Hinweis (15.02.2024): Letzte Aktualisierung am 23.09.2021 (Changelog). Diese Seite wurde durch eine aktuelle Version abgelöst und steht hier bis auf Weiteres als Archiv für das AEL-Buch Version 1.0 zur weiteren Verfügung.
Zwerge auf den Schultern von Riesen
nach Bernhard von Chartres um 1120
Wieso wurde der Ansatz Agile Educational Leadership (AEL) gerade jetzt erarbeitet und wieso wird dieser gerade jetzt gebraucht? Hierzu liefert das erste Kapitel eine kurze Antwort und geht dabei auch auf die Zielsetzung und Struktur sowie auf den besonderen Entstehungsprozess des Buchs ein.
Bildlizenz1
[Hinweis: Sollte die Mediendatei in Ihrem Browser nicht korrekt angezeigt werden, können alle Podcast-Kapitel zum AEL-Buch Version 1.0 auch direkt hier angehört werden.]
Einladung
Mit Agile Educational Leadership möchte ich dazu einladen, gemeinsam Schritt für Schritt die Zukunft der Bildung anzugehen – denn diese Zukunft beginnt heute! Jede und jeder von uns gestaltet diese Zukunft mit – durch Handeln oder Abwarten.
Mut zu machen!
Der interdisziplinäre Ansatz Agile Educational Leadership ist ein Angebot und zugleich eine Einladung, gemeinsam und Schritt für Schritt ins Machen zu kommen. Ein Machen, bei dem in einem souveränen ‚sowohl als auch‘ von Bekanntem und Neuem eine zukunftsfähige Normalität liegen kann.
Konzeptionelle und empirische Erkenntnisse und Erfahrungen aus Entwicklungsvorhaben und Beobachtungen haben gezeigt, dass es dem Bildungsbereich neben beständigen und soliden Eckpfeilern, die begründbar und nachvollziehbar sind, an Flexibilität und Offenheit für wirklich Neues fehlt. Die Corona-Krise deckt eindrücklich auf, dass es längst alternative Wege im Bildungssystem braucht, um auch in einer ungewissen Zukunft handlungsfähig sein zu können. Es braucht den Mut, es in allen Bereichen der (Hochschul-)Bildung anders und hoffentlich besser zu machen.
Denn es ist bereits alles da.
Die Ausführungen im AEL-Buch, wie ich es hier abgekürzt nenne, sind insofern einerseits von meiner Überzeugung geprägt, dass es im (Hochschul-)Bildungsbereich besser funktionieren kann, als es im Moment der Fall ist. Und sie sind andererseits von meiner fachlichen Gewissheit auf Basis langjähriger Forschung, Entwicklung und Expertise im Themenfeld von Bildung, Didaktik und Digitalisierung getragen. Denn es haben bereits viele praxisbezogene Erprobungen in Projekten sowie Forschung stattgefunden und es liegen lösungsorientierte Ideen, Konzepte wie auch theoretisches Wissen – auch in anderen Bereichen als den Bildungswissenschaften – vor, um die Thematik auf dieser Basis anders als bisher anzugehen und herauszufinden, was sich verbessern und in der Fläche übernehmen lässt.
Über den Tellerrand
Krisenhafte Situationen weisen in besonderem Maße auf Schwachstellen im System hin, auf Bereiche, die bisher nicht hinreichend stabil entwickelt wurden. Sie machen deutlich, welche Grenzen sich auftun, sprich wo die Hürden liegen, um in der Krise gut handlungsfähig zu bleiben und im besten Falle sogar entwicklungsfähig zu sein. Derzeit wird deutlich, dass die digitale Transformation im Bildungsbereich noch am Ankommen ist und dieser von der plötzlichen technologischen Modernisierung eher überrollt wird, als dass sie zur didaktischen oder pädagogischen Innovation beitragen kann oder gar zur Profilierung im eigenen Feld. Das derzeitige öffentliche (Hochschul-)Bildungssystem ist in seiner aktuellen Aufstellung, seinen Zuständigkeiten und mit den bestehenden Lösungen an seine Grenzen gestoßen. Es kann der erforderlichen Dynamik kaum Stand halten. Um diese Grenzen zu überwinden oder Beschränkungen zu durchbrechen, kann es helfen, über den eigenen fachlichen Tellerrand zu schauen und dem klassischen Modelllernen zu folgen und zu fragen:
Wie machen das eigentlich Andere in Bereichen mit ähnlichen Herausforderungen im Zuge der digitalen Transformation? Und inwiefern könnte das auch auf den Bildungsbereich übertragbar sein? Was passt und was muss erst passend gemacht werden? Wie lässt es sich sinnvoll und zügig in eine erste Umsetzung kommen?
Dringlichkeit
Dass dieser Text Anfang 2021 in einem Moment entsteht, der von der Pandemie geprägt ist, mag eine besondere Situation sein. Doch soll Agile Educational Leadership nicht als etwas verstanden werden, das nur in der Krise relevant ist. Denn mit Blick auf die bisherigen Entwicklungen im Bereich der (Hochschul-)Bildung im Zuge der digitalen Transformation, entstand bei mir schon in den letzten Jahren ein zunehmendes Gefühl der Dringlichkeit, dass das doch anders gehen könne.
Walk the talk
Daraus wuchs meine Motivation interdisziplinäre Perspektiven und die Verbindung von Inhalten im Feld von Bildung, Agilität und Leadership im Zuge der digitalen Transformation des (Hochschul-)Bildungsbereichs mit seinen Folgen gebündelt zu einem interdisziplinären Ansatz Agile Educational Leadership zusammenzuführen und daraus ein Rahmenwerk zu entwickeln. Die derzeitige Corona-Pandemie ist also genau genommen nun ein Beschleuniger für dieses Vorhaben geworden. Sie hat mich dazu ermutigt, bereits 2020 mit ersten geschriebenen und vorgetragenen Überlegungen in den Austausch und in die gemeinsame Diskussion zu gehen. Es ließ mir keine Ruhe mehr.
Anstelle also, wie eigentlich typisch für die Wissenschaft, bis 2022 in Ruhe entlang eines umfassenden Zeitplans ein komplett fertiges und bis zum Ende durchdachtes Buch zu Agile Educational Leadership vorbereitet zu haben, entsteht nun bereits ab Jahresbeginn 2021 agil und iterativ in einem offenen und durch einen stetigen Austausch geprägten Prozess ein erster umfassender Text, der für eine Version 1.0 des AEL-Buchs steht – walk the talk.
Einordnung
Bevor in den nachfolgenden Kapiteln des Buchs nach und nach vertiefend und differenzierend der Ansatz Agile Educational Leadership mit seinem interdisziplinären Kontext ausgeführt wird, möchte ich an dieser Stelle eine knappe, erste Einordnung geben.
Als Inspiration für die nachfolgende Struktur dient dabei der Golden Circle von Simon Sinek. Und so werden nun an dieser Stelle die drei von ihm als zentral identifizierten Fragen für erfolgreiche Unternehmungen auf den Punkt gebracht, beantwortet oder um mit Simon Sinek zu sprechen: worin liegt das Why, How und What von Agile Educational Leadership?
Why – Wofür ist Agile Educational Leadership relevant? Worin liegt der Sinn?
Zukunftsfähige Verbesserungen im Bildungsbereich sind nötig, das zeigt nicht erst die aktuelle Krisensituation in aller Deutlichkeit auf.
Derzeit erleben wir gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die es uns zeitlich kaum noch erlauben über die Zukunft von Bildung zu sprechen oder zu philosophieren, weil die technologischen Veränderungen so schnell fortschreiten und die laufende Pandemie zeitnahe Entscheidungen erfordert, dass eine Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen nicht mehr möglich ist. Wir stehen genau betrachtet mitten in der digitalen Transformation auch des Bildungsbereiches und es geht darum, die Zukunft bereits heute zu gestalten und uns wieder Luft und Raum für ein Agieren zu verschaffen, um nicht allein im Reagieren zu verharren. Denn heutige Lernende – egal in welchem Bereich – sind die handelnden Akteur_innen von morgen. Sie werden die absehbaren und heute noch unbekannten Probleme der (nahen) Zukunft angehen und lösen müssen. Dafür brauchen sie fachliches wie überfachliches Können, Wissen und vor allem Vertrauen in ihre individuelle und gemeinsame Handlungsfähigkeit beim lebenslangen Lernen. Hier sind Erfahrungen wie auch Sozialisationsprozesse hilfreich, die neben fachlichem Kompetenz- und Wissenserwerb im Sinne der Entwicklung von Individualität und Persönlichkeitsbildung deutlich machen, wie man u.a. lernen kann mit Fehlern umzugehen, kritisch zu denken und kreativ zu handeln sowie sich selbst zu organisieren und einen Blick für das Ganze zu behalten.
How – Wie ist der Weg?
Agile Educational Leadership steht für ein mögliches Wie, also einen möglichen Weg, um der gesellschaftlichen Verantwortung von guter Bildung durch die passende Gestaltung von guten Lern- und Bildungskontexten unter den Bedingungen von Digitalisierung und Digitalität gerecht zu werden.
Der Ansatz zeigt den Rahmen auf, wie wir Bildungsbedingungen und -kontexte in unterschiedlichen formalen, informellen und non-formalen Bereichen schrittweise sinnvoll gestalten könn(t)en, um zukünftig handlungsfähig zu sein.
Wie ist Agile Educational Leadership zu verstehen?
Der Ansatz Agile Educational Leadership steht für ein spezifisches Agile Leadership im Bildungsbereich und für eine Handlungsstrategie. Ziel ist es ein konsistentes und theoretisch fundiertes transdisziplinäres Rahmenwerk zu entwickeln.
Agile Educational Leadership vereint agile Werte und Prinzipien in sich und bestärkt für den Umgang mit organisationaler und persönlicher Ambidextrie, um souverän zwischen Hierarchien und Netzwerken agieren zu können. Es geht darum ein ‚Sowohl als auch‘ in der Komplexität vielfältiger Entscheidungs- und Handlungsoptionen zu sehen, auszubalancieren und aushalten zu können wie zu wollen, und auf diese Weise zwischen den Dualitäten Verbindungen aufzuzeigen. Ein_e Agile Educational Leader_in steht nicht für eine hierarchische Position oder Funktion, sondern für eine Rolle mit entsprechender Haltung und Mindset.
AEL gibt einen Rahmen, um unter unsicheren Kontextbedingungen im Bildungsbereich verantwortungsvoll handeln zu wollen und zu können.
What – Was braucht es konkret dafür?
Beim What kommen nun bereits vorhandene und bekannte Perspektiven aus dem Unternehmenskontext zum Tragen: Agile Leadership und Ambidextrie. Dabei sind sowohl die Bildungsorganisationen, die unterschiedlichen Bildungsbereiche als auch die Personen gleichermaßen relevant. Für den Bildungsbereich wird wiederholt deutlich, wie zentral die Rolle von pädagogischen Fachkräften und Lehrenden in den unterschiedlichen Bereichen ist. Sei es mit Blick auf die Beziehungsarbeit, ihre Rolle als Vorbild und die Erfahrungen, die sie den Lernenden durch Gestaltung sinnvoller Lernumgebungen ermöglichen. Agile Educational Leadership setzt in einem ersten Schritt bei den Personen und Akteur_innen im Bildungsbereich an für eine gemeinsame Arbeit im und am Bildungssystem. Damit kommt der persönlichen Ambidextrie und einer organisationalen Ambidextrie gleichermaßen Bedeutung zu.
Was lässt Agile Educational Leadership funktionieren?
Persönliche Ambidextrie, hier als #Ambidextrie4me bezeichnet, steht für eine mögliche Praxis von Agile Educational Leadership im Zuge der digitalen Transformation. Hierbei wird ein bildungspraxisbezogenes Konzept entwickelt, das handlungsorientierte und reflexive Methoden und Werkzeuge zur Stärkung der eigenen medienbezogenen Professionalität im Bildungsbereich umfasst. #Ambidextrie4me trägt zu einem being agile bei und zeichnet sich durch agile Praktiken im Sinne eines doing agile aus. Als Referenz dienen hierfür besonders agile Werte und Prinzipien sowie ein Fokus auf Coachingkompetenzen, um mittels (Selbst-)Lernangeboten und Trainings u.a. die eigene Agile Leadership-Kompetenz stärken zu können.
Es braucht Personen, die sich vermehrt auf eine #Ambidextrie4me einlassen und diese entwickeln, damit Agile Educational Leadership als möglicher Weg zur Handlungsfähigkeit in der digitalen Transformation des Bildungsbereiches beitragen kann, und der Bildungsbereich sich gut entwickeln kann. Zur Stärkung einer #Ambidextrie4me braucht es entsprechende Bildungs- und Entwicklungsangebote.
Perspektive
Agile Educational Leadership stellt einen möglichen Weg dar, wie sich der Bildungsbereich im Zuge der digitalen Transformation zukunfts- und handlungsfähig entwickeln und kurzfristiger reagieren kann. Der Ansatz beschreibt ein Vorgehen entlang agiler Werte und Prinzipien und bildet mithilfe entsprechender Bildungs- und Entwicklungsangebote einen Rahmen für den handlungsorientierten und reflexiven Aufbau einer #Ambidextrie4me von Akteur_innen.
Das Buch will mit dem Ansatz Agile Educational Leadership einen für die aktuelle Zeit passenden Rahmen für ein gemeinsames, vernetztes und iteratives Handeln im Bildungsbereich anbieten. Zugleich stellt dieses Buch mit den Bezugspunkten Bildung, Agilität und Leadership im Kontext der digitalen Transformation auch eine bildungswissenschaftliche Reflexion in Form eines Essays zum (Hochschul-)Bildungsbereich in der aktuellen Zeit dar.
Zum Buch
Dieses Buch sollte es eigentlich jetzt noch gar nicht geben. Denn kann man etwas veröffentlichen, dass noch gar nicht komplett fertig ist und somit parallel weitergedacht, verbessert, umgestellt, verworfen und ergänzt werden wird?
Doch was für ein Jahr 2020!
Andere Zeiten, andere Beweggründe und schließlich Entscheidungen mit Blick auf all das, was derzeit in unserer Gesellschaft passiert. Und so entsteht hier nun online iterativ und transparent ein frei und offen zugängliches Buch zum Ansatz Agile Educational Leadership.
Insofern: Ja, es geht.
Ziel
Das vorliegende Buch hat bildlich gesprochen das Ziel, bestehende Perspektiven und Zugänge wie Fäden aufzunehmen und diese zu einem kräftigen Seil in Form von Agile Educational Leadership zusammen zu binden. So ein Seil könnte Halt geben, um sich Schritt für Schritt im und mit dem Bildungsbereich durch die digitale Transformation zu bewegen, vor allem dann, wenn der Untergrund einmal wackelig wird oder ein dynamischer Wind weht.
In diesem Buch wird auf Bekanntem aufgebaut, Bestehendes erweitert und ergänzt, wie auch Neues entwickelt, um vielfältige und passende Ideen und Ansätze für den Bildungsbereich zusammenzuführen. Der Agile Educational Leadership Ansatz versteht sich somit im wahrsten Sinne als ein Zwerg auf den Schultern von Riesen, von denen aus sich das interdisziplinäre Feld weiter blicken und überschauen lässt.
Struktur
Für die erste komplette Version des Buchs – der Version 1.0 sind derzeit die folgenden Themenfelder bzw. Kapitel zur Bearbeitung vorgesehen.
- Educational
- Digitalität
- Personenorientierung
- Ambidextrie
- Agilität
- Leadership
- Agile Educational Leadership
- Außerdem
Diese Kapitel werden in den nächsten Wochen nach und nach online publiziert und stehen dann zur Kommentierung zur Verfügung. Das Buch wird seine Struktur und Gliederung erst zum Ende der Version 1.0 im Juni 2021 aufweisen, auch wenn es hier auf der Website technisch bedingt anders erscheinen mag – denn es ist offen, wohin weitere Impulse den Schreibprozess führen werden.
Agiler Entstehungsprozess
Der webbasierte Text entsteht – wie es die Thematik nahelegt – dynamisch iterativ und in Sprint-Zyklen entlang agiler Prinzipien. Denn mit Blick auf die digitale Transformation im Bildungsbereich erscheint es mehr als angemessen, neue Ideen und Überlegungen ebenfalls unter dynamischen Bedingungen möglichst zeitnah zugänglich zu machen, zu teilen, Feedback einzuholen und zu verbessern.
Mit Agile Educational Leadership handelt es sich um einen Ansatz, der Theorie, Praxis, Transfer und Empirie gleichermaßen miteinander verbinden will und interdisziplinäre Bezüge herstellt. Dazu zählt allen voran die fachliche Perspektive der Erziehungswissenschaft oder weiter der Bildungswissenschaften mit solchen aus den Wirtschaftswissenschaften und der Informatik zusammenzuführen. Dass es hier stellenweise auch um Perspektiven der Soziologie, Philosophie, Kommunikations- und Medienwissenschaften und Psychologie geht, liegt bei dem Thema Agilität, Leadership und Bildungskontext nahe.
Das AEL-Buch wird sich daher mit seiner Perspektivenvielfalt in konzentrischen Kreisen um einen ersten Kern, der Version 1.0, als Aufschlag entwickeln und von da an erweitert und verbessert werden. Das Ziel der ersten Version ist es, zentrale Zusammenhänge im Überblick darzustellen und herauszufinden, wo der Ansatz für wen gut passt und wo noch offene Fragen sind, die ausführlicher behandelt werden sollten. Im Sinne eines „T-Shapes“ kann im Anschluss daran in weiteren Versionen bei einzelnen Themen und benannten Begriffen deutlicher in die Tiefe und in eine weitere Vernetzung gegangen werden. Jede Version des AEL-Buchs stellt immer nur einen Zwischenstand dar, dessen Abschlusspunkt oder Verständnis von „Done“ den jeweiligen Zielvorstellungen der Sprint-Zyklen entspricht.
Auf ein Wort vorab!
Sie, die Leser_innen, also die Zielgruppe für die hier ausgebreitete Thematik, konkret zu benennen, ist einerseits einfach, weil nur zu vermuten ist, dass Sie sich im weitesten Sinne für Bildung und die Zukunft von Bildung innerhalb und außerhalb von Bildungsinstitutionen und -organisationen interessieren.
Andererseits ist es ebenso schwierig zu antizipieren, wie breit Ihre tatsächlichen Interessen über Fächergrenzen und diverse Handlungsfelder im Bildungskontext hinaus sind und wo diese vermutlich disziplinübergreifend im Transfer zwischen Theorie, Konzept und Praxis liegen könnten. So wird es der Fall sein, dass in einer ersten Version von Agile Educational Leadership vermutlich nicht jede fachliche Perspektive vollständig zufriedenstellend für Sie als Leser_innen eingenommen und ausformuliert werden kann. Doch das liegt auch in der Natur einer ersten Version, die nachfolgend im agilen Sinne in iterativen Schleifen verbessert werden wird.
Um trotzdem in diesem Rahmen frühzeitig Ihre Interessen einbeziehen zu können, arbeite ich mit dem Zielbild eines MVP – eines Minimal Viable Products. Dieses MVP wird bereits im Entstehungsprozess offen gezeigt und ist damit auch offen und frei zugänglich für Ihre Impulse.
Der hier zugänglich gemachte Online-Text reift durch die Möglichkeit eines zeitnahen öffentlichen Reviews über den DUA-Blog. Dort besteht die Möglichkeit zu kommentieren, zu argumentieren, zu ergänzen oder anderweitige Impulse aus Theorie und Praxis zu geben.
Die Rückmeldungen und Kommentare werden redaktionell vom gesamten DUA-Projekt-Team gesichtet, beantwortet und fließen in eine fortlaufende Überarbeitung bzw. in das Backlog mit ein. Das heißt auch, dass die aktuell zu lesende Version hier und heute bereits morgen schon verändert und erweitert sein kann. Dies sind Optionen eines Online-Mediums, von denen der Entstehungsprozess des Gesamtwerks profitieren soll. Im Juni 2021 wird es dann eine erste komplette Version eines frei und offen zugänglichen Online-Buchs geben. Idealerweise gelingt es uns bis zum Sommer 2021 bereits die nächste, zweite und verbesserte Version fertig zu stellen.
Insofern vorab mein Appell an Sie als Leser_innen, sich sowohl auf diese Perspektivenvielfalt zwischen Theorie und Praxis – vor allem solche, die einem auf den ersten Blick fremd oder weiter entfernt vom bisherigen fachlichen Standpunkt erscheint – als auch auf die Offenheit für den fortlaufenden Entwicklungsprozess einzulassen.
Dank
Damit das Buch bis zum Juni 2021 in einer ersten Version online stehen wird bzw. im Sinne der Definition of Done (DoD) der Version 1.0 des Buchs „Done“ sein wird, war und ist Unterstützung um den eigentlichen Schreibprozess herum nötig, wofür ich sehr dankbar bin.
Für die inhaltliche Ausrichtung und die Machart des Buchs gehörten und gehören bis jetzt viele und intensive Gespräche im engeren oder weiteren Kreis von Kolleg_innen und interessierten Personen zur Zukunft der (Hochschul-)Bildung dazu. Ebenso haben sich für mich vielfältige kleinere und größere Impulse, teilweise auch überraschende Kontakte, über soziale Netzwerke ergeben.
Die derzeit wichtigste Unterstützung erhalte ich allerdings durch die Zusammenarbeit in unserem DUA-Projekt-Team, das bei Recherche, Lektorat und Korrektorat wie auch der technischen Umsetzung sehr tatkräftig mitarbeitet. Das AEL-Buch könnten wir in der vorliegenden Art und Weise neben anderen Aufgaben im DUA-Projekt inhaltlich, operativ und technisch nicht realisieren, ohne die gemeinsame Lust uns im agilen Arbeiten zu erproben, das Einlassen auf technisch und fachlich Neues, das Finden kreativer Lösungen und nicht ohne die enorme und kompetente Tatkraft innerhalb unseres Teams.
Danke.
- Kerstin Mayrberger. (2021). AEL-Buch-Cover [Online Bildmaterial], Lizenz CC BY 4.0 erstellt von Vectorium –de.freepik.com https://de.freepik.com/psd/mockup. [↩]