusst ein­ge­bun­de­ne Reflexionspartner_innen, um Lea­der­ship-Ent­schei­dun­gen kri­tisch zu spiegeln.
    • Die Metho­de schafft emer­gen­te Rah­men­be­din­gun­gen, die das Ent­ste­hen einer AAEL-Kul­tur aktiv unter­stüt­zen und fördern.
    💡 Zusammenschau

    Die Ein­füh­rung des AAEL Peer-to-Peer-Lea­der­ship-Cir­cles („Ambidextrie4me“[1]) unter­stützt die Lear­ning Uni­ver­si­ty dar­in, inte­grier­tes Lea­der­ship als geteil­te Ver­ant­wor­tung und Hal­tung (Being AAEL) und als kon­kre­te, agi­le Pra­xis (Doing AAEL) glei­cher­ma­ßen zu ent­wi­ckeln. In klei­nen, siche­ren Grup­pen wird sys­te­ma­tisch gelernt, wie ein gemein­sa­mes Lea­der­ship aus­sieht, das in Zei­ten von Ambi­dex­trie, Agi­li­tät und digi­ta­ler Trans­for­ma­ti­on uner­läss­lich ist – und wie hier­bei auch neue Akteur_innen wie KI-Agen­t_in­nen bewusst inte­griert wer­den können.

    Fokus 6: Being (pink)

    📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

    Die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) hat sich zum Ziel gesetzt, nicht allein agi­le und ambi­dext­re Metho­den und Struk­tu­ren zu imple­men­tie­ren (Doing AAEL), son­dern auch dar­auf, eine tief ver­an­ker­te Hal­tung mit zu den­ken, die die­se Prak­ti­ken erst wirk­sam macht und die sich wie­der­um erst aus dem Prak­ti­zie­ren von AAEL, also einem Doing AAEL, ergibt – das Being AAEL. Dabei geht es um mehr als blo­ße Kom­pe­tenz­ent­wick­lung: Being AAEL bedeu­tet, eine reflek­tier­te, wer­te­ba­sier­te und resi­li­en­te Grund­hal­tung zu kul­ti­vie­ren, die es Hoch­schul­an­ge­hö­ri­gen ermög­licht, in kom­ple­xen Kon­tex­ten sou­ve­rän zu han­deln.

    Wäh­rend vie­le Hoch­schu­len stark auf Wis­sens­ver­mitt­lung und metho­di­sche Exzel­lenz fokus­siert sind, wird die zusätz­li­che Bedeu­tung von Selbst­re­fle­xi­on, Coa­ching und per­sön­li­cher Ent­wick­lung oft ver­nach­läs­sigt. Doch ohne eine bewuss­te Hal­tung kön­nen selbst die bes­ten Metho­den nicht nach­hal­tig grei­fen. Being AAEL legt des­halb den Fokus auf Anre­gung von inne­rer Arbeit bei allen Akteur_innen für Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on, sys­te­mi­sche Refle­xi­on und dia­lo­gi­sche Ent­wick­lungs­pro­zes­se.

    Die LU för­dert die­se Hal­tung bewusst über Coa­ching, Peer-Coa­ching und Refle­xi­ons­for­ma­te, um AAEL nicht nur als orga­ni­sa­to­ri­sches Modell, son­dern als per­sön­li­che Pra­xis ihrer Mit­glie­der zu verankern.

    🏷️ Das geschieht auf allen Ebenen:
    • Mikro-Ebe­ne: Indi­vi­du­el­le Refle­xi­on und per­sön­li­che Ambi­dex­trie von Stu­die­ren­den, Leh­ren­den, Ver­wal­tungs­per­so­nal und For­schen­den sowie Lei­tun­gen in Deka­na­ten und im Präsidium.
    • Meso-Ebe­ne: Peer-Coa­ching, kol­le­gia­le Bera­tungs­for­ma­te und inter­dis­zi­pli­nä­re Reflexionsräume.
    • Makro-Ebe­ne: Hoch­schul­wei­te Struk­tu­ren, die eine Kul­tur der sys­te­ma­ti­schen Refle­xi­on und wer­te­ba­sier­ten Ent­wick­lung ermög­li­chen – ein­schließ­lich exter­ner Stakeholder_innen und Mit­glie­dern in Gremien.
    💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
    🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
    AAEL Peer-to-Peer-Leadership-Circle („AAEL-Circle“-Methode) #Ambidextrie4me[1]
    — Reflexion als Schlüssel zu AAEL (Mikro- & Meso-Ebene) 
    Die LU hat begon­nen, agi­le und ambi­dext­re Metho­den ein­zu­füh­ren. So wird in Ver­wal­tungs­ab­läu­fen mit Kan­ban expe­ri­men­tiert, Design Thin­king oder Scrum (mit Stu­die­ren­den in Pro­jekt­se­mi­na­ren rea­li­siert und For­schungs­clus­ter adap­tie­ren für sich Metho­den agi­len Pro­jekt­ma­nage­ments. Doch es zeigt sich, dass nicht alle Betei­lig­ten sich damit wohl­füh­len oder den Sinn dahin­ter unmit­tel­bar erken­nen. Beson­ders in inter­dis­zi­pli­nä­ren Pro­jek­ten ent­ste­hen immer wie­der Miss­ver­ständ­nis­se – sei es durch unter­schied­li­che Erwar­tungs­hal­tun­gen, Arbeits­sti­le oder den Druck, schnell zu Ergeb­nis­sen zu kom­men. Zudem sind tra­dier­te Mus­ter wie bei­spiels­wei­se nächs­te Schrit­te von Ent­schei­dun­gen und hier­ar­chi­schen Zustän­dig­kei­ten abhän­gig zu machen oder die Nacht­schich­ten vor Dead­lines für For­schungs­an­trä­ge oder Publi­ka­tio­nen tief ver­an­kert. Gera­de in Retro­spek­ti­ven lässt sich hier und da immer noch Miss­trau­en spüren. 

    In einem inter­dis­zi­pli­nä­ren For­schungs­pro­jekt zur nach­hal­ti­gen Digi­ta­li­sie­rung tref­fen sich Professor_innen aus den Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten, den Sozi­al­wis­sen­schaf­ten und der Wirt­schafts­fa­kul­tät. Nach anfäng­li­cher Eupho­rie wird klar: Die Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Ent­schei­dungs­we­ge ver­lau­fen nicht so rei­bungs­los wie erwar­tet. Wäh­rend eini­ge eine schnel­le ite­ra­ti­ve Vor­ge­hens­wei­se bevor­zu­gen, wol­len ande­re erst grund­le­gend Kon­zep­te diskutieren. 

    Dr. Aylin Ber­ger, Pro­jekt­lei­te­rin aus der Fakul­tät für Nach­hal­tig­keits­wis­sen­schaf­ten, merkt an: 
    „Wir haben vie­le Metho­den über­nom­men, aber haben wir eigent­lich unse­re eige­ne Hal­tung reflek­tiert? Wie gehen wir mit Unsi­cher­hei­ten um? Wie mit unter­schied­li­chen Erwar­tun­gen? Und woher kommt eigent­lich unser Bedürf­nis nach schnel­len oder gründ­li­chen Entscheidungen?“ 
    AAEL-Handlungsprinzipien: Integriertes Leadership im Bildungsbereich/Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung 

    Being AAEL zeigt sich in einer bewuss­ten Refle­xi­on über eige­ne Wer­te, Ent­schei­dungs­pro­zes­se und sys­te­mi­sche Dynamiken.

    🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
    • Wie bewusst reflek­tie­ren wir unse­re eige­ne Hal­tung im Umgang mit kom­ple­xen und dyna­mi­schen Herausforderungen?
    • Inwie­fern lässt sich zwi­schen mei­ner Per­spek­ti­ve als Per­son und in mei­ner Rol­le dif­fe­ren­zie­ren? Wo zie­he ich Grenzen?
    • Wie gehen wir mit Unsi­cher­hei­ten und Span­nun­gen in inter­dis­zi­pli­nä­ren Teams um?
    • Wel­che sys­te­mi­schen Fak­to­ren prä­gen unser eige­nes Ver­hal­ten und unse­re Entscheidungsprozesse?
    • Wie för­dern wir an der Hoch­schu­le Räu­me für per­sön­li­che Ent­wick­lung, Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on und Peer-Refle­xi­on – im Sin­ne der Per­so­nen und im Sin­ne der Organisation?
    🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
    AAEL-Peer-Coaching-Circle #Ambidextrie4me[1]

    Ziel­grup­pe:
    Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge aus ver­schie­de­nen Fakul­tä­ten und Sta­tus­grup­pen (Stu­die­ren­de, Leh­ren­de, Ver­wal­tung, For­schen­de); Mode­rier­te Peer-Coa­ching-Grup­pe (4 – 5 Per­so­nen pro Cir­cle); Reflexionspartner_innen aus ande­ren Dis­zi­pli­nen oder mit ande­ren Per­spek­ti­ven.
    Ziel der Metho­de:
    Struk­tu­rier­te, peer-basier­te Refle­xi­on über per­sön­li­che Ent­wick­lungs­pro­zes­se im Hoch­schul­kon­text, um Being AAEL aktiv zu erleben.

    Schritt 1 — Klärung des persönlichen Entwicklungsanliegens (Being AAEL)
    • Jede_r Teilnehmer_in for­mu­liert eine Fra­ge oder ein Anlie­gen zur per­sön­li­chen oder pro­fes­sio­nel­len Wei­ter­ent­wick­lung (z. B. „Wie kann ich mei­ne Ent­schei­dungs­fä­hig­keit in unsi­che­ren Situa­tio­nen verbessern?“).
    • Die Grup­pe hört aktiv zu und stellt sys­te­mi­sche Fra­gen zur Reflexion.
    Schritt 2 — Peer-Reflexion und Perspektivenwechsel (Doing AAEL)
    • Die Teil­neh­men­den tau­schen Erfah­run­gen und Beob­ach­tun­gen aus ihrer eige­nen Pra­xis aus.
    • Refle­xi­on über Mus­ter, Ent­schei­dungs­we­ge und alter­na­ti­ve Handlungsoptionen.
    • Gemein­sa­me Erar­bei­tung von expe­ri­men­tel­len klei­nen Schrit­ten für die Praxis.
    Schritt 3 — Individuelle Commitments und Rückkopplung (Being & Doing AAEL)
    • Jede_r Teil­neh­men­de for­mu­liert kon­kre­te Schrit­te zur Umset­zung und hält die­se fest.
    • Regel­mä­ßi­ge Check-ins in spä­te­ren Tref­fen, um Lern­fort­schrit­te zu reflektieren.
    AAEL-Handlungsprinzipien: Gesellschaftliche Verantwortung und Bildungsauftrag/Souveräne Agilität im Bildungsbereich 

    Being AAEL bedeu­tet, sich aktiv mit der eige­nen Hal­tung aus­ein­an­der­zu­set­zen und bewuss­te, wer­te­ori­en­tier­te Ent­schei­dun­gen zu treffen.

    💡 Zusammenschau

    Being AAEL ist kei­ne abs­trak­te Idee, son­dern eine geleb­te Pra­xis: Durch Peer-Coa­ching, Refle­xi­on und die bewuss­te Aus­ein­an­der­set­zung mit der eige­nen Hal­tung ler­nen Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge, in dyna­mi­schen und kom­ple­xen Kon­tex­ten sou­ve­rän als Per­son und in ihren Rol­len zu agie­ren. Die LU ver­an­kert Being AAEL bewusst als inte­gra­len Bestand­teil der Hoch­schul­kul­tur – nicht als iso­lier­te Maß­nah­me, son­dern als kon­ti­nu­ier­li­chen Ent­wick­lungs­pro­zess, der in all­täg­li­che Prak­ti­ken, Struk­tu­ren und Ent­schei­dungs­pro­zes­se ein­ge­bun­den wird. Damit trägt Being AAEL dazu bei, Agi­li­tät, Ambi­dex­trie und Lea­der­ship nicht nur als metho­di­sche Werk­zeu­ge zu ver­ste­hen, son­dern als reflek­tier­te, bewuss­te Hand­lungs­wei­se in der post-digi­ta­len Hoch­schul­pra­xis zu verankern.

    Fokus 7: Organisation (hell-violett)

    📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

    Die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) ist sich bewusst, dass Hoch­schu­len als lose gekop­pel­te Sys­te­me ope­rie­ren: Fakul­tä­ten, Ver­wal­tung, Leh­re und For­schung sind oft eigen­stän­dig orga­ni­siert, jedoch gleich­zei­tig mit­ein­an­der ver­floch­ten. Klas­si­sche Gover­nan­ce-Struk­tu­ren sind oft nicht aus­rei­chend fle­xi­bel, um mit der zuneh­men­den Kom­ple­xi­tät und Dyna­mik von Bil­dung, For­schung und gesell­schaft­li­chen Anfor­de­run­gen sou­ve­rän umzu­ge­hen.

    Die zen­tra­le Her­aus­for­de­rung für eine Hoch­schu­le, die sich am AAEL-Rah­men­werk ori­en­tiert, liegt dar­in, Ambi­dex­trie (Inno­va­ti­on vs. Sta­bi­li­tät) nicht nur in ver­ein­zel­ten Pro­zes­sen oder Pro­jek­ten, son­dern in der gesam­ten Hoch­schul­struk­tur als eine kon­tex­tu­el­le orga­ni­sa­tio­na­le Ambi­dex­trie zu ermög­li­chen. Es braucht Expe­ri­men­tier­räu­me eben­so wie kla­re, ver­läss­li­che Rah­men­be­din­gun­gen, die Agi­li­tät, Par­ti­zi­pa­ti­on und nach­hal­ti­ge Ent­schei­dungs­pro­zes­se unterstützen.

    ⚓️ Daraus ergeben sich wesentliche Fragen:
    • Wie kann eine Hoch­schu­le als Orga­ni­sa­ti­on sou­ve­rän zwi­schen Sta­bi­li­tät und Ver­än­de­rung navigieren?
    • Wel­che Macht- und Ent­schei­dungs­struk­tu­ren för­dern oder hem­men par­ti­zi­pa­ti­ve, agi­le und ambi­dext­re Organisationsentwicklung?
    • Wie las­sen sich zen­tra­le und dezen­tra­le Steue­rung so kom­bi­nie­ren, dass sie die Gesamt­or­ga­ni­sa­ti­on stär­ken, anstatt neue Silos zu schaffen?
    • Wie kön­nen sich phy­si­sche und digi­ta­le Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren in einer post-digi­ta­len Hoch­schu­le sinn­voll ergänzen?
    💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
    — Zentrale vs. dezentrale Steuerung – Wer entscheidet was? 
    (Makro- & Meso-Ebene, mit Auswirkungen auf Mikro-Ebene) 
    An der LU spitzt sich eine stra­te­gi­sche Fra­ge zu: Sol­len zen­tra­le Steue­rungs­me­cha­nis­men (Hoch­schul­lei­tung, zen­tra­le Ver­wal­tung) gestärkt oder sol­len Fakul­tä­ten und Leh­ren­de mehr eigen­stän­di­ge Ent­schei­dungs­frei­heit erhalten? 

    Ein kon­kre­tes Bei­spiel dafür ist die digi­ta­le Infra­struk­tur: Wäh­rend die zen­tra­le IT-Abtei­lung eine ein­heit­li­che Platt­form für digi­ta­le Leh­re und For­schung eta­blie­ren möch­te, bevor­zu­gen Fakul­tä­ten dezen­tra­le, fach­spe­zi­fi­sche Lösun­gen. Stu­die­ren­de hin­ge­gen for­dern mehr Fle­xi­bi­li­tät und Offenheit. 

    In einer Sit­zung der Hoch­schul­lei­tung argu­men­tiert Pro­rek­to­rin für Digi­ta­li­sie­rung Dr. Sen­ta Klein: 
    „Wir brau­chen eine über­grei­fen­de digi­ta­le Infra­struk­tur, um Nach­hal­tig­keit und Daten­si­cher­heit zu gewähr­leis­ten. Wenn jede Fakul­tät ihre eige­ne Lösung hat, wird das auf Dau­er nicht trag­fä­hig sein.“ 

    Dekan Hen­rik Meiss­ner aus der Wirt­schafts­fa­kul­tät hält dagegen: 
    „Aber wenn alles zen­tra­li­siert wird, ver­lie­ren wir die Fähig­keit, agil auf neue Ent­wick­lun­gen zu reagie­ren. Inno­va­ti­on ent­steht oft in der Fach­kul­tur – das müs­sen wir ermöglichen.“ 

    Lisa Bites, die Spre­che­rin des Digi­tal-Labs, bringt eine neue Per­spek­ti­ve ein: 
    „Viel­leicht geht es nicht um ein Ent­we­der-Oder. Die Fra­ge ist doch: Wie kön­nen wir unse­re Orga­ni­sa­ti­on so gestal­ten, dass wir Sta­bi­li­tät und Fle­xi­bi­li­tät mit­ein­an­der verbinden?“ 

    Dar­auf­hin beschließt die Hoch­schul­lei­tung, eine sys­te­mi­sche Orga­ni­sa­ti­ons­ana­ly­se mit allen Stakeholder_innen durch­zu­füh­ren. Die­se soll dabei hel­fen, die tat­säch­lich geleb­te Struk­tur der LU sicht­bar zu machen – und her­aus­zu­fin­den, wo zen­tra­le oder dezen­tra­le Lösun­gen sinn­voll sind. 
    AAEL-Handlungsprinzip:
    Überbrückung der Dualität von Exploration und Exploitation 

    Orga­ni­sa­tio­na­le Ambi­dex­trie bedeu­tet, dass Hoch­schu­len Struk­tu­ren für Sta­bi­li­tät und zugleich Räu­me für Inno­va­ti­on schaffen.

    🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
    • Wie erle­ben die Akteur_innen die aktu­el­le Orga­ni­sa­ti­on der Hoch­schu­le in Bezug auf Steue­rung, Macht­ver­tei­lung und Entscheidungsprozesse?
    • Wie trans­pa­rent sind die aktu­el­len Ent­schei­dungs­pro­zes­se der LU – und wie lie­ße sich die­se Trans­pa­renz wei­ter verbessern?
    • Wo ent­ste­hen Span­nun­gen zwi­schen unse­ren zen­tra­len und dezen­tra­len Struk­tu­ren – und warum?
    • Wel­che Ent­schei­dungs­pro­zes­se wer­den bereits agil, par­ti­zi­pa­tiv oder ambi­dext gehandhabt?
    • Wie kön­nen phy­si­sche und digi­ta­le Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren sinn­voll kom­bi­niert werden?
    • Wel­che alter­na­ti­ven Model­le zur klas­si­schen Hoch­schul-Gover­nan­ce könn­ten explo­riert werden?
    🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante: AAEL-Organisations-Charta – Reflexion & Zukunftsgestaltung

    Ziel­grup­pe:
    Hoch­schul­lei­tung, Dekan_innen, Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ten­de, Leh­ren­de, Stu­die­ren­de; exter­ne Expert_innen als „Cri­ti­cal Fri­ends“; KI-Agen­t_in­nen als Reflexionspartner_innen für digi­ta­le Mus­ter­er­ken­nung
    Ziel der Metho­de:
    Sys­te­ma­ti­sche Refle­xi­on über die Ent­wick­lung der LU als Orga­ni­sa­ti­on, um Struk­tu­ren, Ent­schei­dungs­pro­zes­se und Kul­tu­ren sicht­bar zu machen und adap­tiv zu gestalten.

    🧭 Aufgabe: Entwickelt eine AAEL-Organisations-Charta

    Nutzt dazu die Fra­gen ent­lang der drei Schritte.

    Schritt 1 — Rückblick auf die Entwicklung der Organisation („Vergangenheit“) (Being AAEL)
    • Woher kom­men wir? Wel­che zen­tra­len Struk­tu­ren und Ent­schei­dungs­pro­zes­se haben die LU bis­her geprägt?
    • Wel­che his­to­ri­schen Ent­wick­lun­gen haben unse­re Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur geformt?
    • KI-gestütz­te Mus­ter­ana­ly­se: Wel­che Mus­ter in Ent­schei­dungs­pro­zes­sen las­sen sich über die letz­ten Jah­re erkennen?
    • Wie haben wir Hin­der­nis­se bis­her über­wun­den? Wor­in lagen Stär­ken für Erfolge?
    Schritt 2 — Gegenwart sichtbar machen („Wo stehen wir?“) (Doing AAEL)
    • Wel­che Macht- und Ent­schei­dungs­struk­tu­ren prä­gen die LU aktuell?
    • Wie erle­ben unter­schied­li­che Akteur_innen der LU die geleb­te Orga­ni­sa­ti­ons­kul­tur? Wie erle­be ich sie?
    • Wel­che Span­nungs­fel­der zwi­schen zen­tra­len und dezen­tra­len Pro­zes­sen zei­gen sich?
    • Wo erle­ben wir der­zeit Stär­ken und wo sehen wir heu­te bereits Schwächen?
    • Wel­che bestehen­den Rou­ti­nen oder struk­tu­rel­len Behar­rungs­kräf­te könn­ten unse­re Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit hem­men? Wel­che posi­ti­ven Prak­ti­ken soll­ten wir hin­ge­gen bewusst bewahren?
    Schritt 3 — Zukunftsperspektiven („Wo wollen wir hin?“) (Being & Doing AAEL)
    • Wel­che bekann­ten Stär­ken kön­nen uns hel­fen, zukünf­tig wei­ter erfolg­reich zu haben?
    • Wel­che neu­en For­men von Gover­nan­ce und Ent­schei­dungs­fin­dung könn­ten erprobt werden?
    • Wel­che struk­tu­rel­len Anpas­sun­gen braucht die LU, um eine balan­cier­te ambi­dext­re Orga­ni­sa­ti­on zu sein? Wie gelingt ein #Ambidextrie4us[1]?
    • Wie kön­nen hybri­de, digi­ta­le und phy­si­sche Struk­tu­ren intel­li­gent ver­zahnt werden?
    • Wel­che inter­dis­zi­pli­nä­ren Per­spek­ti­ven soll­ten wir expli­zit ein­be­zie­hen, um sowohl Fach­kul­tu­ren als auch hoch­schul­wei­te stra­te­gi­sche Zie­le mit­ein­an­der zu verbinden?
    AAEL-Handlungsprinzipien: Integriertes Leadership im Bildungsbereich & Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung 

    Eine nach­hal­ti­ge Hoch­schul­or­ga­ni­sa­ti­on ent­steht durch bewusst gestal­te­te, sys­te­mi­sche Veränderungsprozesse.

    💡 Zusammenschau

    Die Lear­ning Uni­ver­si­ty erkennt, dass ihre Orga­ni­sa­ti­on nicht sta­tisch ist, son­dern sich als emer­gen­tes Sys­tem ent­wi­ckelt. Durch die sys­te­ma­ti­sche Refle­xi­on ver­gan­ge­ner, aktu­el­ler und zukünf­ti­ger Orga­ni­sa­ti­ons­mus­ter wer­den sowohl tra­dier­te Ent­schei­dungs­we­ge sicht­bar als auch neue, par­ti­zi­pa­ti­ve Steue­rungs­mo­del­le erfahr­bar.

    Die Kom­bi­na­ti­on aus sys­te­mi­scher Orga­ni­sa­ti­ons­ana­ly­se und einer dia­lo­gi­schen Orga­ni­sa­ti­ons-Char­ta ermög­licht es, das Span­nungs­feld zwi­schen zen­tra­ler Steue­rung und dezen­tra­ler Fle­xi­bi­li­tät sou­ve­rän zu gestal­ten. KI-Agen­t_in­nen unter­stüt­zen als ana­ly­ti­sche Reflexionspartner_innen und hel­fen, ver­bor­ge­ne Mus­ter in hoch­schul­wei­ten Ent­schei­dungs­pro­zes­sen zu iden­ti­fi­zie­ren.

    Damit wird die Orga­ni­sa­ti­on nicht nur als Sys­tem mit Struk­tu­ren gedacht, son­dern als emer­gen­tes Zusam­men­spiel von Kul­tur, Pro­zes­sen und Akteur_innen – ein dyna­mi­sches Öko­sys­tem, das sich mit und durch alle Betei­lig­ten weiterentwickelt.

    Fokus 8: Doing (purpur)

    📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

    Die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) hat sich dazu ent­schie­den, agi­le, ambi­dext­re und par­ti­zi­pa­ti­ve Prin­zi­pi­en nicht nur als theo­re­ti­sches Modell zu ver­ste­hen, son­dern sie kon­kret in den Hoch­schul­all­tag zu inte­grie­ren. Doing AAEL bezeich­net die sys­te­ma­ti­sche Umset­zung die­ser Prin­zi­pi­en durch Metho­den, Struk­tu­ren und Prak­ti­ken, die eine nach­hal­ti­ge Ver­än­de­rung von Hoch­schul­pro­zes­sen ermög­li­chen.

    Wäh­rend Being AAEL die Hal­tung, Refle­xi­on und Wer­te umfasst, sorgt Doing AAEL dafür, dass die­se Wer­te in täg­li­che Arbeits­pro­zes­se, Ent­schei­dungs­struk­tu­ren und Lehr-und Lern­set­tings über­führt wer­den. Die zen­tra­le Her­aus­for­de­rung dabei ist die Ver­an­ke­rung von agi­len und ambi­dex­tren Arbeits­wei­sen in einer hoch­kom­ple­xen, oft frag­men­tier­ten Orga­ni­sa­ti­on wie einer Hoch­schu­le. Dabei ist das indi­vi­du­el­le und orga­ni­sa­tio­na­le Ler­nen ein wich­ti­ger Teil. Zusam­men mit AAEL-Being kann sich so eine AAEL-Kul­tur ent­wi­ckeln, die sich situa­tiv auch als gemein­sa­me AAEL-Lern­kul­tur fas­sen lässt.

    In den Stra­te­gie-Reviews der LU wird klar, dass KI-Agen­t_in­nen bereits in admi­nis­tra­ti­ven Pro­zes­sen sowie in Leh­re und For­schung ein­ge­bun­den sind – jedoch in unter­schied­li­chem Aus­maß. Wäh­rend sie in eini­gen Fakul­tä­ten als auto­ma­ti­sier­te Feed­back­sys­te­me ein­ge­setzt wer­den, die­nen sie in ande­ren Berei­chen als Lern- und Pla­nungs­as­sis­ten­zen.

    Die LU setzt dabei auf eine sys­te­ma­ti­sche Kom­bi­na­ti­on ver­schie­de­ner Metho­den, um sowohl lang­fris­ti­ge stra­te­gi­sche Zie­le als auch kurz­fris­ti­ge Anpas­sungs­pro­zes­se zu ermöglichen.

    🏷️ Doing AAEL wird dabei auf allen Ebenen sichtbar:
    • Mikro-Ebe­ne: Agi­le Lehr-Lern­me­tho­den, ite­ra­ti­ve Prü­fungs­for­ma­te, adap­ti­ve Feedbackprozesse.
    • Meso-Ebe­ne: Agi­le Gover­nan­ce, Facul­ty Sprints, inter­dis­zi­pli­nä­re Projektformate.
    • Makro-Ebe­ne: Hoch­schul­wei­te Review-Zyklen, agi­le Steue­rungs­mo­del­le, stra­te­gi­sche Ambidextrie.
    💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
    — Systematische Integration von Doing AAEL
    (Mikro- & Meso-Ebene) 
    Die LU hat in den letz­ten Jah­ren ver­schie­de­ne agi­le und expe­ri­men­tel­le Metho­den erprobt – von Design Sprints in der Leh­re bis hin zu agi­len Steue­rungs­pro­zes­sen in der Ver­wal­tung. Doch es zeigt sich, dass die­se Ansät­ze oft punk­tu­ell blei­ben. Wäh­rend eini­ge Fakul­tä­ten gro­ße Fort­schrit­te gemacht haben, stie­ßen ande­re auf Wider­stän­de oder setz­ten nur ein­zel­ne Ele­men­te um. 

    Ein zen­tra­les Pro­blem wird in einem hoch­schul­wei­ten Stra­te­gie-Review deut­lich: „Wie kann eine kon­sis­ten­te, aber fle­xi­ble Imple­men­tie­rung von Doing AAEL gewähr­leis­tet wer­den, sodass alle Hoch­schul­be­rei­che profitieren?“ 

    Dekan Hen­rik Meiss­ner spricht das Span­nungs­feld an: 
    „Wir sehen viel posi­ti­ve Dyna­mik, aber zugleich bleibt die Umset­zung frag­men­tiert. Man­che Fakul­tä­ten nut­zen agi­le Lehr­me­tho­den inten­siv, wäh­rend ande­re kaum Berüh­rungs­punk­te haben. Wie schaf­fen wir es, AAEL struk­tu­riert und doch fle­xi­bel zu ver­an­kern – gera­de wenn wir auch mit­ein­an­der und nicht neben­ein­an­der agil zusam­men arbei­ten sein wollen?“ 

    Die Pro-Rek­to­rin für Stu­di­um und Leh­re Nakoa Laux ergänzt: 
    „Es fehlt uns an über­grei­fen­den Expe­ri­men­tier- und Ska­lie­rungs­pro­zes­sen. Doing AAEL bedeu­tet, dass wir nicht nur ein­zel­ne Prak­ti­ken tes­ten, son­dern eine kon­se­quen­te, ite­ra­ti­ve Stra­te­gie ent­wi­ckeln, um agi­le und ambi­dext­re Arbeits­wei­sen wirk­lich Stück für Stück in der Brei­te zu verankern.“ 
    AAEL-Handlungsprinzipien: Souveräne Agilität im Bildungsbereich & Integriertes Leadership im Bildungsbereich 

    Doing AAEL bedeu­tet, agi­le, adap­ti­ve und nach­hal­ti­ge Hoch­schul­prak­ti­ken sys­te­ma­tisch zu etablieren

    🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
    • Wel­che Metho­den und Prak­ti­ken von Doing AAEL wer­den in unse­rer Hoch­schu­le bereits erfolg­reich genutzt?
    • Wo gibt es Her­aus­for­de­run­gen oder Wider­stän­de bei der sys­te­ma­ti­schen Implementierung?
    • Inwie­fern beein­flus­sen Prin­zi­pi­en und Wer­te die prak­ti­sche Umset­zung von Doing AAEL in Hochschulstrukturen?
    • Wie kön­nen KI-Agen­t_in­nen sinn­voll als adap­ti­ve Refle­xi­ons- und Ana­ly­se­instru­men­te für agi­le Hoch­schul­ent­wick­lung inte­griert werden?
    • Wie kön­nen wir agi­le und ambi­dext­re Prin­zi­pi­en kon­sis­tent in Struk­tu­ren und Pro­zes­se überführen?
    • Wel­che Review-Mecha­nis­men benö­ti­gen wir, um Doing AAEL nach­hal­tig zu verankern?
    • Wie gehen wir mit damit um, wenn wir nun mit Rol­len arbei­ten wol­len? Und wie gehen wir hier­bei mit bis­he­ri­gen Funk­tio­nen und tra­dier­ten Posi­tio­nen um?
    • Wie las­sen sich phy­si­sche und digi­ta­le Dimen­sio­nen von Doing AAEL in der Zusam­men­ar­beit sinn­voll mit­ein­an­der kombinieren?
    🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
    AAEL-Implementierungszyklus

    Ziel­grup­pe:
    Hoch­schul­lei­tung; Fakul­täts­ver­tre­tun­gen; Ver­wal­tung; Stu­die­ren­den­ver­tre­tun­gen; Agi­le Coa­ches; KI-Agen­t_in­nen und exter­ne Partner_innen als „Cri­ti­cal Fri­ends“.
    Ziel der Metho­de:
    Struk­tu­rier­te, ite­ra­ti­ve Imple­men­tie­rung von Doing AAEL in Hoch­schul­struk­tu­ren und ‑pro­zes­sen. AAEL im beim Anfan­gen und Machen mit AAEL lernen.

    Schritt 1 — Analysephase (Being AAEL)
    • Erhe­bung bestehen­der Doing AAEL-Metho­den in der Hochschule.
    • Iden­ti­fi­ka­ti­on von Erfolgs­fak­to­ren und Widerständen.
    • Ein­bin­dung von KI-Agen­t_in­nen zur Ana­ly­se von Mus­tern in hoch­schul­wei­ten Steue­rungs- und Entscheidungsprozessen.
    Schritt 2 — Experimentierphase (Doing AAEL)
    • Umset­zung kon­kre­ter ite­ra­ti­ver Maß­nah­men in ein­zel­nen Fakul­tä­ten oder Verwaltungsbereichen.
    • Erpro­bung neu­er Metho­den und Steuerungsmechanismen.
    Schritt 3 — Review & Adaptation (Being & Doing AAEL)
    • Hoch­schul­wei­te Refle­xi­on der Expe­ri­men­te und Ablei­tung ska­lier­ba­rer Maßnahmen.
    • Anpas­sung bestehen­der Struk­tu­ren zur Inte­gra­ti­on erfolg­rei­cher Praktiken.
    • KI-Agen­t_in­nen lie­fern daten­ba­sier­te Feed­back-Ana­ly­sen zur Opti­mie­rung der agi­len Steuerung.
    AAEL-Handlungsprinzipien: Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung & Überbrückung der Dualität von Exploration und Exploitation 

    Doing AAEL ist kei­ne ein­ma­li­ge Initia­ti­ve, son­dern ein kon­ti­nu­ier­li­cher, ite­ra­ti­ver Pro­zess der Hochschulentwicklung.

    Doing AAEL hängt unmit­tel­bar mit ande­ren Ele­men­ten zusammen:

    • Being AAEL: Ohne eine wer­te­ori­en­tier­te, reflek­tier­te Hal­tung sind agi­le Metho­den wirkungslos.
    • Ambi­dex­trie: Doing AAEL bedeu­tet, sowohl Bestehen­des zu opti­mie­ren als auch neue Wege zu explorieren.
    • AAEL-Kul­tur: Prak­ti­ken von Doing AAEL tra­gen direkt zur Ent­wick­lung einer emer­gen­ten AAEL-Kul­tur bei.
    • Prin­zi­pi­en: Doing AAEL basiert auf klar defi­nier­ten Prin­zi­pi­en, nicht auf rigi­den Regeln.
    💡 Zusammenschau

    Doing AAEL bedeu­tet, agi­le, ambi­dext­re und adap­ti­ve Metho­den sys­te­ma­tisch in den Hoch­schul­all­tag zu inte­grie­ren. Die LU setzt auf einen ite­ra­ti­ven Imple­men­tie­rungs­zy­klus, der Refle­xi­on, Expe­ri­ment und struk­tu­rel­le Anpas­sung in einem fort­lau­fen­den Lern­pro­zess mit­ein­an­der ver­bin­det. KI-Agen­t_in­nen wer­den gezielt als Reflexionspartner_innen inte­griert, um daten­ba­sier­te Ent­schei­dungs­pro­zes­se zu unter­stüt­zen. Damit wird Doing AAEL nicht nur auf ein­zel­ne Pilot­pro­jek­te beschränkt, son­dern als inte­gra­ti­ve Stra­te­gie für eine zukunfts­fä­hi­ge Hoch­schul­kul­tur eta­bliert. Wesent­lich ist, dass ein Doing AAEL sich beim Umset­zen von AAEL ent­wi­ckelt und nicht zuvor gekonnt wer­den muss.

    Fokus 9: Person (violett)

    📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

    Die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) ist sich bewusst, dass indi­vi­du­el­le Ambi­dex­trie – also die per­sön­li­che Fähig­keit, Neu­es auf­zu­neh­men (Explo­ra­ti­on) und gleich­zei­tig Bewähr­tes zu bewah­ren oder los­zu­las­sen (Explo­ita­ti­on) – eine essen­zi­el­le Kom­pe­tenz in dyna­mi­schen, kom­ple­xen Umfel­dern ist.

    Wäh­rend Orga­ni­sa­tio­nen sich struk­tu­rell anpas­sen kön­nen, bleibt die eigent­li­che Her­aus­for­de­rung auf der per­sön­li­chen Ebe­ne bestehen: Alle Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge – von Leh­ren­den über Ver­wal­tungs­per­so­nal bis hin zu Stu­die­ren­den und die Hoch­schul­lei­tung – müs­sen indi­vi­du­ell Wege fin­den, mit Unsi­cher­hei­ten, Span­nun­gen und mul­ti­plen Anfor­de­run­gen sou­ve­rän umzugehen.

    Besondere Herausforderungen für verschiedene Akteur_innen

    Indi­vi­du­el­le oder per­sön­li­che Ambi­dex­trie ist für ver­schie­de­ne Hoch­schul­grup­pen unter­schied­lich herausfordernd:

    • Lang­jäh­ri­ge Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge (z. B. Leh­ren­de, Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ten­de) ste­hen oft vor der Schwie­rig­keit, bestehen­de Rou­ti­nen zu hin­ter­fra­gen und Neu­es aktiv zu inte­grie­ren.
      Leh­ren­de & For­schen­de sind es gewohnt, sich mit Neu­em aus­ein­an­der­zu­set­zen, doch auch sie ste­hen vor der Her­aus­for­de­rung, sich nicht in stän­di­ger Explo­ra­ti­on zu ver­lie­ren oder von admi­nis­tra­ti­ven Anfor­de­run­gen aus­ge­bremst zu wer­den.
      Stu­die­ren­de & wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­ten­de müs­sen sich zwi­schen Inno­va­ti­on und eta­blier­ten aka­de­mi­schen Struk­tu­ren bewe­gen und ler­nen, ihre eige­ne Hand­lungs­fä­hig­keit in die­sem Span­nungs­feld zu stär­ken.
      Hoch­schul­lei­tung & Gover­nan­ce-Akteur_in­nen benö­ti­gen per­sön­li­che Ambi­dex­trie, um in stra­te­gi­schen Ent­schei­dun­gen sou­ve­rän zwi­schen Opti­mie­rung und Inno­va­ti­on abzuwägen.
    Wie können Hochschulangehörige auf allen Ebenen ihre persönliche Ambidextrie bewusst entwickeln?

    An der LU ent­steht die Idee ein AAEL-Peer-Coa­ching-For­mat zu nut­zen – z. B. #Ambidextrie4me1[1] –, das Ein­zel­per­so­nen dabei unter­stützt, per­sön­li­che Ent­wick­lungs­pro­zes­se sys­te­ma­tisch und ite­ra­tiv zu reflek­tie­ren und sich gegen­sei­tig zu coachen.

    💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
    — Persönliche Ambidextrie entwickeln
    (Meso- & Mikro-Ebene) 
    „Wie kann ich fle­xi­bel blei­ben, ohne mich zu verlieren?“ 
    Pro­fes­so­rin Dr. Cla­ra Roth unter­rich­tet seit 15 Jah­ren an der LU im Bereich Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten. Sie ist Exper­tin auf ihrem Gebiet, doch mit der zuneh­men­den Digi­ta­li­sie­rung, der Ein­füh­rung neu­er Prü­fungs­for­ma­te und den sich wan­deln­den Erwar­tun­gen der Stu­die­ren­den spürt sie wach­sen­den Druck. Was bewah­ren, was los­las­sen, was neu aufnehmen? 

    Im Ver­wal­tungs­be­reich sieht sich Tho­mas Ber­ger, lang­jäh­ri­ger Mit­ar­bei­ter im Prü­fungs­amt, vor ähn­li­chen Herausforderungen: 
    Digi­ta­le Pro­zes­se und KI-gestütz­te Assis­tenz­sys­te­me ver­än­dern sei­ne täg­li­che Arbeit, doch er ist sich unsi­cher, wie er in die­sem Wan­del sei­ne eige­ne Rol­le gestal­ten kann. 

    „Wir spre­chen stän­dig von Ver­än­de­rung, aber wo bleibt unser indi­vi­du­el­ler Umgang damit?“ 
    fragt er in einer Fakultätssitzung. 

    Die Dis­kus­si­on zeigt: Per­sön­li­che Ambi­dex­trie ist nicht nur ein indi­vi­du­el­les, son­dern ein gemein­schaft­li­ches Thema. 

    Dar­auf­hin beschließt die LU, ein neu­es Coa­ching-For­mat als Expe­ri­ment zu starten: 
    #Ambidextrie4me – ein Peer-Coa­ching-Cir­cle, der Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge über Fakul­täts- und Funk­ti­ons­gren­zen hin­weg ver­netzt und sie dabei unter­stützt, ihre per­sön­li­che Ambi­dex­trie zu entwickeln. 
    AAEL-Handlungsprinzipien: Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung & Souveräne Agilität im Bildungsbereich 

    Per­sön­li­che Ambi­dex­trie ist eine Schlüs­sel­kom­pe­tenz für den Umgang mit kom­ple­xen Veränderungsprozessen.

    🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
    • Wie neh­me ich Ver­än­de­rung wahr – als Her­aus­for­de­rung, als Bedro­hung oder als Chance?
    • Wel­che Rou­ti­nen oder Denk­wei­sen hal­ten mich mög­li­cher­wei­se zurück?
    • Wie balan­cie­re ich Explo­ra­ti­on (Neu­es auf­neh­men) und Explo­ita­ti­on (Bewähr­tes optimieren)?
    • Wel­che Unter­stüt­zung brau­che ich, um mit Unsi­cher­heit und Ver­än­de­run­gen sou­ve­rän umzugehen?
    • Wie kann ich in mei­ner eige­nen Rol­le aktiv zu einer kon­struk­ti­ven Ver­än­de­rungs­kul­tur beitragen?
    🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
    Der AAEL-Peer-Coaching-Circle

    Ziel­grup­pe:
    Leh­ren­de, Ver­wal­tungs­per­so­nal, Stu­die­ren­de, For­schen­de (fakul­täts­über­grei­fend gemischt);
    4 – 5 Per­so­nen pro Cir­cle, beglei­tet von einer erfah­re­nen Mode­ra­ti­on oder selbst­or­ga­ni­siert.; KI-Agen­t_in­nen als digi­ta­le Reflexionspartner_innen.
    Ziel der Metho­de:
    Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge ent­wi­ckeln in einem struk­tu­rier­ten, kol­le­gia­len Refle­xi­ons­pro­zess ihre per­sön­li­che Ambi­dex­trie – indem sie eige­ne Her­aus­for­de­run­gen sys­te­ma­tisch bear­bei­ten und sich gegen­sei­tig unterstützen. 

    Schritt 1 — Kick-off & Zielklärung (Being AAEL))
    • Jede Per­son for­mu­liert ihre indi­vi­du­el­le Ambi­dex­trie-Her­aus­for­de­rung (z. B. „Wie kann ich digi­ta­ler wer­den, ohne mich von neu­en Tools über­for­dert zu fühlen?“).
    • Die Grup­pe wählt eine Fokus­the­ma­tik für die ers­ten Sessions.
    Schritt 2 — Kollegiale Fallberatung (Doing AAEL)
    • Eine Per­son schil­dert ihr Anlie­gen, die ande­ren hören zu und stel­len sys­te­mi­sche Fragen.
    • Aus­tausch über per­sön­li­che Mus­ter, Wider­stän­de und Chancen.
    Schritt 3 — Perspektivwechsel & Lösungsansätze (Being & Doing AAEL)
    • Gemein­sa­me Ent­wick­lung neu­er Denk- und Handlungsmöglichkeiten.
    • Feed­back von der Grup­pe und KI-Agen­t_in­nen, die alter­na­ti­ve Refle­xi­ons­im­pul­se generieren.
    Schritt 4 — Commitments & Follow-up
    • Jede_r Teil­neh­men­de defi­niert eine kon­kre­te Mikro-Inter­ven­ti­on für den eige­nen Alltag.
    • In der nächs­ten Ses­si­on wird reflek­tiert: 
      Was hat sich ver­än­dert? Was hat funk­tio­niert? Was nicht?
    AAEL-Handlungsprinzipien: Integriertes Leadership im Bildungsbereich & Überbrückung der Dualität von Exploration und Exploitation 

    Ambi­dex­trie beginnt auf per­sön­li­cher Ebe­ne – durch Refle­xi­on, Expe­ri­ment und kon­ti­nu­ier­li­ches Lernen.

    💡 Zusammenschau

    Die Lear­ning Uni­ver­si­ty erkennt, dass per­sön­li­che Ambi­dex­trie ein zen­tra­ler Schlüs­sel für Agi­li­tät und Wan­del ist. #Ambidextrie4me[1] bie­tet Hoch­schul­an­ge­hö­ri­gen eine struk­tu­rier­te Mög­lich­keit, ihren indi­vi­du­el­len Umgang mit Ver­än­de­rung zu reflek­tie­ren, kon­kre­te Schrit­te zu erpro­ben und sich gegen­sei­tig zu unter­stüt­zen.

    Dabei wird AAEL nicht nur als orga­ni­sa­tio­na­les Kon­zept ver­stan­den, son­dern als per­sön­li­cher Ent­wick­lungs­pro­zess, der kon­ti­nu­ier­lich erprobt und ite­ra­tiv ver­bes­sert wird.

    Durch Peer-Coa­ching, Men­to­ring und kol­le­gia­le Refle­xi­ons­räu­me schafft die LU die Basis für eine Kul­tur, in der per­sön­li­che Ent­wick­lung nicht nur als indi­vi­du­el­le Auf­ga­be, son­dern als gemein­schaft­li­ches Ler­nen ver­stan­den wird. 

    Fokus 10: Werte (rosa)

    📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

    Die für AAEL als pri­mär wer­te- und prin­zi­pi­en­ba­sier­tes Rah­men­werk zen­tra­len Wer­te wie Wer­te wie Ver­trau­en, Ver­ant­wor­tung, Mut, Offen­heit, Respekt, Diver­si­tät, Feed­back, Enga­ge­ment, Fokus und Kom­mu­ni­ka­ti­on sol­len an der LU nicht bloß abs­trak­te Leit­li­ni­en blei­ben. Viel­mehr müs­sen sie von allen Hoch­schul­an­ge­hö­ri­gen aktiv und gemein­sam gelebt und gestal­tet wer­den. Nur wenn sich alle Akteur_innen bewusst dafür ent­schei­den, die­se Wer­te im All­tag sicht­bar wer­den zu las­sen, ent­steht dau­er­haft eine agi­le, ambi­dext­re und par­ti­zi­pa­ti­ve Hoch­schul­kul­tur – eine ech­te AAEL-Kul­tur.

    ⚓️ Besonders vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung im Bereich KI und der wachsenden Rolle von KI-Agent_innen stellt sich die LU zentralen Fragen:
    • Wel­che Wer­te sind zen­tral bei der Inte­gra­ti­on von KI-Sys­te­men in unse­ren Hochschulalltag?
    • Wie kön­nen wir die­se Wer­te ganz prak­tisch in unse­ren Lehr‑, For­schungs- und Ver­wal­tungs­all­tag übertragen?
    • Wel­che Hal­tung braucht es, um ver­ant­wor­tungs­voll, kri­tisch und zugleich mutig mit neu­en digi­ta­len Akteur_innen wie KI-Agen­t_in­nen zusammenzuarbeiten?

    Die fol­gen­de Situa­ti­on macht bei­spiel­haft deut­lich, wie sich Wer­te­ori­en­tie­rung und KI-The­ma­tik an der LU über die Mikro‑, Meso- und Makro-Ebe­ne hin­weg ganz kon­kret ver­bin­den lassen.

    💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
    — Werte und KI-Agent_innen im Hochschulalltag (Mikro‑, Makro- und Meso-Ebene) 
    Es ist Vor­mit­tag an der Lear­ning Uni­ver­si­ty. Im digi­ta­len Arbeits­raum einer inter­dis­zi­pli­nä­ren Pro­jekt­grup­pe sit­zen Leh­ren­de, Stu­die­ren­de, Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ten­de und – erst­mals expli­zit ein­be­zo­gen – KI-Agen­t_in­nen. Die vir­tu­el­len Räu­me der LU haben sich längst zu einer selbst­ver­ständ­li­chen Ergän­zung der phy­si­schen Cam­pus­flä­chen ent­wi­ckelt. Per­sön­li­che Ava­tare und KI-Agen­t_in­nen dis­ku­tie­ren hier gemein­sam, koor­di­nie­ren Ter­mi­ne und schla­gen eigen­stän­dig Arbeits­schrit­te vor. 

    Doch die KI-Agen­t_in­nen sind nicht län­ger nur pas­si­ve Tools, son­dern ech­te Akteur_innen, die eigen­stän­dig Fra­gen stel­len, kri­ti­sches Feed­back geben und Arbeits­pro­zes­se strukturieren. 

    Die Pro­fes­so­rin für Sozio­lo­gie, Dr. Anne Weg­ner, berichtet: 
    „Unse­re KI-Agen­t_in­nen sind inzwi­schen rich­ti­ge Team­mit­glie­der gewor­den. Sie über­neh­men Rou­ti­ne­auf­ga­ben, machen uns auf unkla­re For­mu­lie­run­gen auf­merk­sam und brin­gen zuneh­mend eige­ne Vor­schlä­ge für stra­te­gi­sche Ent­schei­dun­gen ein, die nicht aus­schließ­lich auf mensch­li­chen Vor­ga­ben basie­ren, son­dern algo­rith­misch gene­riert wer­den und daher beson­de­re ethi­sche und wer­te­ba­sier­te Fra­gen auf­wer­fen. Doch wir müs­sen drin­gend reflek­tie­ren, wel­che Gren­zen es hier geben muss.“ 

    Par­al­lel dazu trifft sich im Ver­wal­tungs­ge­bäu­de eine gemisch­te Grup­pe aus Dekan_innen, Leh­ren­den, Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ten­den und Stu­die­ren­den – unter ande­rem Deka­nin Leo­nie Han­sen und Dekan Hen­rik Meiss­ner –, um genau über die­se Her­aus­for­de­rung zu spre­chen. Gemein­sam wol­len sie klä­ren, wie die expli­zit benann­ten LU-Wer­te wie Ver­trau­en, Ver­ant­wor­tung, Mut, Offen­heit, Respekt und Diver­si­tät in der Zusam­men­ar­beit zwi­schen Men­schen und KI-Agen­t_in­nen kon­kret gelebt wer­den können. 

    Der Stu­dent Andrea Vita­le-Theo­do­rou mel­det sich zu Wort: 
    „Manch­mal fühlt sich mein KI-Agent fast wie ein Mensch an. Er gibt mir fun­dier­te Rat­schlä­ge und stellt kri­ti­sche Rück­fra­gen zu mei­ner wis­sen­schaft­li­chen Arbeit. Das ist hilf­reich, aber ich fra­ge mich oft: Wo genau lie­gen mei­ne Ver­ant­wor­tung und mei­ne Auto­no­mie als Ler­nen­de noch, wenn KI-Agen­t_in­nen zuneh­mend mit­den­ken und mitentscheiden?“ 
    🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
    • Wie ver­än­dert sich mein eige­nes Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl im Lern- oder Arbeits­pro­zess, wenn mein KI-Agent regel­mä­ßig hilf­rei­che oder wei­ter­füh­ren­de Vor­schlä­ge macht – und was bedeu­tet das für mei­ne Selbstwirksamkeit? 
    • Wie wer­den Ver­trau­en, Respekt und Ver­ant­wor­tung in gemisch­ten Teams aus Men­schen und KI kon­kret sicht­bar – und wer ent­schei­det, wann ein algo­rith­mi­scher Vor­schlag wert­ori­en­tiert genug ist, um umge­setzt zu werden? 
    • Wel­che impli­zi­ten Wer­te spie­geln sich in der Art und Wei­se, wie wir KI-Agen­t_in­nen als Team­mit­glie­der akzep­tie­ren – oder eben nicht? 
    🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
    Wertekompass-Workshop

    Der Wer­te­kom­pass-Work­shop ist eine Metho­de, bei der unter­schied­li­che Akteur_innen der LU gemein­sam ihre Wer­te­ba­sis reflek­tie­ren, dis­ku­tie­ren und gemein­sam ver­an­kern. Ziel ist es, kla­re und trag­fä­hi­ge Ori­en­tie­rungs­punk­te zu defi­nie­ren, wel­che das Zusam­men­spiel von Men­schen und KI nach­hal­tig, offen und ver­ant­wor­tungs­be­wusst gestalt­bar machen.

    Die­ser Work­shop setzt expli­zit auf einer Kom­bi­na­ti­on aus Selbst­re­fle­xi­on und kon­kre­ten, pra­xis­na­hen Übun­gen auf, um eine Wer­te­ori­en­tie­rung nicht nur theo­re­tisch zu ver­mit­teln, son­dern unmit­tel­bar in prak­ti­sches Han­deln über­zu­füh­ren. Ziel ist es, die LU-Wer­te­ba­sis gemein­sam sys­te­ma­tisch zu reflek­tie­ren und anschlie­ßend kon­kret in den Hoch­schul­all­tag zu integrieren.

    Ziel­grup­pe:
    Dekan_innen und Fakultätsvertreter_innen; Hoch­schul­lei­tung (Rek­to­rin Adams, Kanz­ler Hinz); Leh­ren­de ver­schie­de­ner Fakul­tä­ten; Mitarbeiter_innen aus Ver­wal­tung und Sup­port-Struk­tu­ren; Stu­die­ren­de aller Fakul­tä­ten; Exter­ne Partner_innen („Cri­ti­cal Fri­ends“)
    Ziel der Metho­de:
    Wer­te als Fun­da­ment gemein­sa­mer Ent­schei­dun­gen sicht­bar machen; Refle­xi­on und bewuss­te Aus­ein­an­der­set­zung mit eige­nen Wer­ten sowie den Wer­ten der Orga­ni­sa­ti­on; Kla­re und kon­kre­te Ver­knüp­fung von Wer­ten und prak­ti­schen Fra­gen rund um KI; Ent­wi­ckeln gemein­sa­mer Leit­li­ni­en für den KI-Ein­satz an der LU; För­de­rung des insti­tu­tio­nel­len Zusam­men­halts und der ver­trau­ens­vol­len Zusam­men­ar­beit zwi­schen allen Hochschulgruppen

    Schritt 1 — Werte sichtbar machen (Being)
    • Kur­zer Impuls zu den bereits for­mu­lier­ten Wer­ten der LU: Ver­trau­en, Ver­ant­wor­tung, Mut, Offen­heit, Respekt, Diver­si­tät, Feed­back, Enga­ge­ment, Fokus und Kommunikation.
    • Gemisch­te Grup­pen aus Stu­die­ren­den, Leh­ren­den, Ver­wal­tung und Hoch­schul­lei­tung tau­schen sich über fol­gen­de Refle­xi­ons­fra­gen aus: 
      • Wel­che die­ser Wer­te sind in unse­rem Hoch­schul­all­tag bereits sicht­bar und spür­bar verankert?
      • Wel­che kon­kre­ten Situa­tio­nen haben gezeigt, dass die­se Wer­te bereits aktiv gelebt werden?
      • Wel­che Wer­te erle­ben wir als beson­ders her­aus­for­dernd, wenn wir an KI-Ein­satz oder Ver­än­de­run­gen denken?
      • Wie gehen wir aktu­ell mit die­sen Her­aus­for­de­run­gen um?
    AAEL-Handlungsprinzip: Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung 

    Wer­te sind nur dann trag­fä­hig, wenn sie von allen Hoch­schul­an­ge­hö­ri­gen ver­stan­den, geteilt und gelebt wer­den. Der Work­shop beginnt des­halb expli­zit mit einer Bestands­auf­nah­me geleb­ter und gewünsch­ter Wer­te, um an Bestehen­des anzu­knüp­fen und gemein­sam Ent­wick­lungs­po­ten­zia­le sicht­bar zu machen.

    Schritt 2 — Werte praktisch machen (Doing)

    Nach der Refle­xi­on wer­den die Wer­te unmit­tel­bar in kon­kre­te Ent­schei­dun­gen und Hand­lungs­schrit­te übersetzt:

    • Pha­se der prak­ti­schen Übung („Ent­schei­dungs­räu­me gestal­ten“)
      Klein­grup­pen bear­bei­ten kon­kre­te Sze­na­ri­en aus dem Hoch­schul­all­tag (z.B. KI-gestütz­te Prü­fun­gen, vir­tu­el­le Lern­räu­me, agi­le Pro­jek­te, inter­dis­zi­pli­nä­re For­schungs­teams).
      Jede Grup­pe erhält exem­pla­ri­sche rea­le Ent­schei­dungs­sze­na­ri­en, die aktu­ell an der LU offen sind, z.B.:
      • Sol­len gene­ra­ti­ve KI-Sys­te­me unein­ge­schränkt genutzt wer­den dürfen?
      • Wie gehen wir mit Pla­gi­ats­fra­gen um?
      • Wer über­nimmt Ver­ant­wor­tung bei Feh­lern, die durch KI entstehen?
      • Wel­che sozia­len und ethi­schen Gren­zen wol­len wir im Umgang mit KI setzen?
    • Prak­ti­sche Anwen­dung:
      Die Klein­grup­pen erar­bei­ten zu jeder Fra­ge­stel­lung anhand der LU-Wer­te ein kon­kre­tes, hand­lungs­lei­ten­des Ergeb­nis und hal­ten die­se Ergeb­nis­se in einer Wer­te-Kom­pass-Kar­te fest.
      Jede Grup­pe legt fest, wie die gemein­sam reflek­tier­ten Wer­te bei die­sen Sze­na­ri­en kon­kret umge­setzt wer­den können: 
      • Wel­che Ent­schei­dun­gen tref­fen wir, wenn wir etwa Ver­ant­wor­tung und Ver­trau­en kon­se­quent leben?
      • Wie gehen wir mit Diver­si­tät und Offen­heit um, wenn KI-Agen­t_in­nen in Teams ein­ge­bun­den werden?
      • Wel­che Feed­back-Kul­tur wol­len wir aktiv eta­blie­ren, damit Enga­ge­ment und Fokus wach­sen können?
    • Sha­ring & Dis­kus­si­on:
      Prä­sen­ta­ti­on der Ergeb­nis­se in der gro­ßen Grup­pe, Zusam­men­fas­sung und Dis­kus­si­on über hoch­schul­wei­te ver­bind­li­che Ori­en­tie­rungs­punk­te, um kon­sis­ten­te und trag­fä­hi­ge Ent­schei­dun­gen für alle Fakul­tä­ten zu ermöglichen.
    AAEL-Handlungsprinzip: Überbrückung der Dualität von Exploration und Exploitation 

    Durch die­se prak­ti­sche Bear­bei­tung erken­nen die Teil­neh­men­den, dass eine gemein­sa­me Wer­te­ba­sis dabei hilft, Span­nun­gen zwi­schen Inno­va­ti­on (Explo­ra­ti­on) und bewähr­ten Struk­tu­ren (Explo­ita­ti­on) erfolg­reich zu navigieren.

    🔋 KI als zusätzlicher Akteur im Wertekompass 

    Erst­mals wird ein expe­ri­men­tel­les For­mat getes­tet: Ein gene­ra­ti­ves KI-Sprach­mo­dell ist Teil einer Arbeits­grup­pe und beant­wor­tet Fra­gen aus sei­ner „eige­nen Perspektive“:

  • Die Teil­neh­men­den erhal­ten Ant­wor­ten der KI auf ethi­sche oder metho­di­sche Fragen.
  • In der Fol­ge reflek­tie­ren sie: 
    • Wel­che Wer­te ver­mit­telt die KI?
    • Wel­che Wert­ur­tei­le oder Bia­ses erken­nen wir?
    • Wie ver­än­dert die Anwe­sen­heit der KI-Agen­t_in­nen unse­re eige­nen Dis­kus­sio­nen über Werte?
  • Die KI-Agen­t_in­nen wer­den so expli­zit als akti­ve Akteur_innen in den Wer­te­bil­dungs­pro­zess einbezogen.

    Selbstverständliche Post-Digitalität 

    Die KI-Agen­t_in­nen sind nicht mehr nur pas­si­ve Werk­zeu­ge, son­dern akti­ve Diskussionspartner_innen, die selbst zur kri­ti­schen Wer­te­ori­en­tie­rung beitragen.

    Schritt 3 — abc (Being & Doing AAEL)
    🏷️ Räumliche Perspektive als Ergänzung 

    Zusätz­lich wird der Work­shop bewusst im phy­si­schen Raum auf dem Cam­pus durch­ge­führt, um die Bedeu­tung per­sön­li­cher Inter­ak­tio­nen und psy­cho­lo­gi­scher Sicher­heit zu betonen:

  • Raum­ge­stal­tung: Der Work­shop fin­det in einem offe­nen, hel­len, trans­pa­rent gestal­te­ten Raum statt, der zu Dia­log und Aus­tausch einlädt.
  • Par­al­lel­an­ge­bo­te: Wäh­rend des Work­shops wer­den eini­ge Bei­trä­ge aus inter­na­tio­na­len Online-Räu­men (via Ava­tare, vir­tu­el­le Cam­pus­um­ge­bung) digi­tal zuge­schal­tet, um die Ver­bin­dung und Gleich­wer­tig­keit digi­ta­ler und ana­lo­ger Lern- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­räu­me zu unterstreichen. 
  • AAEL-Handlungsprinzip: Selbstverständliche Post-Digitalität 

    Die LU erkennt, dass Digi­ta­li­tät und phy­si­sche Prä­senz ein­an­der nicht erset­zen, son­dern ergän­zen und gemein­sam Bil­dungs­räu­me formen. 

    Schritt 3 — Abschließende Reflexion und Einladung an die Teilnehmenden (Being & Doing)

    Gemein­sa­me Refle­xi­on im Ple­num: Wie hat uns die prak­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit unse­ren Wer­ten gehol­fen, die zukünf­ti­ge Bil­dung an der LU kla­rer zu gestal­ten?

    For­mu­lie­rung ers­ter kon­kre­ter Schrit­te, wie Wer­te­ori­en­tie­rung insti­tu­tio­nell stär­ker sicht­bar gemacht und stra­te­gisch ver­an­kert wer­den kann.

    • Wel­che Wer­te leben wir bereits aktiv, wel­che weniger?
    • Was braucht es kon­kret, um Ver­trau­en, Ver­ant­wor­tung, Mut, Offen­heit, Respekt, Diver­si­tät, Feed­back, Enga­ge­ment, Fokus und Kom­mu­ni­ka­ti­on wirk­lich zu leben?
    • Wie kön­nen Sie Offen­heit und Diver­si­tät ganz prak­tisch fördern?
    • Wo fin­den sich bereits funk­tio­nie­ren­de Bei­spie­le, an die alle gemein­sam anknüp­fen kön­nen, um AAEL in der Pra­xis mit Leben zu füllen?
    🧭 Aufgabe: Entscheidet als Gruppe!

    Auf­ga­be: Erar­bei­tet kon­kre­te Vor­schlä­ge zur lang­fris­ti­gen Inte­gra­ti­on die­ser Wer­te in den Hoch­schul­all­tag. Denkt dabei unter ande­rem über die Umsetz­bar­keit fol­gen­der For­ma­te nach:

  • Regel­mä­ßi­ge Wer­te-Refle­xi­ons­mee­tings auf Ebe­ne der Fakul­tä­ten und Arbeitsgruppen
  • Trans­pa­ren­te Leit­li­ni­en für ver­ant­wor­tungs­vol­le KI-Nutzung
  • Eta­blie­rung regel­mä­ßi­ger Pra­xis­fo­ren („AAEL-Pra­xis­räu­me“) für Aus­tausch und Feedback
  • Beschluss­vor­schlag für die zustän­di­gen Gre­mi­en (im Fal­le der LU: Der Senat)
  • — Abschließende Einladung an alle Hochschulangehörigen: 
    „In die­sem Sin­ne laden wir Sie und euch herz­lich ein, bewusst zu reflek­tie­ren, wie sich die­se Wer­te in Ihrem und eurem kon­kre­ten Arbeits- und Lern­um­feld ver­an­kern lassen. 

    Was braucht es, damit Ver­trau­en und Ver­ant­wor­tung nicht bloß auf dem Papier stehen? 
    Wie kön­nen Sie, wie könnt ihr Offen­heit und Diver­si­tät ganz prak­tisch fördern? 
    Und vor allem: Wo fin­den sich in Ihrem Kon­text bereits funk­tio­nie­ren­de Bei­spie­le, an die alle gemein­sam anknüp­fen kön­nen, um AAEL in der Pra­xis mit Leben zu füllen?“ 

    Die wei­te­re Ver­tie­fung die­ser Wer­te und ihrer Bedeu­tung für die AAEL-Pra­xis lässt sich an ganz ver­schie­de­nen Stel­len ver­an­kern – sei es in Work­shops zu agi­len Metho­den, in geziel­ten For­ma­ten zur Selbst­re­fle­xi­on über Rol­le und Ver­ant­wor­tung oder in orga­ni­sa­tio­na­len Entwicklungsprozessen. 

    Dabei lohnt es sich stets, einen ite­ra­ti­ven Ansatz zu wählen: 
    Wel­che Wer­te wer­den bereits in Ihrem und eurem Umfeld sicht­bar gelebt? 
    Ent­schei­den Wir gemein­sam, wie wir dort anset­zen und ver­tie­fen können. 
    Schritt 4 — Zusammenfassende Betrachtung der Methode (Being & Doing)

    Die Teil­neh­men­den der Metho­de kön­nen beschlie­ßen, beson­ders gelun­ge­ne Bei­spie­le für geleb­te Wer­te­ori­en­tie­rung sicht­bar zu machen, so dass ande­re Berei­che oder Stakeholder_innen der Orga­ni­sa­ti­on davon pro­fi­tie­ren und dar­an anknüp­fen können.

    • Die Metho­de ver­bin­det Wer­te­ori­en­tie­rung (Being) mit kon­kre­ter Pra­xis (Doing) und zeigt, dass Wer­te geleb­ter All­tag wer­den können.
    • KI-Agen­t_in­nen tre­ten expli­zit als eigen­stän­di­ge Akteur_innen auf, deren Rol­le kri­tisch reflek­tiert wird.
    • Die bewuss­te Nut­zung und Gestal­tung des phy­si­schen Raums unter­strei­chen die Wich­tig­keit mensch­li­cher Bezie­hun­gen und sozia­ler Sicher­heit neben digi­ta­len Interaktionen.
    💡 Zusammenschau

    Mit dem Wer­te­kom­pass-Work­shop wird die zen­tra­le Rol­le der Wer­te­ori­en­tie­rung im AAEL-Rah­men nicht nur betont, son­dern direkt mit der Hoch­schul­pra­xis ver­knüpft. Er zeigt, wie Wer­te im täg­li­chen Han­deln wirk­sam wer­den und aktiv von allen Akteur_innen mit­ge­tra­gen wer­den kön­nen – was Grund­vor­aus­set­zung für erfolg­rei­che agi­le, ambi­dext­re und par­ti­zi­pa­ti­ve Hoch­schul­ent­wick­lung ist.

    Fokus 11: Prinzipien (lila)

    📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

    Die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) hat sich bewusst ent­schie­den, ihre Ent­wick­lung und ihr täg­li­ches Han­deln stär­ker nach kla­ren Prin­zi­pi­en aus­zu­rich­ten, anstatt allein an star­ren Regeln, Zustän­dig­kei­ten und Hier­ar­chien fest­zu­hal­ten. Die­ser Wan­del von einer regel­ori­en­tier­ten hin zu einer prin­zi­pi­en­ori­en­tier­ten Hand­lungs­wei­se ist anspruchs­voll, aber not­wen­dig, um agil, ambi­dext und par­ti­zi­pa­tiv in kom­ple­xen Kon­tex­ten zu han­deln.

    Ins­be­son­de­re in den Berei­chen Agi­li­tät, Ambi­dex­trie und Lea­der­ship hat die LU Prin­zi­pi­en ent­lang ihrer Wer­te defi­niert, die dabei hel­fen, Ver­ant­wor­tung und Ent­schei­dun­gen bewuss­ter und fle­xi­bler zu gestal­ten. Zugleich ent­steht ein Span­nungs­feld: In einer prin­zi­pi­en­ori­en­tier­ten Hoch­schu­le muss anders mit Feh­lern, Ver­ant­wor­tung und Schuld­fra­gen umge­gan­gen wer­den. Tra­di­tio­nel­le Sys­te­me suchen kla­re Zustän­dig­kei­ten und indi­vi­du­el­le Ver­ant­wor­tung, wäh­rend eine Prin­zi­pi­en­ori­en­tie­rung sys­te­mi­sche und gemein­sa­me Ver­ant­wor­tung för­dert und fordert.

    ⚓️ Vor diesem Hintergrund stellen sich wichtige Fragen:
    • Wie schaf­fen wir als LU eine Kul­tur, in der Prin­zi­pi­en (Ver­ant­wor­tung, Offen­heit, Mut, Ver­trau­en, Feed­back) wirk­lich gelebt werden?
    • Wie gehen wir als Ein­zel­ne und als Orga­ni­sa­ti­on kon­struk­tiv mit Feh­lern um, wenn Regeln durch Prin­zi­pi­en ersetzt werden?
    • Wie gelingt eine Balan­ce zwi­schen gemein­sa­mer Ver­ant­wor­tung und kla­rer Entscheidungsfähigkeit?
    💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
    — Prinzipienorientierung und Verantwortung – wie umgehen mit Fehlern?
    (Mikro‑, Meso- und Makro-Ebene) 
    An der LU wird ein fakul­täts­über­grei­fen­des Pro­jekt gestar­tet, das agi­le und inno­va­ti­ve Stu­di­en­for­ma­te wie Micro-Cre­den­ti­als ent­wi­ckelt und pilo­tiert. Betei­ligt sind Leh­ren­de aus unter­schied­li­chen Fakul­tä­ten, Ver­wal­tungs­kräf­te und Stu­die­ren­de. Im Pro­zess tau­chen ers­te Feh­ler und Miss­ver­ständ­nis­se auf: 

    Eini­ge Ver­wal­tungs­kräf­te bekla­gen, dass Zustän­dig­kei­ten unklar sind, und fra­gen nach kla­ren Ver­ant­wort­lich­kei­ten und Regeln: 
    „Wenn es kei­ne kla­ren Regeln gibt, woher weiß ich dann, wer für Feh­ler ver­ant­wort­lich ist?“, fragt Max Lin­den­hain, ein Mit­ar­bei­ter aus der Zentralverwaltung. 

    Dekan Hen­rik Meiss­ner erklärt: 
    „Unse­re Her­aus­for­de­rung ist genau die­se: Wir erset­zen klas­si­sche Regeln bewusst durch Prin­zi­pi­en wie Ver­trau­en, Ver­ant­wor­tung und Offen­heit. Feh­ler betrach­ten wir in ers­ter Linie nicht als Anlass für Schuld­zu­wei­sung, son­dern als Lern­ge­le­gen­hei­ten, die wir sys­te­ma­tisch und offen mit­ein­an­der reflek­tie­ren und aus denen wir gemein­sam Ver­ant­wor­tung für Ver­än­de­rung ableiten.“ 

    Der Maschi­nen­bau-Pro­fes­sor Samir Al-Hakim ergänzt skep­tisch:
    „Das klingt theo­re­tisch gut, aber wie funk­tio­niert das prak­tisch? Was mache ich kon­kret, wenn etwas schiefläuft?“ 

    Die Hoch­schul­lei­tung nimmt die Her­aus­for­de­rung ernst und beschließt, einen Prin­zi­pi­en-Work­shop durch­zu­füh­ren, der gemein­sam von allen Akteur_innen besucht wird, um genau die­se Fra­gen pra­xis­nah und gemein­sam zu klären. 
    AAEL-Handlungsprinzipien: Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung & Souveräne Agilität im Bildungsbereich 

    Prin­zi­pi­en erset­zen Regeln, för­dern gemein­sa­mes Ler­nen und unter­stüt­zen agi­le Ent­schei­dungs­fä­hig­keit im Umgang mit Fehlern. 

    🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
    • Wie gehen wir bis­her kon­kret mit Feh­lern um, und wel­che Hal­tung prägt aktu­ell unse­re Fehler-Lern-Kultur?
    • Wel­che Vor­tei­le bie­tet eine Prin­zi­pi­en­ori­en­tie­rung gegen­über der tra­di­tio­nel­len regel- und zustän­dig­keits­ori­en­tier­ten Handlungsweise? 
    • Wel­che Hin­der­nis­se müs­sen wir über­win­den, um Wer­te wie Ver­ant­wor­tung und Ver­trau­en wirk­lich zu leben?
    • Wie kann eine Balan­ce zwi­schen gemein­sa­mer und indi­vi­du­el­ler Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me im kon­kre­ten All­tag geschaf­fen werden?
    🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
    AAEL Prinzipien-Workshop – Umgang mit Verantwortung und Fehlern

    Ziel­grup­pe:
    Leh­ren­de, Stu­die­ren­de ver­schie­de­ner Fakul­tä­ten; Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ten­de; Hoch­schul­lei­tung und Dekan_innen; KI-Agen­t_in­nen als Reflexionspartner_innen
    Ziel der Metho­de:Bewuss­te Ein­füh­rung und Ver­tie­fung einer Prin­zi­pi­en­ori­en­tie­rung im Umgang mit Ver­ant­wor­tung und Feh­lern, um agi­les, ambi­dex­t­res und wer­te­ba­sier­tes Han­deln im Hoch­schul­all­tag zu verankern

    Schritt 1 — abc (Being & Doing AAEL)
    • Gemisch­te Grup­pen reflek­tie­ren die aktu­el­le Pra­xis: Wie gehen wir der­zeit mit Feh­lern um?
    • Offe­ne Dis­kus­si­on über aktu­el­le Hal­tung gegen­über Feh­lern: Schuld­zu­wei­sung vs. Lerngelegenheit.
    Schritt 2 — abc (Being & Doing AAEL)
    • Grup­pen erar­bei­ten anhand kon­kre­ter Pra­xis­bei­spie­le, wie AAEL-Hand­lungs­prin­zi­pi­en (basie­rend auf Wer­ten wie Ver­trau­en, Offen­heit, Ver­ant­wor­tung, Feed­back) in schwie­ri­gen Situa­tio­nen wirk­sam wer­den können.
    • Iden­ti­fi­ka­ti­on kon­kre­ter Maß­nah­men zur Umset­zung einer prin­zi­pi­en­ori­en­tier­ten Fehlerkultur.
    Schritt 3 — abc (Being & Doing AAEL)
    • Ent­wick­lung eines gemein­sa­men Konsents zu einer kon­kre­ten, prin­zi­pi­en­ori­en­tier­ten Fehler-Lern-Kultur.
    • Pla­nung regel­mä­ßi­ger Feed­back- und Refle­xi­ons-For­ma­te (z.B. Ver­ant­wor­tungs-Cir­cles), um die Prin­zi­pi­en kon­ti­nu­ier­lich weiterzuentwickeln.
    AAEL-Handlungsprinzipien: Integriertes Leadership im Bildungsbereich & Überbrückung der Dualität von Exploration und Exploitation 

    Prin­zi­pi­en­ori­en­tie­rung for­dert und för­dert indi­vi­du­el­les und gemein­schaft­li­ches Lea­der­ship, um sowohl agi­le Inno­va­ti­on als auch sys­te­ma­ti­sche Opti­mie­rung sou­ve­rän zu ermöglichen. 

    💡 Zusammenschau

    An der Lear­ning Uni­ver­si­ty ersetzt eine kon­se­quen­te Prin­zi­pi­en­ori­en­tie­rung tra­di­tio­nel­le Regel- und Zustän­dig­keits­ori­en­tie­run­gen, indem sie Wer­te wie Ver­ant­wor­tung, Offen­heit und Ver­trau­en zum Maß­stab macht. Indem Feh­ler nicht als Schuld­fra­gen, son­dern als Lern­ge­le­gen­heit begrif­fen wer­den, ent­steht eine sou­ve­rä­ne, agi­le und ambi­dext­re Kul­tur, die gemein­sa­mes Han­deln stärkt und die Hoch­schul­ent­wick­lung nach­hal­tig vorantreibt.

    Fokus 12: Kultur (petrol)

    📍 Hintergrund und Ausganglage an der Learning University (LU)

    Die Lear­ning Uni­ver­si­ty (LU) hat sich auf den Weg gemacht, Bedin­gun­gen zu schaf­fen, um eine AAEL-Kul­tur zu ermög­li­chen – eine Kul­tur, die nicht ver­ord­net oder „trai­niert“ wer­den kann, son­dern emer­gent aus dem bewuss­ten Zusam­men­spiel aller Akteur_innen und Hand­lungs­wei­sen ent­steht. Eine AAEL-Kul­tur ent­wi­ckelt sich nicht nur auf der Gover­nan­ce-Ebe­ne der Hoch­schu­le, son­dern in jedem Semi­nar­raum, in jeder inter­dis­zi­pli­nä­ren Koope­ra­ti­on und in den infor­mel­len Gesprä­chen zwi­schen Fakul­tä­ten und Ver­wal­tung. Sie ent­steht dort, wo Prin­zi­pi­en nicht nur benannt, son­dern tat­säch­lich gelebt wer­den.

    Anders als klas­si­sche Orga­ni­sa­ti­ons­kul­tu­ren, die oft über Leit­bil­der oder Pro­gram­me gestal­tet wer­den, wächst eine AAEL-Kul­tur aus geleb­ten Wer­ten, Prin­zi­pi­en und Prak­ti­ken – also aus Being AAEL (Wer­te, Prin­zi­pi­en) und Doing AAEL (Metho­den, Praktiken).

    ⚓️ Die LU erkennt, dass Kultur sich über alle Hochschul-Ebenen hinweg entfaltet:
    • Mikro-Ebe­ne: Inter­ak­tio­nen zwi­schen Stu­die­ren­den, Leh­ren­den, Ver­wal­tung und Support-Teams.
    • Meso-Ebe­ne: Zusam­men­ar­beit in Fakul­tä­ten, zwi­schen Teams, in inter­dis­zi­pli­nä­ren Pro­jek­ten und Verwaltungseinheiten.
    • Makro-Ebe­ne: Hoch­schul­wei­te Ent­schei­dun­gen, Gover­nan­ce, Zusam­men­ar­beit mit Poli­tik und Gesellschaft.
    • Wie inte­grie­ren wir regel­mä­ßi­ge und zügi­ge Review- und Inspect-&-Adapt-Zyklen in unse­re Pro­zes­se, um gezielt exter­ne Per­spek­ti­ven wie etwa von KI-Agen­t_in­nen und exter­nen Partner:innen in die Ent­wick­lung und Zulas­sung zeit­ge­mä­ßer Stu­di­en-Ange­bo­te einzubeziehen?
    Doch wie kann sich eine AAEL-Kultur in einer so diversen und lose gekoppelten Institution wie einer Hochschule emergent entwickeln?

    Ein zen­tra­ler Ansatz ist, geleb­te Kul­tur an sicht­ba­ren Her­aus­for­de­run­gen spür­bar zu machen. Ein sol­ches Span­nungs­feld zeigt sich an der LU beson­ders deut­lich beim Umgang mit „Zen­tral vs. Dezen­tral“ – ins­be­son­de­re bei The­men wie digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on und Nach­hal­tig­keit. Eine nach­hal­ti­ge Hoch­schul­kul­tur ist nicht nur ein öko­lo­gi­sches The­ma, son­dern auch eine Fra­ge lang­fris­ti­ger Wer­te­ori­en­tie­rung. Wie gehen wir mit Res­sour­cen um – nicht nur mate­ri­el­len, son­dern auch sozia­len und kogni­ti­ven? Wie stel­len wir sicher, dass unse­re Ent­schei­dun­gen lang­fris­tig trag­fä­hig sind und nicht nur kurz­fris­ti­ge Effi­zi­enz optimieren?

    💭 Fiktive Situation als Fallbeispiel an der LU
    — „Leadership in allen Bereichen übernehmen können. (Fokus: mittlere Ebene der Dekanate und Fakultäten) 
    Die LU steht vor einer grund­le­gen­den Herausforderung: 
    Wie lässt sich die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on hoch­schul­weit nach­hal­tig gestalten? 
    Im Senat wird kon­tro­vers dis­ku­tiert: Sol­len digi­ta­le Platt­for­men, Tools und KI-Sys­te­me zen­tral gesteu­ert oder dezen­tral über Fakul­tä­ten und Insti­tu­te ent­schie­den wer­den? Stu­die­ren­de wün­schen sich fle­xi­ble, offe­ne digi­ta­le Ange­bo­te. Ver­wal­tung und IT favo­ri­sie­ren hin­ge­gen eine klar regu­lier­te Infra­struk­tur. Leh­ren­de sind gespal­ten: Eini­ge sehen gro­ße Chan­cen für digi­ta­le Leh­re, ande­re befürch­ten Kontrollverlust. 

    Deka­nin Leo­nie Han­sen aus der Fakul­tät für Geis­tes­wis­sen­schaf­ten äußert Bedenken: 
    „Wenn alles zen­tral vor­ge­ge­ben wird, ver­lie­ren wir die Fle­xi­bi­li­tät, um digi­ta­le Leh­re agil an unse­re Fach­kul­tur anzupassen.“ 

    Dekan Hen­rik Meiss­ner aus der Wirt­schafts­fa­kul­tät hält dagegen: 
    „Aber wenn jede Fakul­tät eige­ne Lösun­gen ent­wi­ckelt, ist das inef­fi­zi­ent und ver­braucht unnö­ti­ge Res­sour­cen, die wir nicht haben. Es fehlt uns eine gemein­sa­me Visi­on. Wie ver­mei­den wir ein digi­ta­les Flickwerk?“ 

    Die Spre­che­rin Lisa Bites des Digi­tal-Labs mel­det sich zu Wort: 
    „Das Pro­blem ist nicht zen­tral ver­sus dezen­tral – son­dern wie wir gemein­sam eine digi­ta­le Kul­tur erle­ben, die Inno­va­ti­on ermög­licht und zugleich ein sta­bi­les Fun­da­ment bie­tet für For­schung, Leh­re und Admi­nis­tra­ti­on. Wir brau­chen einen struk­tu­rier­ten Dia­log­pro­zess, um unse­re bis­her geleb­te Pra­xis der Digi­ta­li­sie­rung und Han­deln in der Digi­ta­li­tät von Hoch­schul­bil­dung gemein­sam zu benen­nen und zu reflek­tie­ren, wie wir zukünf­tig am bes­ten han­deln können.“ 

    Und auch die stu­den­ti­schen Vertreter_innen im Senat beto­nen, wie rele­vant es sei, auch die Her­aus­for­de­run­gen, vor denen manch­mal die Leh­ren­den ste­hen und tat­säch­li­chen Prak­ti­ken der Stu­die­ren­den ein­zu­be­zie­hen, um ein ehr­li­ches Bild der aktu­el­len Situa­ti­on zu zeichnen. 

    Die Hoch­schul­lei­tung nimmt dar­auf­hin aus der Run­de mit, eine dia­lo­gi­sche Kul­tur­ana­ly­se in Form eines „AAEL-Kul­tur-Labs“ mit einer klei­nen Grup­pe zu initi­ie­ren, in dem ver­schie­de­ne Akteur_innen auf allen Ebe­nen gemein­sam reflek­tie­ren, was die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on für ihre täg­li­che Arbeit und die Hoch­schul­kul­tur bereits bedeu­tet und zukünf­tig bedeu­ten kann. Wel­che tech­no­lo­gi­schen, sozia­len, räum­li­chen oder recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen wer­den nötig sein, um zukünf­tig nach­hal­tig in der Digi­ta­li­tät unter­wegs zu sein – und hier ein Gefühl der psy­cho­lo­gi­schen Sicher­heit zu haben? 
    AAEL-Handlungsprinzipien: Wertebasiertes Agieren für eine zukunftsfähige Hochschulbildung & Souveräne Agilität im Bildungsbereich 

    Eine emer­gen­te Kul­tur ent­steht nicht durch Top-down-Vor­ga­ben, son­dern durch bewusst gestal­te­ten Dia­log und wech­sel­sei­ti­ges Zuhören. 

    🔗 Systemische Fragen zur Reflexion
    • Wie erle­ben wir aktu­ell die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on an unse­rer Hochschule?
    • Wel­che unaus­ge­spro­che­nen Wer­te und Prin­zi­pi­en prä­gen unse­re bis­he­ri­ge Pra­xis im Bereich Digi­ta­li­sie­rung und Nach­hal­tig­keit? Wo ste­hen die­se mög­li­cher­wei­se im Wider­spruch zu unse­rem Leitbild?
    • Wie wirkt sich das Span­nungs­feld zwi­schen zen­tra­len und dezen­tra­len Struk­tu­ren auf unse­re täg­li­che Arbeit und Zusam­men­ar­beit aus?
    • Wie ist unser tat­säch­li­ches Han­deln und der Dia­log mit­ein­an­der durch for­ma­le und infor­mel­le Regeln und Struk­tu­ren geprägt? Was pas­siert auf for­ma­len Wegen? Wofür haben sich infor­mel­le Abläu­fe und Arbeits­wei­sen eingespielt?
    • Wel­che Wer­te und Prin­zi­pi­en wer­den in unse­rer Hoch­schul­kul­tur gelebt, wel­che feh­len oder sind nur auf dem Papier vorhanden?
    • Wie gestal­ten wir eine Hoch­schul­kul­tur, die digi­ta­le Inno­va­ti­on und Nach­hal­tig­keit glei­cher­ma­ßen fördert?
    🎉Skizze einer Methode zur Anwendung als beispielhafte Vorgehensvariante:
    AAEL-Kulturanalyse – Zuhören, Verstehen, Gestalten“

    Ziel­grup­pe:
    Stu­die­ren­de, Leh­ren­de, Ver­wal­tung, Hoch­schul­lei­tung; Exter­ne Beobachter_innen („Cri­ti­cal Fri­ends“); KI-Agen­t_in­nen als Reflexionspartner_innen
    Ziel der Metho­de :
    Emer­gen­te Hoch­schul­kul­tur sicht­bar machen und ver­ste­hen, wie Prin­zi­pi­en und Wer­te im All­tag tat­säch­lich gelebt werden.

    Schritt 1 — Wahrnehmung & Beobachtung (Being AAEL)
    • Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge doku­men­tie­ren und reflek­tie­ren über eine Woche hin­weg ihre täg­li­chen Erleb­nis­se in Bezug auf zen­tra­le Wer­te und Prinzipien.
    • KI-Agen­t_in­nen ana­ly­sie­ren par­al­le­le Mus­ter in digi­ta­len Pro­zes­sen (z. B. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­hal­ten, Ent­schei­dungs­we­ge, inter­dis­zi­pli­nä­re Zusammenarbeit).
    Schritt 2 — Gemeinsames Zuhören & Verstehen (Doing AAEL)
    • In gemisch­ten Grup­pen tau­schen sich Hoch­schul­an­ge­hö­ri­ge über ihre Wahr­neh­mun­gen aus: Wo ent­ste­hen Span­nun­gen? Wo gibt es Wider­sprü­che zwi­schen Leit­bild und Praxis?
    • KI-Agen­t_in­nen wer­den nicht nur als Beobachter_innen genutzt, son­dern kön­nen Mus­ter in Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­zes­sen sicht­bar machen, etwa indem sie zuge­teil­te Sit­zungs­pro­to­kol­le ana­ly­sie­ren und Aspek­te Clus­tern, die häu­fig ange­spro­chen wer­den – und wel­che feh­len. Sie kön­nen auch als Sparringspartner_innen ein­ge­setzt wer­den, indem sie alter­na­ti­ve Per­spek­ti­ven in den Dia­log einbringen.
    Schritt 3 — Dialog & Kulturgestaltung (Being & Doing AAEL)
    • Erar­bei­tung gemein­sa­mer Vor­schlä­ge, um posi­ti­ve Kul­tur­ver­än­de­run­gen emer­gent zu fördern.
    • Iden­ti­fi­ka­ti­on von Berei­chen, in denen AAEL-Wer­te sicht­ba­rer gelebt wer­den können.
    • Pla­nung kon­kre­ter Expe­ri­men­tier­räu­me zur Wei­ter­ent­wick­lung der geleb­ten Hochschulkultur.
    AAEL-Handlungsprinzipien: Integriertes Leadership im Bildungsbereich & Überbrückung der Dualität von Exploration und Exploitation 

    AAEL-Kul­tur kann nicht ver­ord­net wer­den – sie ent­steht mit der Zeit durch reflek­tier­te, par­ti­zi­pa­ti­ve Pro­zes­se und gemein­sa­mes Lernen.

    💡 Zusammenschau

    An der LU wird Kul­tur nicht über Anwei­sun­gen oder Pro­gram­me defi­niert, son­dern wächst durch täg­li­ches Han­deln, reflek­tier­te Pra­xis und ite­ra­ti­ven Dia­log. Die Hoch­schu­le erkennt, dass Kul­tur flui­de ist und nur emer­gent ent­ste­hen kann – indem sich Akteur_innen aktiv mit Wer­ten, Prin­zi­pi­en und geleb­ten Hand­lungs­wei­sen aus­ein­an­der­set­zen. Durch AAEL-Kul­tur-Labs, Kul­tur­ana­ly­sen und dia­lo­gi­sche Refle­xi­ons­räu­me schafft die LU sys­te­ma­ti­sche Gele­gen­hei­ten, in denen Hoch­schul­kul­tur sicht­bar wird und sich aktiv wei­ter­ent­wi­ckelt. Die AAEL-Kul­tur ent­wi­ckelt sich damit aus dem Zusam­men­spiel aller AAEL-Ele­men­te und trägt dazu bei, eine agi­le, ambi­dext­re und par­ti­zi­pa­ti­ve Hoch­schul­land­schaft zu gestalten.

    🧭 Aufgabe: Modelliert gemeinsam eure Hochschule oder einen Ausschnitt davon.

    Nutzt die Far­ben, um AAEL-Ele­men­te sicht­bar zu machen:

    Wo erlebt ihr bereits Ambi­dex­trie? Wo spürt ihr Agi­li­tät? Wo gibt es Wider­stän­de, Lücken, feh­len­de Verbindungen? 


    1. Die „AAEL-Circle“-Methode wird zu einem spä­te­ren Zeit­punkt in umfäng­li­cher Aus­ar­bei­tung noch ergänzt wer­den. ↩︎

    [2] z.B. https://9spaces.de


    Teil IV Ausblick AAEL-Praxis-PlayBook

    Der vor­an­ge­gan­ge­ne Teil des AAEL-Pra­xis-Play­Books wird mit den nächs­ten Ite­ra­tio­nen erwei­tert und durch bereits auf ein AAEL adap­tier­te und eigens (wei­ter) ent­wi­ckel­te Metho­den ergänzt wer­den. Es ist also noch mit star­ken Über­ar­bei­tun­gen, deut­li­chen Erwei­te­run­gen und metho­di­schen Kon­kre­ti­sie­run­gen zu rech­nen. Doch mit die­sem Auf­schlag für ein Pra­xis-Play­Book liegt nun eine Ver­si­on vor, auf die auf­ge­baut wer­den kann.

    Und für die­sen Moment gibt das hier an ver­schie­de­nen Stel­len skiz­zier­te fik­ti­ve Fall­bei­spiel mit bei­spiel­haft skiz­zier­ten Hand­lungs­mög­lich­kei­ten einen ers­ten Ein­blick, um eine all­ge­mei­ne Idee davon zu erhal­ten, wie sich der AAEL-Rah­men in der Pra­xis einer Hoch­schul­bil­dung in der Post-Digi­ta­li­tät adap­tie­ren lie­ße.

    Ganz im Sin­ne von „Dazwi­schen hand­lungs­fä­hig sein“.

    Letz­te Aktua­li­sie­rung am 11.05.2025 (Chan­ge­log)

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