Auftakt 1.0

Lese­zeit: 11 Minu­ten

Hin­weis (15.02.2024): Letz­te Aktua­li­sie­rung am 23.09.2021 (Chan­ge­log). Die­se Sei­te wur­de durch eine aktu­el­le Ver­si­on abge­löst und steht hier bis auf Wei­te­res als Archiv für das AEL-Buch Ver­si­on 1.0 zur wei­te­ren Verfügung.

Zwer­ge auf den Schul­tern von Riesen 

nach Bern­hard von Char­tres um 1120

Wie­so wur­de der Ansatz Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship (AEL) gera­de jetzt erar­bei­tet und wie­so wird die­ser gera­de jetzt gebraucht? Hier­zu lie­fert das ers­te Kapi­tel eine kur­ze Ant­wort und geht dabei auch auf die Ziel­set­zung und Struk­tur sowie auf den beson­de­ren Ent­ste­hungs­pro­zess des Buchs ein.

Bild­li­zenz1

[Hin­weis: Soll­te die Medi­en­da­tei in Ihrem Brow­ser nicht kor­rekt ange­zeigt wer­den, kön­nen alle Pod­cast-Kapi­tel zum AEL-Buch Ver­si­on 1.0 auch direkt hier ange­hört werden.]

Einladung

Mit Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship möch­te ich dazu ein­la­den, gemein­sam Schritt für Schritt die Zukunft der Bil­dung anzu­ge­hen – denn die­se Zukunft beginnt heu­te! Jede und jeder von uns gestal­tet die­se Zukunft mit – durch Han­deln oder Abwarten. 

Mut zu machen!  
Der inter­dis­zi­pli­nä­re Ansatz Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship ist ein Ange­bot und zugleich eine Ein­la­dung, gemein­sam und Schritt für Schritt ins Machen zu kom­men. Ein Machen, bei dem in einem sou­ve­rä­nen ‚sowohl als auch‘ von Bekann­tem und Neu­em eine zukunfts­fä­hi­ge Nor­ma­li­tät lie­gen kann. 

Kon­zep­tio­nel­le und empi­ri­sche Erkennt­nis­se und Erfah­run­gen aus Ent­wick­lungs­vor­ha­ben und Beob­ach­tun­gen haben gezeigt, dass es dem Bil­dungs­be­reich neben bestän­di­gen und soli­den Eck­pfei­lern, die begründ­bar und nach­voll­zieh­bar sind, an Fle­xi­bi­li­tät und Offen­heit für wirk­lich Neu­es fehlt. Die Coro­na-Kri­se deckt ein­drück­lich auf, dass es längst alter­na­ti­ve Wege im Bil­dungs­sys­tem braucht, um auch in einer unge­wis­sen Zukunft hand­lungs­fä­hig sein zu kön­nen. Es braucht den Mut, es in allen Berei­chen der (Hochschul-)Bildung anders und hof­fent­lich bes­ser zu machen. 

Denn es ist bereits alles da.  
Die Aus­füh­run­gen im AEL-Buch, wie ich es hier abge­kürzt nen­ne, sind inso­fern einer­seits von mei­ner Über­zeu­gung geprägt, dass es im (Hochschul-)Bildungsbereich bes­ser funk­tio­nie­ren kann, als es im Moment der Fall ist. Und sie sind ande­rer­seits von mei­ner fach­li­chen Gewiss­heit auf Basis lang­jäh­ri­ger For­schung, Ent­wick­lung und Exper­ti­se im The­men­feld von Bil­dung, Didak­tik und Digi­ta­li­sie­rung getra­gen. Denn es haben bereits vie­le pra­xis­be­zo­ge­ne Erpro­bun­gen in Pro­jek­ten sowie For­schung statt­ge­fun­den und es lie­gen lösungs­ori­en­tier­te Ideen, Kon­zep­te wie auch theo­re­ti­sches Wis­sen – auch in ande­ren Berei­chen als den Bil­dungs­wis­sen­schaf­ten – vor, um die The­ma­tik auf die­ser Basis anders als bis­her anzu­ge­hen und her­aus­zu­fin­den, was sich ver­bes­sern und in der Flä­che über­neh­men lässt. 

Über den Tel­ler­rand 
Kri­sen­haf­te Situa­tio­nen wei­sen in beson­de­rem Maße auf Schwach­stel­len im Sys­tem hin, auf Berei­che, die bis­her nicht hin­rei­chend sta­bil ent­wi­ckelt wur­den. Sie machen deut­lich, wel­che Gren­zen sich auf­tun, sprich wo die Hür­den lie­gen, um in der Kri­se gut hand­lungs­fä­hig zu blei­ben und im bes­ten Fal­le sogar ent­wick­lungs­fä­hig zu sein. Der­zeit wird deut­lich, dass die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on im Bil­dungs­be­reich noch am Ankom­men ist und die­ser von der plötz­li­chen tech­no­lo­gi­schen Moder­ni­sie­rung eher über­rollt wird, als dass sie zur didak­ti­schen oder päd­ago­gi­schen Inno­va­ti­on bei­tra­gen kann oder gar zur Pro­fi­lie­rung im eige­nen Feld. Das der­zei­ti­ge öffent­li­che (Hochschul-)Bildungssystem ist in sei­ner aktu­el­len Auf­stel­lung, sei­nen Zustän­dig­kei­ten und mit den bestehen­den Lösun­gen an sei­ne Gren­zen gesto­ßen. Es kann der erfor­der­li­chen Dyna­mik kaum Stand hal­ten. Um die­se Gren­zen zu über­win­den oder Beschrän­kun­gen zu durch­bre­chen, kann es hel­fen, über den eige­nen fach­li­chen Tel­ler­rand zu schau­en und dem klas­si­schen Modell­ler­nen zu fol­gen und zu fragen: 

Wie machen das eigent­lich Ande­re in Berei­chen mit ähn­li­chen Her­aus­for­de­run­gen im Zuge der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on? Und inwie­fern könn­te das auch auf den Bil­dungs­be­reich über­trag­bar sein? Was passt und was muss erst pas­send gemacht wer­den? Wie lässt es sich sinn­voll und zügig in eine ers­te Umset­zung kom­men?  

Dring­lich­keit 
Dass die­ser Text Anfang 2021 in einem Moment ent­steht, der von der Pan­de­mie geprägt ist, mag eine beson­de­re Situa­ti­on sein. Doch soll Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship nicht als etwas ver­stan­den wer­den, das nur in der Kri­se rele­vant ist. Denn mit Blick auf die bis­he­ri­gen Ent­wick­lun­gen im Bereich der (Hochschul-)Bildung im Zuge der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on, ent­stand bei mir schon in den letz­ten Jah­ren ein zuneh­men­des Gefühl der Dring­lich­keit, dass das doch anders gehen könne. 

Walk the talk  
Dar­aus wuchs mei­ne Moti­va­ti­on inter­dis­zi­pli­nä­re Per­spek­ti­ven und die Ver­bin­dung von Inhal­ten im Feld von Bil­dung, Agi­li­tät und Lea­der­ship im Zuge der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on des (Hochschul-)Bildungsbereichs mit sei­nen Fol­gen gebün­delt zu einem inter­dis­zi­pli­nä­ren AnsatzAgi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship zusam­men­zu­füh­ren und dar­aus ein Rah­men­werk zu ent­wi­ckeln. Die der­zei­ti­ge Coro­na-Pan­de­mie ist also genau genom­men nun ein Beschleu­ni­ger für die­ses Vor­ha­ben gewor­den. Sie hat mich dazu ermu­tigt, bereits 2020 mit ers­ten geschrie­be­nen und vor­ge­tra­ge­nen Über­le­gun­gen in den Aus­tausch und in die gemein­sa­me Dis­kus­si­on zu gehen. Es ließ mir kei­ne Ruhe mehr. 

Anstel­le also, wie eigent­lich typisch für die Wis­sen­schaft, bis 2022 in Ruhe ent­lang eines umfas­sen­den Zeit­plans ein kom­plett fer­ti­ges und bis zum Ende durch­dach­tes Buch zu Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship vor­be­rei­tet zu haben, ent­steht nun bereits ab Jah­res­be­ginn 2021 agil und ite­ra­tiv in einem offe­nen und durch einen ste­ti­gen Aus­tausch gepräg­ten Pro­zess ein ers­ter umfas­sen­der Text, der für eine Ver­si­on 1.0 des AEL-Buchs steht – walk the talk.  

Einordnung

Bevor in den nach­fol­gen­den Kapi­teln des Buchs nach und nach ver­tie­fend und dif­fe­ren­zie­rend der Ansatz Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship mit sei­nem inter­dis­zi­pli­nä­ren Kon­text aus­ge­führt wird, möch­te ich an die­ser Stel­le eine knap­pe, ers­te Ein­ord­nung geben. 

Als Inspi­ra­ti­on für die nach­fol­gen­de Struk­tur dient dabei der Gol­den Cir­cle von Simon Sinek. Und so wer­den nun an die­ser Stel­le die drei von ihm als zen­tral iden­ti­fi­zier­ten Fra­gen für erfolg­rei­che Unter­neh­mun­gen auf den Punkt gebracht, beant­wor­tet oder um mit Simon Sinek zu spre­chen: wor­in liegt das Why, How und What von Agi­le Edu­ca­tio­nal Leadership? 

Why – Wofür ist Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship rele­vant? Wor­in liegt der Sinn? 
Zukunfts­fä­hi­ge Ver­bes­se­run­gen im Bil­dungs­be­reich sind nötig, das zeigt nicht erst die aktu­el­le Kri­sen­si­tua­ti­on in aller Deut­lich­keit auf. 
Der­zeit erle­ben wir gesell­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen, die es uns zeit­lich kaum noch erlau­ben über die Zukunft von Bil­dung zu spre­chen oder zu phi­lo­so­phie­ren, weil die tech­no­lo­gi­schen Ver­än­de­run­gen so schnell fort­schrei­ten und die lau­fen­de Pan­de­mie zeit­na­he Ent­schei­dun­gen erfor­dert, dass eine Aus­ar­bei­tung von Hand­lungs­emp­feh­lun­gen nicht mehr mög­lich ist. Wir ste­hen genau betrach­tet mit­ten in der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on auch des Bil­dungs­be­rei­ches und es geht dar­um, die Zukunft bereits heu­te zu gestal­ten und uns wie­der Luft und Raum für ein Agie­ren zu ver­schaf­fen, um nicht allein im Reagie­ren zu ver­har­ren. Denn heu­ti­ge Ler­nen­de – egal in wel­chem Bereich – sind die han­deln­den Akteur_innen von mor­gen. Sie wer­den die abseh­ba­ren und heu­te noch unbe­kann­ten Pro­ble­me der (nahen) Zukunft ange­hen und lösen müs­sen. Dafür brau­chen sie fach­li­ches wie über­fach­li­ches Kön­nen, Wis­sen und vor allem Ver­trau­en in ihre indi­vi­du­el­le und gemein­sa­me Hand­lungs­fä­hig­keit beim lebens­lan­gen Ler­nen. Hier sind Erfah­run­gen wie auch Sozia­li­sa­ti­ons­pro­zes­se hilf­reich, die neben fach­li­chem Kom­pe­tenz- und Wis­sens­er­werb im Sin­ne der Ent­wick­lung von Indi­vi­dua­li­tät und Per­sön­lich­keits­bil­dung deut­lich machen, wie man u.a. ler­nen kann mit Feh­lern umzu­ge­hen, kri­tisch zu den­ken und krea­tiv zu han­deln sowie sich selbst zu orga­ni­sie­ren und einen Blick für das Gan­ze zu behalten. 

How – Wie ist der Weg?  
Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship steht für ein mög­li­ches Wie, also einen mög­li­chen Weg, um der gesell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung von guter Bil­dung durch die pas­sen­de Gestal­tung von guten Lern- und Bil­dungs­kon­tex­ten unter den Bedin­gun­gen von Digi­ta­li­sie­rung und Digi­ta­li­tät gerecht zu werden. 

Der Ansatz zeigt den Rah­men auf, wie wir Bil­dungs­be­din­gun­gen und ‑kon­tex­te in unter­schied­li­chen for­ma­len, infor­mel­len und non-for­ma­len Berei­chen schritt­wei­se sinn­voll gestal­ten könn(t)en, um zukünf­tighand­lungs­fä­hig zu sein. 

Wie ist Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship zu ver­ste­hen?  
Der Ansatz Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship steht für ein spe­zi­fi­sches Agi­le Lea­der­ship im Bil­dungs­be­reich und für eine Hand­lungs­stra­te­gie. Ziel ist es ein kon­sis­ten­tes und theo­re­tisch fun­dier­tes trans­dis­zi­pli­nä­res Rah­men­werk zu entwickeln.

Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship ver­eint agi­le Wer­te und Prin­zi­pi­en in sich und bestärkt für den Umgang mit orga­ni­sa­tio­na­ler und per­sön­li­cher Ambi­dex­trie, um sou­ve­rän zwi­schen Hier­ar­chien und Netz­wer­ken agie­ren zu kön­nen. Es geht dar­um ein ‚Sowohl als auch‘ in der Kom­ple­xi­tät viel­fäl­ti­ger Ent­schei­dungs- und Hand­lungs­op­tio­nen zu sehen, aus­zu­ba­lan­cie­ren und aus­hal­ten zu kön­nen wie zu wol­len, und auf die­se Wei­se zwi­schen den Dua­li­tä­ten Ver­bin­dun­gen auf­zu­zei­gen. Ein_e Agi­le Edu­ca­tio­nal Leader_in steht nicht für eine hier­ar­chi­sche Posi­ti­on oder Funk­ti­on, son­dern für eine Rol­le mit ent­spre­chen­der Hal­tung und Mindset. 

AEL gibt einen Rah­men, um unter unsi­che­ren Kon­text­be­din­gun­gen im Bil­dungs­be­reich ver­ant­wor­tungs­voll han­deln zu wol­len und zu können.

What – Was braucht es kon­kret dafür?  
Beim What kom­men nun bereits vor­han­de­ne und bekann­te Per­spek­ti­ven aus dem Unter­neh­mens­kon­text zum Tra­gen: Agi­le Lea­der­ship und Ambi­dex­trie. Dabei sind sowohl die Bil­dungs­or­ga­ni­sa­tio­nen, die unter­schied­li­chen Bil­dungs­be­rei­che als auch die Per­so­nen glei­cher­ma­ßen rele­vant. Für den Bil­dungs­be­reich wird wie­der­holt deut­lich, wie zen­tral die Rol­le von päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten und Leh­ren­den in den unter­schied­li­chen Berei­chen ist. Sei es mit Blick auf die Bezie­hungs­ar­beit, ihre Rol­le als Vor­bild und die Erfah­run­gen, die sie den Ler­nen­den durch Gestal­tung sinn­vol­ler Lern­um­ge­bun­gen ermög­li­chen. Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship setzt in einem ers­ten Schritt bei den Per­so­nen und Akteur_innen im Bil­dungs­be­reich an für eine gemein­sa­me Arbeit im und am Bil­dungs­sys­tem. Damit kommt der per­sön­li­chen Ambi­dex­trie und einer orga­ni­sa­tio­na­len Ambi­dex­trie glei­cher­ma­ßen Bedeu­tung zu. 

Was lässt Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship funk­tio­nie­ren? 
Per­sön­li­che Ambi­dex­trie, hier als #Ambidextrie4me bezeich­net, steht für eine mög­li­che Pra­xis von Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship im Zuge der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on. Hier­bei wird ein bil­dungs­pra­xis­be­zo­ge­nes Kon­zept ent­wi­ckelt, das hand­lungs­ori­en­tier­te und refle­xi­ve Metho­den und Werk­zeu­ge zur Stär­kung der eige­nen medi­en­be­zo­ge­nen Pro­fes­sio­na­li­tät im Bil­dungs­be­reich umfasst. #Ambidextrie4me trägt zu einem being agi­le bei und zeich­net sich durch agi­le Prak­ti­ken im Sin­ne eines doing agi­le aus. Als Refe­renz die­nen hier­für beson­ders agi­le Wer­te und Prin­zi­pi­en sowie ein Fokus auf Coa­ching­kom­pe­ten­zen, um mit­tels (Selbst-)Lernangeboten und Trai­nings u.a. die eige­ne Agi­le Lea­der­ship-Kom­pe­tenz stär­ken zu können. 

Es braucht Per­so­nen, die sich ver­mehrt auf eine #Ambidextrie4me ein­las­sen und die­se ent­wi­ckeln, damit Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship als mög­li­cher Weg zur Hand­lungs­fä­hig­keit in der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on des Bil­dungs­be­rei­ches bei­tra­gen kann, und der Bil­dungs­be­reich sich gut ent­wi­ckeln kann. Zur Stär­kung einer #Ambidextrie4me braucht es ent­spre­chen­de Bil­dungs- und Entwicklungsangebote. 

Per­spek­ti­ve 
Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship stellt einen mög­li­chen Weg dar, wie sich der Bil­dungs­be­reich im Zuge der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on zukunfts- und hand­lungs­fä­hig ent­wi­ckeln und kurz­fris­ti­ger reagie­ren kann. Der Ansatz beschreibt ein Vor­ge­hen ent­lang agi­ler Wer­te und Prin­zi­pi­en und bil­det mit­hil­fe ent­spre­chen­der Bil­dungs- und Ent­wick­lungs­an­ge­bo­te einen Rah­men für den hand­lungs­ori­en­tier­ten und refle­xi­ven Auf­bau einer #Ambidextrie4me von Akteur_innen. 

Das Buch will mit dem Ansatz Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship einen für die aktu­el­le Zeit pas­sen­den Rah­men für ein gemein­sa­mes, ver­netz­tes und ite­ra­ti­ves Han­deln im Bil­dungs­be­reich anbie­ten. Zugleich stellt die­ses Buch mit den Bezugs­punk­ten Bil­dung, Agi­li­tät und Lea­der­ship im Kon­text der digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on auch eine bil­dungs­wis­sen­schaft­li­che Refle­xi­on in Form eines Essays zum (Hochschul-)Bildungsbereich in der aktu­el­len Zeit dar. 

Zum Buch

Die­ses Buch soll­te es eigent­lich jetzt noch gar nicht geben. Denn kann man etwas ver­öf­fent­li­chen, dass noch gar nicht kom­plett fer­tig ist und somit par­al­lel wei­ter­ge­dacht, ver­bes­sert, umge­stellt, ver­wor­fen und ergänzt wer­den wird? 

Doch was für ein Jahr 2020! 

Ande­re Zei­ten, ande­re Beweg­grün­de und schließ­lich Ent­schei­dun­gen mit Blick auf all das, was der­zeit in unse­rer Gesell­schaft pas­siert. Und so ent­steht hier nun online ite­ra­tiv und trans­pa­rent ein frei und offen zugäng­li­ches Buch zum Ansatz Agi­le Edu­ca­tio­nal Leadership. 

Inso­fern: Ja, es geht. 

Ziel 
Das vor­lie­gen­de Buch hat bild­lich gespro­chen das Ziel, bestehen­de Per­spek­ti­ven und Zugän­ge wie Fäden auf­zu­neh­men und die­se zu einem kräf­ti­gen Seil in Form von Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship zusam­men zu bin­den. So ein Seil könn­te Halt geben, um sich Schritt für Schritt im und mit dem Bil­dungs­be­reich durch die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on zu bewe­gen, vor allem dann, wenn der Unter­grund ein­mal wacke­lig wird oder ein dyna­mi­scher Wind weht. 

In die­sem Buch wird auf Bekann­tem auf­ge­baut, Bestehen­des erwei­tert und ergänzt, wie auch Neu­es ent­wi­ckelt, um viel­fäl­ti­ge und pas­sen­de Ideen und Ansät­ze für den Bil­dungs­be­reich zusam­men­zu­füh­ren. Der Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship Ansatz ver­steht sich somit im wahrs­ten Sin­ne als ein Zwerg auf den Schul­tern von Rie­sen, von denen aus sich das inter­dis­zi­pli­nä­re Feld wei­ter bli­cken und über­schau­en lässt. 

Struk­tur 
Für die ers­te kom­plet­te Ver­si­on des Buchs – der Ver­si­on 1.0 sind der­zeit die fol­gen­den The­men­fel­der bzw. Kapi­tel zur Bear­bei­tung vorgesehen. 

Die­se Kapi­tel wer­den in den nächs­ten Wochen nach und nach online publi­ziert und ste­hen dann zur Kom­men­tie­rung zur Ver­fü­gung. Das Buch wird sei­ne Struk­tur und Glie­de­rung erst zum Ende der Ver­si­on 1.0 im Juni 2021 auf­wei­sen, auch wenn es hier auf der Web­site tech­nisch bedingt anders erschei­nen mag – denn es ist offen, wohin wei­te­re Impul­se den Schreib­pro­zess füh­ren werden. 

Agi­ler Ent­ste­hungs­pro­zess 
Der web­ba­sier­te Text ent­steht – wie es die The­ma­tik nahe­legt – dyna­misch ite­ra­tiv und in Sprint-Zyklen ent­lang agi­ler Prin­zi­pi­en. Denn mit Blick auf die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on im Bil­dungs­be­reich erscheint es mehr als ange­mes­sen, neue Ideen und Über­le­gun­gen eben­falls unter dyna­mi­schen Bedin­gun­gen mög­lichst zeit­nah zugäng­lich zu machen, zu tei­len, Feed­back ein­zu­ho­len und zu verbessern. 

Mit Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship han­delt es sich um einen Ansatz, der Theo­rie, Pra­xis, Trans­fer und Empi­rie glei­cher­ma­ßen mit­ein­an­der ver­bin­den will und inter­dis­zi­pli­nä­re Bezü­ge her­stellt. Dazu zählt allen vor­an die fach­li­che Per­spek­ti­ve der Erzie­hungs­wis­sen­schaft oder wei­ter der Bil­dungs­wis­sen­schaf­ten mit sol­chen aus den Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten und der Infor­ma­tik zusam­men­zu­füh­ren. Dass es hier stel­len­wei­se auch um Per­spek­ti­ven der Sozio­lo­gie, Phi­lo­so­phie, Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Medi­en­wis­sen­schaf­ten und Psy­cho­lo­gie geht, liegt bei dem The­ma Agi­li­tät, Lea­der­ship und Bil­dungs­kon­text nahe. 

Das AEL-Buch wird sich daher mit sei­ner Per­spek­ti­ven­viel­falt in kon­zen­tri­schen Krei­sen um einen ers­ten Kern, der Ver­si­on 1.0, als Auf­schlag ent­wi­ckeln und von da an erwei­tert und ver­bes­sert wer­den. Das Ziel der ers­ten Ver­si­on ist es, zen­tra­le Zusam­men­hän­ge im Über­blick dar­zu­stel­len und her­aus­zu­fin­den, wo der Ansatz für wen gut passt und wo noch offe­ne Fra­gen sind, die aus­führ­li­cher behan­delt wer­den soll­ten. Im Sin­ne eines „T‑Shapes“ kann im Anschluss dar­an in wei­te­ren Ver­sio­nen bei ein­zel­nen The­men und benann­ten Begrif­fen deut­li­cher in die Tie­fe und in eine wei­te­re Ver­net­zung gegan­gen wer­den. Jede Ver­si­on des AEL-Buchs stellt immer nur einen Zwi­schen­stand dar, des­sen Abschluss­punkt oder Ver­ständ­nis von „Done“ den jewei­li­gen Ziel­vor­stel­lun­gen der Sprint-Zyklen entspricht. 

Auf ein Wort vor­ab!  
Sie, die Leser_innen, also die Ziel­grup­pe für die hier aus­ge­brei­te­te The­ma­tik, kon­kret zu benen­nen, ist einer­seits ein­fach, weil nur zu ver­mu­ten ist, dass Sie sich im wei­tes­ten Sin­ne für Bil­dung und die Zukunft von Bil­dung inner­halb und außer­halb von Bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen und ‑orga­ni­sa­tio­nen interessieren. 

Ande­rer­seits ist es eben­so schwie­rig zu anti­zi­pie­ren, wie breit Ihre tat­säch­li­chen Inter­es­sen über Fächer­gren­zen und diver­se Hand­lungs­fel­der im Bil­dungs­kon­text hin­aus sind und wo die­se ver­mut­lich dis­zi­plin­über­grei­fend im Trans­fer zwi­schen Theo­rie, Kon­zept und Pra­xis lie­gen könn­ten. So wird es der Fall sein, dass in einer ers­ten Ver­si­on von Agi­le Edu­ca­tio­nal Lea­der­ship ver­mut­lich nicht jede fach­li­che Per­spek­ti­ve voll­stän­dig zufrie­den­stel­lend für Sie als Leser_innen ein­ge­nom­men und aus­for­mu­liert wer­den kann. Doch das liegt auch in der Natur einer ers­ten Ver­si­on, die nach­fol­gend im agi­len Sin­ne in ite­ra­ti­ven Schlei­fen ver­bes­sert wer­den wird. 

Um trotz­dem in die­sem Rah­men früh­zei­tig Ihre Inter­es­sen ein­be­zie­hen zu kön­nen, arbei­te ich mit dem Ziel­bild eines MVP – eines Mini­mal Via­ble Pro­ducts. Die­ses MVP wird bereits im Ent­ste­hungs­pro­zess offen gezeigt und ist damit auch offen und frei zugäng­lich für Ihre Impulse. 

Der hier zugäng­lich gemach­te Online-Text reift durch die Mög­lich­keit eines zeit­na­hen öffent­li­chen Reviews über den DUA-Blog. Dort besteht die Mög­lich­keit zu kom­men­tie­ren, zu argu­men­tie­ren, zu ergän­zen oder ander­wei­ti­ge Impul­se aus Theo­rie und Pra­xis zu geben. 

Die Rück­mel­dun­gen und Kom­men­ta­re wer­den redak­tio­nell vom gesam­ten DUA-Pro­jekt-Team gesich­tet, beant­wor­tet und flie­ßen in eine fort­lau­fen­de Über­ar­bei­tung bzw. in das Back­log mit ein. Das heißt auch, dass die aktu­ell zu lesen­de Ver­si­on hier und heu­te bereits mor­gen schon ver­än­dert und erwei­tert sein kann. Dies sind Optio­nen eines Online-Medi­ums, von denen der Ent­ste­hungs­pro­zess des Gesamt­werks pro­fi­tie­ren soll. Im Juni 2021 wird es dann eine ers­te kom­plet­te Ver­si­on eines frei und offen zugäng­li­chen Online-Buchs geben. Idea­ler­wei­se gelingt es uns bis zum Som­mer 2021 bereits die nächs­te, zwei­te und ver­bes­ser­te Ver­si­on fer­tig zu stellen. 

Inso­fern vor­ab mein Appell an Sie als Leser_innen, sich sowohl auf die­se Per­spek­ti­ven­viel­falt zwi­schen Theo­rie und Pra­xis – vor allem sol­che, die einem auf den ers­ten Blick fremd oder wei­ter ent­fernt vom bis­he­ri­gen fach­li­chen Stand­punkt erscheint – als auch auf die Offen­heit für den fort­lau­fen­den Ent­wick­lungs­pro­zess einzulassen. 

Dank 
Damit das Buch bis zum Juni 2021 in einer ers­ten Ver­si­on online ste­hen wird bzw. im Sin­ne der Defi­ni­ti­on of Done (DoD) der Ver­si­on 1.0 des Buchs „Done“ sein wird, war und ist Unter­stüt­zung um den eigent­li­chen Schreib­pro­zess her­um nötig, wofür ich sehr dank­bar bin. 

Für die inhalt­li­che Aus­rich­tung und die Mach­art des Buchs gehör­ten und gehö­ren bis jetzt vie­le und inten­si­ve Gesprä­che im enge­ren oder wei­te­ren Kreis von Kolleg_innen und inter­es­sier­ten Per­so­nen zur Zukunft der (Hochschul-)Bildung dazu. Eben­so haben sich für mich viel­fäl­ti­ge klei­ne­re und grö­ße­re Impul­se, teil­wei­se auch über­ra­schen­de Kon­tak­te, über sozia­le Netz­wer­ke ergeben. 

Die der­zeit wich­tigs­te Unter­stüt­zung erhal­te ich aller­dings durch die Zusam­men­ar­beit in unse­rem DUA-Pro­jekt-Team, das bei Recher­che, Lek­to­rat und Kor­rek­to­rat wie auch der tech­ni­schen Umset­zung sehr tat­kräf­tig mit­ar­bei­tet. Das AEL-Buch könn­ten wir in der vor­lie­gen­den Art und Wei­se neben ande­ren Auf­ga­ben im DUA-Pro­jekt inhalt­lich, ope­ra­tiv und tech­nisch nicht rea­li­sie­ren, ohne die gemein­sa­me Lust uns im agi­len Arbei­ten zu erpro­ben, das Ein­las­sen auf tech­nisch und fach­lich Neu­es, das Fin­den krea­ti­ver Lösun­gen und nicht ohne die enor­me und kom­pe­ten­te Tat­kraft inner­halb unse­res Teams. 

Dan­ke. 

 

  1. Kers­tin Mayr­ber­ger. (2021). AEL-Buch-Cover [Online Bild­ma­te­ri­al], Lizenz CC BY 4.0 erstellt von Vec­to­ri­um –de.freepik.com https://de.freepik.com/psd/mockup. []
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