Einführung

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Zwer­ge auf den Schul­tern von Riesen 

nach Bern­hard von Char­tres um 1120

Etwas Neu­es kann nur ein­mal begin­nen. Und die ers­te Ver­si­on des neu­en Ansat­zes und Frame­works Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship in der Post-Digi­ta­li­tät (AEL) ist bereits seit 2021 in Form des AEL-Buches 1.0 an die­ser Stel­le veröffentlicht. 

Seit­her wur­de der Titel des Ansat­zes und Rah­men­werks wei­ter ent­wi­ckelt zu AAEL – Ambi­dex­trous Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship für die gemein­sa­me Gestal­tung von (Hochschul-)Bildung in der Post-Digi­ta­li­tät.

Und weil etwas wirk­lich Neu­es nur ein­mal begin­nen kann, gibt es an die­ser Stel­le statt des Auf­takts eine Ein­füh­rung. Sie beginnt wei­ter­hin mit der Fra­ge nach dem War­um oder Wie­so ein sol­ches Rah­men­werk, gefolgt von einer knap­pen Begriffs­be­stim­mung von Ambi­dex­trous Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship in der Post-Digi­ta­li­tät sowie Anmer­kun­gen zur Struk­tur und Beson­der­hei­ten, um die Ori­en­tie­rung zwi­schen den Ver­sio­nen zu erleich­tern – und schließt mit einer erneu­ten Einladung

Warum AAEL?

Bil­dung ist umfas­send wich­tig – sie ist im enge­ren Sin­ne ent­schei­dend für den indi­vi­du­el­len Lebens­weg. Von Bil­dung im wei­te­ren Sin­ne hängt unse­re Zukunft, hängt unse­re Demo­kra­tie, hängt ein gesun­des Leben auf der Erde ab. Natür­lich im Zusam­men­spiel mit wei­te­ren gesell­schaft­li­chen Berei­chen wie klu­ger Wirt­schaft und Politik.

Und war­um ist es dann eine so gro­ße Her­aus­for­de­rung, Bil­dung ange­sichts unse­rer aktu­el­len Kri­sen anpas­sungs­fä­hi­ger zu machen, sie heu­te schon mit Blick auf die Zukunft bes­ser – was immer das zunächst hei­ßen mag – und zeit­ge­mä­ßer zu gestal­ten? Wie­so über­ra­schen Neue­run­gen immer wie­der neu?

Prä­gen­de Bei­spie­le wie bei­spiels­wei­se die seit Ende 2022 weit­ge­hend für alle zugäng­li­chen KI-Anwen­dun­gen mit Blick auf Bil­dung in Deutsch­land zei­gen, dass bes­ser ein ste­ti­ges und zügi­ges gemein­sa­mes (Aus-)Handeln gefragt ist. Und dass es ange­bracht scheint einen Per­spek­tiv­wech­sel vor­zu­neh­men. Einen, der die Geschwin­dig­keit der jewei­li­gen Ent­wick­lun­gen nicht als Hür­de betrach­tet, die es jeweils nur zu über­win­den gilt, um wie­der in einen wie auch immer als nor­mal defi­nier­ten Zustand zurück zu fal­len, son­dern Geschwin­dig­keit als kon­ti­nu­ier­li­chen, all­täg­li­chen Begleit­pro­zess anzu­neh­men, so dass Wan­del, Kom­ple­xi­tät und Dyna­mik selbst­ver­ständ­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für die all­täg­li­che Gestal­tung und Ermög­li­chung von Bil­dung in der Digi­ta­li­tät sind.

Geht es nicht viel­mehr dar­um, über das Erken­nen und die Aus­ein­an­der­set­zung mit einer bereits her­aus­for­dern­den Gegen­wart und einer unge­wis­sen Zukunft hin­aus, sich schon jetzt rou­ti­niert damit zu beschäf­ti­gen, wie Wan­del zu einem akti­ven Teil des trans­for­ma­ti­ven All­tags wer­den und damit bereits jetzt gelebt wer­den kann? Wie also kann sich ein kom­ple­xes Gebil­de mit sei­nen Akteur_innen – wie der (Hochschul-)Bildungsbereich – so wei­ter­ent­wi­ckeln, dass es in kom­ple­xen Situa­tio­nen immer wie­der sou­ve­rän hand­lungs­fä­hig bleibt und die Men­schen dar­in rou­ti­niert und gesund mit Ver­än­de­rung umge­hen kön­nen? Damit die nächs­te, beson­ders gro­ße Her­aus­for­de­rung eben nicht ein ad hoc hek­ti­sches und kräf­te­zeh­ren­des Hin und Her zwi­schen Rou­ti­ne- und Kri­sen­mo­dus erfordert?

Hier setzt das Rah­men­werk von Ambi­dex­trous Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship in der Post-Digi­ta­li­tät (AAEL) mit sei­ner Idee für einen Weg an. Nicht gemeint als ver­meint­li­cher Königs­weg. Und doch als Ange­bot, um sich gemein­sam mit allen Akteur_innen im (Hochschul-)Bildungsbereich über alle Ebe­nen hin­weg lösungs­ori­en­tiert mit den all­täg­li­chen Ver­än­de­run­gen in unse­rer tief media­ti­sier­ten Gesell­schaft Schritt für Schritt zu bewe­gen. Die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on ist in vol­lem Gan­ge und hat zur Ent­wick­lung von sozia­len, kom­mu­ni­ka­ti­ven und kul­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen in einem Grad bei­getra­gen, der ganz selbst­ver­ständ­lich Teil der Rah­men­be­din­gun­gen und des Mög­lich­keits­raums für den Bil­dungs­be­reich ist. Und damit im post-digi­ta­len Sin­ne kei­ne abgren­zen­de Dif­fe­ren­zie­rung in ana­log und digi­tal mehr braucht.

Es geht im AAEL eben­so dar­um, für Bil­dung als Basis und Ziel demo­kra­ti­schen Zusam­men­le­bens und par­ti­zi­pa­ti­ven Mit­ein­an­ders gemein­sam Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Ein AAEL adres­siert glei­cher­ma­ßen struk­tu­rel­le wie per­so­na­le Aspek­te sowie kul­tu­rel­le Ent­wick­lun­gen und Kon­text­be­din­gun­gen. Dahin­ter steht auch die nor­ma­ti­ve Idee, dass Bil­dung durch ein wer­te- und prin­zi­pi­en­ori­en­tier­tes Han­deln im Sin­ne eines AAEL von allen Akteur_innen in ihrem eige­nen Hand­lungs­be­reich Schritt für Schritt mit­ge­stal­tet und demo­kra­ti­sche Prak­ti­ken im All­tag erlebt, kul­ti­viert und ver­stärkt werden.

Der der­zei­ti­ge Ent­ste­hungs­pro­zess von AAEL zeich­net sich durch zwei Beson­der­hei­ten aus: Zum einen durch mei­ne fach­lich bil­dungs- und erzie­hungs­wis­sen­schaft­lich sowie medi­en­päd­ago­gisch gepräg­te Per­spek­ti­ve auf den Bil­dungs­be­reich und Hoch­schul­bil­dung, aus der ich die The­men dif­fe­ren­ziert betrach­te, kri­tisch ein­schät­ze und mit­ein­an­der ver­bin­de. Und zum ande­ren durch eine lösungs­ori­en­tier­te Pro­ble­ma­ti­sie­rung von Her­aus­for­de­run­gen im ste­ti­gen Wan­del und einer Über­zeu­gung des heu­te schon Mach­ba­ren und gemein­sam Gestaltbaren.

Inso­fern: Die Moti­va­ti­on Ambi­dex­trous Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship in der Post-Digi­ta­li­tät als inte­gra­ti­ves, theo­re­tisch und empi­risch anschluss­fä­hi­ges trans­dis­zi­pli­nä­res Rah­men­werk für die sou­ve­rä­ne Gestal­tung von (Hochschul-)Bildung für alle Akteur_innen ste­tig wei­ter zu ent­wi­ckeln, ist seit Ver­si­on 1.0 kon­stant die­sel­be geblie­ben – und ent­spricht dem, was mich und mei­ne bis­he­ri­ge Arbeit in die­sem The­men­feld prägt und antreibt.

Begriff AAEL

Ambi­dex­trous Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship (AAEL) ist ein trans­dis­zi­pli­nä­res Rah­men­werk, das wer­te­ba­siert und prin­zi­pi­en­ori­en­tiert dar­auf abzielt, Bil­dung in der Post-Digi­ta­li­tät gemein­sam aktiv und nach­hal­tig zu gestal­ten. Es kom­bi­niert die Kon­zep­te und Ansät­ze von Agi­li­tät und Ambi­dex­trie, um pro­zess­ori­en­tiert sowohl Inno­va­ti­on zu för­dern als auch Sta­bi­li­tät zu opti­mie­ren. AAEL adres­siert glei­cher­ma­ßen Per­so­nen und Orga­ni­sa­tio­nen über Mikro‑, Meso- und Makro­ebe­nen hin­weg und ermög­licht eine Kul­tur der gleich­zei­ti­gen Hand­lungs­fä­hig­keit in kom­ple­xen und dyna­mi­schen Bil­dungs­kon­tex­ten. Das Rah­men­werk unter­stützt Per­so­nen und Orga­ni­sa­tio­nen in der Bil­dung dabei in ihrem Lea­der­ship sou­ve­rän und resi­li­ent im stän­di­gen Wan­del agie­ren zu können.

Struktur

Seit der Ver­öf­fent­li­chung der Ver­si­on 1.0 ist mit der Wei­ter­ent­wick­lung des Rah­men­werks zu Ambi­dex­trous Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship (AAEL) für die gemein­sa­me Gestal­tung von (Hochschul-)Bildung in der Post-Digi­ta­li­tät mit Ambi­dex­trie im Titel nicht nur ein neu­er Kern­bau­stein hin­zu­ge­kom­men. Neben der Ein­füh­rung des AAEL-Bots ist vor allem der Release der Ver­si­on 2.0 im Som­mer 2024 zu nen­nen. Hier wur­de erst­mals auch eine Kurz­ver­si­on des AAEL-Rah­mens, die eine Visua­li­sie­rung, AAEL-Wer­te und ‑Prin­zi­pi­en und wei­te­re Trans­fer-Über­le­gun­gen ent­hielt, ange­bo­ten. Sie ist im Sin­ne einer Exe­cu­ti­ve Sum­ma­ry mit Trans­fer-Anspruch auf die Pra­xis der Hoch­schul­bil­dung zu ver­ste­hen und wird ste­tig mit der wei­te­ren Ent­wick­lung des AAEL-Rah­mens aktua­li­siert werden.

Und nun liegt das AAEL-Rah­men­werk als der­zei­ti­ge Ver­si­on 2.1 vor, die noch Bis­he­ri­ges aus der Ver­si­on 1.0 in Form von Ver­tie­fungs­ka­pi­teln und kom­plett Neu­es mit­ein­an­der ver­eint. Also ganz im Sin­ne einer kon­tex­tu­el­len Ambi­dex­trie hier ein Zusam­men­spiel von Bestehen­dem und Neu­em. Und ein Aus­hal­ten des­sen, dass das Bestehen­de nicht an allen Stel­len per­fekt aktua­li­siert ist und das Neue noch nicht voll­um­fäng­lich aus- und ein­ge­ar­bei­tet ist.

Die der­zeit vor­lie­gen­de Struk­tur vom (A)AEL 2.1 Online-Buch umfasst also neue und aktua­li­sier­te Tex­ten als Ver­si­on 2.1 und greift gleich­zei­tig auf die bis­he­ri­gen Arbei­ten der Ver­si­on 1.0 zurück, in dem sie bis auf Wei­te­res ste­hen blei­ben. Und so ist es für den Moment in die­ser Zusam­men­stel­lung trans­pa­rent und authen­tisch – gera­de für die­je­ni­gen, die beson­ders an den Tex­ten inter­es­siert sind, die neu sind.

Die Glie­de­rung auf die­ser Web­site und zugleich die Navi­ga­ti­on auf der rech­ten Sei­te wur­de ent­spre­chend ange­passt, so dass einer­seits ein linea­res Durch­ge­hen mög­lich ist und ande­rer­seits auch ein geziel­tes Lesen ein­zel­ner Teile:

Und so besteht die aktu­el­le Ver­si­on 2.1 des Rah­men­werks AAEL im Über­blick aus den fol­gen­den Elementen:

Das Back­log wird wei­ter­hin gepflegt und so in der Prio­ri­sie­rung deut­lich, wor­an als nächs­tes gear­bei­tet wird. Das Chan­ge­log gibt einen ste­ti­gen Über­blick über die vor­ge­nom­me­nen Ver­än­de­run­gen zwi­schen den jewei­li­gen Ver­sio­nen. Und die flan­kie­ren­den Bei­trä­ge im DUA-Blog, die auch auf der Web­site des Online-Buchs ein­ge­bun­den sind, geben wei­te­re Kon­text­in­for­ma­tio­nen für etwa­ige Ände­run­gen zwi­schen­drin.

Nächs­te inkre­men­tel­le Schrit­te wer­den kurz­fris­tig fol­gen. Sie wer­den als Zwi­schen­ver­sio­nen wei­ter­hin hier publi­ziert und damit zur Dis­kus­si­on gestellt und Feed­back ein­ge­holt. Es wird sich zei­gen, wel­che Ele­men­te im lau­fen­den Pro­zess wei­chen müs­sen, was hin­zu­kommt und wie es dann im nächs­ten Schritt in Rich­tung einer Ver­si­on 3.0 des AAEL-Rah­men­werks wei­ter gehen wird.

Einladung!

Mit Ambi­dex­trous Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship möch­te ich dazu ein­la­den, gemein­sam Schritt für Schritt die Zukunft der Bil­dung mutig anzu­ge­hen – denn die­se Zukunft beginnt heu­te! Wir alle gestal­ten die­se Zukunft im eige­nen Umfeld – mit Mut und Zuver­sicht oder durch Abwarten. 

Letz­te Aktua­li­sie­rung am 14.03.2025 (Chan­ge­log)

 

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